Paddock-Team nominiert Ersatz: Gadea vertritt Lüthi
Tom Lüthi befindet sich nach der zweiten Operation in Folge seines Valencia-Sturzes weiter auf dem Weg der Besserung - Sergio Gadea vertritt den Schweizer
(Motorsport-Total.com) - Tom Lüthi hat auch die zweite Operation nach seinem Testunfall vom 14. Februar in Valencia gut überstanden. Nachdem schon am Tag nach seinem Sturz die Brüche im rechten Ellbogen eingerichtet und verschraubt worden, wurden am vergangenen Montag bei einem kleineren Eingriff drei gerissene Bänder im AC-Gelenk der rechten Schulter genäht.

© Paddock GP Racing
Stand heute wird Tom Lüthi bei den ersten beiden Saisonrennen fehlen Zoom
Am Mittwochabend wurde Lüthi nach Hause entlassen. "Ich bin froh, die Operationen, die Narkosen und Schmerzmittel, die gesamte Krankenhausatmosphäre hinter mich gebracht zu haben und mich jetzt ganz darauf konzentrieren zu können, schnellstmöglich wieder fit zu werden", so der Schweizer, der die physiotherapeutische Behandlung des rechten Arms bereits wieder aufgenommen hat und mit vollem Einsatz an seinem Grand-Prix-Comeback arbeitet.
Lüthi nimmt dafür den ersten Europa-Grand Prix des Jahre Anfang Mai in Jerez ins Visier. Für die letzten offiziellen Tests in Jerez vom 18. bis 21. März und voraussichtlich auch für die beiden ersten Rennen der Saison in Katar und den USA (Austin) wurde Sergio Gadea als Vertreter nominiert.
Sergio Gadea als Ersatz nominiert

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Der Spanier Sergio Gadea vertritt den verletzten Tom Lüthi bis auf Weiteres Zoom
"Dass Tom auch den zweiten Eingriff gut überstanden hat und weiter auf dem Weg der Besserung ist, freut uns alle und ist die wichtigste Nachricht überhaupt", sagt Paddock-Teambesitzer Daniel Epp. "Trotzdem ist es realistisch, von rund zwei Monaten Heilungszeit auszugehen, weshalb wir für die IRTA-Tests in Jerez und voraussichtlich auch die ersten beiden Rennen der neuen Saison Sergio Gadea als Ersatzfahrer nominiert haben."
Der 28-jährige Spanier aus Valencia hat in seiner neunjährigen Grand-Prix-Karriere drei Siege in der 125er-Klasse errungen und eroberte in der Saison 2010 als Moto2-Fahrer einen Podestplatz. Kurz vor Saisonende 2011 erlitt er einen schweren Sturz beim Japan-Grand-Prix in Motegi, war wochenlang außer Gefecht und fand für 2012 keinen Sponsor, der ihm das Weiterfahren in einem professionellen Team ermöglicht hätte.
Als Vertreter von Lüthi hat Gadea nun die Chance, ins Rampenlicht des Grand-Prix-Sports zurückzukehren und sich bei Teams und Sponsoren wieder in Erinnerung zu bringen. "Mit einem so professionellen Team und auf einem Top-Motorrad in die Weltmeisterschaft zurückkehren zu können, ist eine großartige Chance für mich", sagt Gadea. "Ich habe mich über das vergangene Jahr hinweg auf verschiedenen Motorrädern fit gehalten und auf eine solche Gelegenheit gewartet."
Lüthi-Rückkehr für Jerez anvisiert
"Spanien macht harte Zeiten durch, weshalb es sehr schwierig geworden ist, Sponsoren zu finden", so Gadea weiter. "Umso mehr freue ich mich über diese Möglichkeit und werde alle Register ziehen, um die bestmöglichen Resultate zu erzielen." Umgekehrt bietet das Engagement des Spaniers dem Paddock-Team die Möglichkeit, an allen Schauplätzen vertreten zu sein, ohne Stammfahrer Lüthi bei dessen Rekonvaleszenz unter Zeitdruck zu setzen.
"Sergio hat mit drei Siegen und insgesamt 18 Podestplätzen bewiesen, dass er zu den Topfahrern im Grand-Prix-Sport zählt und verdient eine neue Chance. Gleichzeitig kann sich Tom ohne Zeitdruck auskurieren. Doch natürlich stehen wir und seine Maschine für ihn bereit, sobald er wieder fit ist", lässt Teambesitzer Epp wissen.
"Die Suter MMX2 ist die Maschine des Weltmeisters, was ebenso für sich spricht wie die Siege und Podestplätze, die Tom Lüthi mit diesem Motorrad erzielt hat", meint Gadea. "Doch in diesem Sport gibt es keine Wunder und obwohl ich bereits eine Saison in der Moto2-Klasse gefahren bin, kann ich nicht davon träumen, nun selbst auf Anhieb so weit vorne mitkämpfen zu können. Trotzdem bin ich zuversichtlich, denn sowohl in Jerez, wo die letzten dreitägigen Testfahrten stattfinden, als auch in Katar, dem Schauplatz des ersten Rennens, habe ich in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielt."
"Ich werde bei den Tests versuchen, das Motorrad so schnell und gründlich wie nur möglich kennenzulernen. Dann wird sich zeigen, auf welchem Niveau wir antreten können. Ich brenne darauf, wieder Gas zu geben und das in mich gesetzte Vertrauen zu bestätigen", versichert der Spanier.

