Bradl wechselt nicht mit Kiefer in die MotoGP

Das Kiefer-Team wird nicht in die MotoGP wechseln - Bradl muss sich eine andere Möglichkeit suchen, während für Marquez eine MotoGP-Honda reserviert sein soll

(Motorsport-Total.com) - Stefan Bradl wird nicht mit seinem derzeitigen Kiefer-Team in die MotoGP aufsteigen. Der Grund dafür ist die Finanzierung. Ein Budget von 5,5 Millionen Euro hätte die Mannschaft für den Klassenwechsel benötigt. Sponsor Viessmann kann die höheren Investitionen nicht tragen, würde aber das Moto2-Projekt auch in der kommenden Saison unterstützen. Bradl muss sich nun nach einer anderen Möglichkeit umsehen, falls der Wechsel noch klappen soll.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Mit der Kiefer-Mannschaft wird Stefan Bradl nicht in die Königsklasse aufsteigen

Der Deutsche ist bei Tech-3-Yamaha nicht mehr im Gespräch, weil es seit Assen keine Verhandlungen gegeben hat. Der aktuelle WM-Führende der Moto2-Klasse ist dafür einer der Wunschkandidaten bei LCR-Honda. Teamchef Lucio Cecchinello soll bereits einen Teil des Budgets aufgetrieben haben, doch Bradl müsste für den Rest aufkommen.

Inwieweit Rechtevermarkter Dorna in die Tasche greifen würde, um einen Deutschen in der MotoGP zu haben, ist derzeit nicht bekannt. Bradl hat in den vergangenen Wochen speziell auf Honda-Material geschielt. Ein Claiming-Rule-Team ist eher unwahrscheinlich. Sollte es mit dem Wechsel für 2012 nicht klappen, dann würde das Kiefer-Team gerne mit Bradl in der Moto2 weitermachen.

Vater Helmut Bradl sagt bei 'Sport1' zu diesem Thema: "MotoGP nicht um jeden Preis. Wenn man kein vernünftiges Paket bekommt, muss man über die zweitbeste Lösung nachdenken." Aber auch in der Moto2 ist die finanzielle Situation im Vergleich zu WM-Konkurrent Marc Marquez schwierig. "Was man hört, muss dort mehr als das Doppelte zur Verfügung stehen", sagt Teamchef Stefan Kiefer: "Da kämpfen wir etwas gegen Windmühlen. Das müsste im nächsten Jahr schon aufgestockt werden."

Der Spanier hat am vergangenen Wochenende in Valencia die neue Suter für 2012 getestet. In Aragon sitzt der Spanier bereits auf dem neuen Modell, das geschätzte drei Zehntelsekunden pro Runde schneller sein soll. Die neue Suter ist am einfachsten durch eine neue Hinterradschwinge zu erkennen. Sie erinnert an jene Modifikation, die Ducati zwischen den Modellen GP11 zu GP11.1 vorgenommen hat.

Einen Aufstieg in die MotoGP hat Marquez bislang immer dementiert. Gerüchten zufolge soll Honda eine der sechs RC213V für den amtierenden 125er-Champion reserviert haben, sollte er in der Moto2 Weltmeister werden. Aufgrund der Rookie-Regel dürfte Marquez nicht als Teamkollege von Casey Stoner und Dani Pedrosa im Werksteam andocken. Mit seiner aktuellen Mannschaft und Repsol-Geldern könnte aber ein eigenes "Team" auf die Beine gestellt werden.

Etwas Ähnliches ist im Jahr 2000 bei Valentino Rossi passiert. Der Italiener stieg in die Königsklasse auf, aber da das Werksteam mit Alex Criville und Tadayuki Okada besetzt war, gründete man für Rossi ein "Kundenteam" und bestückte es mit der kompletten Technikmannschaft von Mick Doohan rund um Jeremy Burgess.