• 21.03.2013 19:13

Gadea kommt langsam in Schwung

Lüthi-Ersatz Sergio Gadea kommt bei den Tests in Schwung - Nach einem Jahr Pause hatte der Spanier noch Anlaufschwierigkeiten

(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi, der bei Vorsaisontests in Valencia im Februar einen komplizierten Armbruch erlitt, erholt sich schnell von seinen Verletzungen und arbeitet weiterhin auf ein Comeback beim Grand-Prix-Europaauftakt in Jerez hin. Während der Schweizer zuhause seine intensive tägliche Physiotherapie absolvierte, fuhr sich sein spanischer Vertreter Sergio Gadea bei den letzten Vorsaisontests in Jerez auf Lüthis Suter MMX2 warm und konnte sich über drei Tage hinweg um rund zwei Sekunden pro Runde steigern.

Titel-Bild zur News: Sergio Gadea

Sergio Gadea hatte bei den letzten Testfahrten noch Rückstand auf die Spitze Zoom

Nach einem Jahr Grand-Prix-Pause fehlten dem 28-Jährigen aus Valencia zwar noch etwas über drei Sekunden auf die Spitze. Trotzdem ist Gadea zuversichtlich, beim ersten Rennen auf seiner Lieblingsstrecke in Qatar am 7. April um WM-Punkte mitkämpfen zu können. "Nach so langer Abwesenheit war es schwierig, in den Grand-Prix-Sport zurückzukehren. Doch ich bin beeindruckt von der Arbeitsweise des Teams, auch das Motorrad gefällt mir sehr, sehr gut, und ich bin überzeugt, dass wir uns noch deutlich steigern können", lobt Gadea das Paddock-Team.

"Bei Tests gibt es viel Druck, du fährst raus, hältst wieder an, fährst wieder raus, hältst wieder an, und es ist schwierig, konzentriert zu bleiben und einen Rhythmus zu finden. Ich war insgesamt recht zufrieden mit meinen Rundenzeiten, hatte nach den Pausen in der Box aber Mühe, jeweils wieder in Schwung zu kommen. Doch für den Saisonauftakt bin ich zuversichtlich: Die Losail-Rennstrecke gefällt mir sehr gut, und ich habe dort in meinem ersten Moto2-Jahr die zweitschnellste Rennrunde gedreht."

Deswegen rechnet der Spanier in Katar mit einer Leistungssteigerung. "Ich bin überzeugt, dass wir in Katar einen gewaltigen Sprung vorwärts machen können. Beim Bremsen und Beschleunigen komme ich schon sehr gut mit dem Motorrad zurecht, da bin ich fast auf dem gleichen Niveau wie die Konkurrenz. Nur beim schnellen Einbiegen und bei der Kurvendurchfahrt selbst fehlt mir noch etwas Zutrauen zu der Maschine", beschreibt er seine derzeitigen Defizite.


Fotos: IRTA-Tests in Jerez


"Insgesamt fehlt mir einfach Vorbereitungszeit. Die anderen haben in der Vorsaison rund 1.500 Kilometer abgespult, ich nur diese Tests. Trotzdem bin ich mit dem Erreichten zufrieden, bis auf den Sturz heute. Ich habe versucht, an Tito Rabat dranzubleiben, der fast drei Sekunden schneller ist - das war mein Fehler", nimmt Gadea den Ausrutscher auf seine Kappe.

Und wie zufrieden ist Teambesitzer Daniel M. Epp mit Gadea? "Sergios Einstieg in unserem Team war erwartungsgemäß nicht ganz einfach. Er ist im letzten Jahr wenig gefahren, konnte sich jetzt aber Schritt für Schritt verbessern. Zum Testende hin ist er dann gestürzt, weil er versucht hat, das Tempo der Spitzenreiter mitzugehen, und das hat eben noch nicht geklappt. Doch Sergio kommt sicher mit jedem Tag, an dem er auf dem Motorrad sitzt, besser in Schuss und wird sich in Katar deutlich steigern können."

"Natürlich gehen wir nicht davon aus, dass wir in dieser hart umkämpften Klasse auf Anhieb vorne mitfahren können. Trotzdem ist Sergios Einsatz eine optimale Vorbereitung für das Comeback von Tom Lüthi, der jeden Tag Fortschritte macht und auf gutem Weg der Besserung ist. Die Chance, dass Tom beim Jerez-Grand-Prix nicht nur zurückkehrt, sondern wirklich wieder topfit antreten kann, ist sehr groß. Darauf arbeiten wir jetzt alle gemeinsam hin."