Krummenachers Ioda-Einstand Training statt Test
Randy Krummenacher tastete sich in Valencia wieder an die Moto2 heran, leidet aber immer noch unter den Folgen seines Sturzes in Silverstone
(Motorsport-Total.com) - Der erste Test der neuen Saison brachte für Randy Krummenacher eine Standartbestimmung seiner körperlichen Verfassung. Nach drei Monaten Rennpause musste sich der 23-jährige Schweizer zunächst an das Tempo mit seiner Suter-Moto2-Rennmaschine wieder gewöhnen. Der Testauftakt auf der 4.005 Meter langen Rennstrecke in Valencia wurde von wechselhaftem Wetter begleitet.

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Randy Krummenacher testete zum ersten Mal für sein neues Team Ioda Zoom
Nachdem der erste Tag von empfindlichen kühlen Temperaturen und stark böigen Wind erheblich beeinträchtigt war, verbesserten sich die Bedingungen am Mittwoch und Donnerstag allmählich, bis die Piloten der kleinen und mittelschweren Grand-Prix-Kategorie schließlich nahezu optimale Verhältnisse vorfanden. Nach der guten und intensiven Vorbereitung während der Wintermonate war für Randy Krummenacher der Auftakt in die Testsaison mit drei dreitägigen offiziellen Testfahrten gleichzeitig auch der erste Einsatz nach dem Wechsel zum italienischen Rennstall Ioda.
Zu Krummenachers Trainingsprogramm gehört natürlich Fahrtraining mit Motocross- und Supermoto-Bikes, jedoch liegen die Anforderungen mit einer Moto2-Rennmaschine in anderen Bereichen. Der größte Unterschied sind die bei weitem höheren Geschwindigkeiten, die für den Suter-Pilot nach der langen Zeit etwas gewöhnungsbedürftig waren. Wegen des fatalen Silverstone-Unfalls Ende August 2013 macht er nach wie vor Therapien, trotzdem befindet sich seine Konzentrationsfähigkeit noch nicht auf Top-Niveau, weshalb aufgrund von Ermüdungserscheinungen keine längeren Versuche möglich waren.
Daher waren in Valencia Rundenzeiten absolut nebensächlich und es galt in erster Linie möglichst viele Kilometer zu sammeln. Insgesamt fuhr der 23-Jährige 167 Runden. "Diese drei Tage sind mehr als Training als Test zu bewerten", meint Krummernacher. "Der Auftakt in die Testsaison verlief aus technischer Sicht ohne die geringsten Schwierigkeiten. Leider war allerdings ich die Problemstelle. Ich wurde auf längeren Versuche schnell müde und die Konzentrationsfähigkeit lies nach. Daher mussten unsere Vorhaben für diesen Test abgeändert werden."
"Es wurde bislang also noch wenig an der Abstimmung gearbeitet oder gar Weiterentwicklungen getestet, sondern unser Fokus lag einzig und alleine darauf möglichst viele Kilometer in Renn-Tempo zu sammeln", sagt der Schweizer. "Das ist im Großen und Ganzen gut gelungen, obwohl wir die ersten beiden Tage wegen Müdigkeit sicherheitshalber früher beendeten. Am dritten und letzten Tag änderten wir die Taktik, indem ich kürzere Versuche fuhr und so bis zum Testende um 17:00 Uhr um etwa 25 Runden mehr als am Vortag fahren konnte."
"Über diese Steigerung freue ich mich natürlich. Insgesamt betrachtet bin ich mit diesem ersten Roll-Out in der neuen Saison zufrieden. Ich war nicht schnell, aber viel wichtiger ist, dass ich viel Vertrauen in das Motorrad und den Speed wieder gefunden habe, und dass es alles reibungslos und fehlerfrei ablief", so Krummenacher. Nach einem freien Wochenende geht es in der kommenden Woche gleich mit dem nächsten Test für die Saisonvorbereitungen in Jerez weiter. Bis zum Beginn am Dienstag, 18. Februar will sich Krummenacher von den Anstrengungen an den vergangenen drei Tagen bestmöglich erholen.
"Ich denke die Pause bis zum zweiten Test in der nächsten Woche in Jerez wird mir gut tun, sodass wir dort dann mit der eigentlichen Testarbeit beginnen können und natürlich auch schon ein wenig auf die Rundenzeiten achten können. Als ich vor einem Monat mit dem Motocross-Training begann, war ich am Ende der ersten Tage ebenfalls sehr müde und ausgelaugt", so der Schweizer. "Eine kurze Pause hat mir dann sehr viel geholfen und danach ging es mit meiner Verfassung ständig bergauf. Gleiches erhoffe ich mir nun auch für dieses Mal. Die erste Zusammenarbeit in meiner neuen Umgebung hat in jeden Fall Spaß gemacht. Die Stimmung im Team ist prächtig und ich fühle mich sehr wohl in dieser erfahrenen Mannschaft."

