• 02.03.2010 17:09

  • von Maximilian Kroiss

Goto: "Honda entwickelt, wir warten"

Der Japaner Osamu Goto ist mit seinem Schweizer High-Tech-Unternehmen verantwortlich für die Wartung der Moto2-Rennmotoren von Honda

(Motorsport-Total.com) - Beim Moto2-Test in Valencia wird zum ersten Mal mit dem von der Honda CBR600 abgeleiteten Rennmotor für die Nachfolgeklasse der Viertelliterkubator gefahren. Die Auslieferung an alle eingeschriebenen Teams durch das Schweizer Unternehmen GEO Technology SA hatte sich auch Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta nicht entgehen lassen, der am Montag für diesen Zweck zu einem Kurzbesuch des offiziellen 125er-/Moto2-Tests nach Valencia gereist war.

Titel-Bild zur News: Moriwaki-Moto2-Bike

Die Moto2 sind nun mit Einheitsmotoren bestückt - die PS-Frage ist noch ungeklärt

Osamu Goto, der anerkannte Motoreningenieur und Firmenboss von GEO Technology, kann nach der ersten Bewährungsprobe des 600ccm Motors von einem positiven Fazit berichten. "Bis auf ein paar Kleinigkeiten mit Einstellungen des Triebwerks bei einigen Piloten, verläuft der erste Test bisher reibungslos", meint Firmenchef Goto. "Dies war aber auch nach der gewissenhaften Entwicklung am Prüfstand zu erwarten. Seitens HRC wurde diesbezüglich gute Arbeit geleistet."#w1#

Nach all den Gerüchten um die Anzahl der PS weicht der Japaner geschickt aus und verweist dabei auf IRTA-Technikdirektor Mike Webb. Dieser beziffert die Motorleistung offiziell mit 140 PS an der Kurbelwelle.

Das grundlegende Konzept des Moto2-Triebwerks wurde bei HRC entwickelt, wo man auch immer wieder in Absprache mit Dorna über die Anzahl der PS diskutiert hatte. "Bei Dorna, IRTA und Honda wurde ein Gremium eingerichtet, das sich oftmals mit diesem Thema beschäftigt hat", so Goto. "In erster Linie ist Motorleistung für diese Saison aufgrund der Lebensdauer, Zuverlässigkeit und einer stabilen Performance ausgerichtet."

Goto weiter: "Wie schon erwähnt wurde dieser Motor bei Honda in Japan entwickelt. Wir hingegen sind nur für den Zusammenbau, die Instandhaltung und für den Transport und die Logistik zuständig. Aber wir werden auch die Daten nach jedem Rennen bzw. Test zuhause auswerten und analysieren, bevor diese nach Japan übermittelt werden. Anhand der Erfahrungswerte wird die Weiterentwicklung erfolgen." Geo Technology wird zu den Europa-Rennen mit einem eigenen Truck anreisen, wo auf einer Werkbank auch umfassendere Reparaturen vorgenommen werden können.

Für die WM 2010 wurden insgesamt 156 Motoren einsatzbereit fertig gemacht, die auf drei Garnituren aufgeteilt worden sind. "Es wurden sozusagen drei Sätze angefertigt", erklärt der ehemalige Motoreningenieur von Ferrari und Honda. "Nach jedem dritten Rennen werden alle Motoren von den Teams zur Revision eingeholt und die nächste Charge ausgeliefert. So kommt es im Verlauf der Saison zu einer Rotation der Motoren."

Ob der Moto2-Einheitsmotor in Zukunft mehr Leistung haben wird, hängt von mehreren Faktoren ab. "Wenn es gewünscht wird, könnte man jederzeit die PS-Zahl nach oben schrauben", erläutert Goto. "Dies hängt aber in erster Linie vom Preis ab und ob sich Dorna, IRTA und Honda darauf einigen. Vorerst geht es aber darum, das Starterfeld mit einem zuverlässigen Motor auszustatten." Hinsichtlich der Höhe der Depothinterlegung für die Motoren von den Teams gibt es noch keine definitive Entscheidung seitens der beteiligten Parteien.