"Ziemlich enttäuschend": Große Kritik an den neuen Regeln bei den 12h Bathurst

Die neuen Regeln für die 12h Bathurst, die unter anderem eine Mindeststandzeit beim Boxenstopp und eine maximale Stintlänge vorschreiben, stehen in der Kritik

(Motorsport-Total.com) - Die neuen Regeln, die in diesem Jahr bei den 12 Stunden von Bathurst (ausführlicher Rennbericht) zum Einsatz kamen, sorgen nach dem Auftakt der Intercontinental-GT-Challenge für große Kritik. "Aus der Sicht eines Fahrers muss ich ganz ehrlich sagen, dass die Regeln in diesem Jahr ziemlich enttäuschend waren, was den Unterhaltungsfaktor angeht", wird Kelvin van der Linde deutlich.

Titel-Bild zur News: 12h Bathurst

Die 12h Bathurst sind immer etwas Besonderes... Zoom

Wo liegt das Problem? Das verschärfte Regelwerk schreibt eine Mindestboxenstoppzeit von 85 Sekunden vor, wenn nachgetankt oder der Fahrer gewechselt wird. Zudem wurde die maximale Stintlänge im Rennen auf 32 Runden beschränkt. Das sorgt dafür, dass die GT3-Teams in Hinblick auf die Strategie so gut wie keinerlei Spielraum mehr haben.

"Ich denke, Bathurst ist immer ein Rennen, auf das wir uns freuen, weil es ein bisschen Strategie beinhaltet, ein bisschen Spritsparen, und die Teams und Fahrer wirklich herausfordert, Dinge zu tun, die nicht in der Norm liegen", sagt van der Linde. "Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wir während des Rennens nur in einem Zug fuhren und warteten."

"Ich habe im Grunde nur auf das Armaturenbrett geschaut und die Minuten bis zum Boxenstopp gezählt, was für uns manchmal ziemlich frustrierend war", beschreibt der Audi-Pilot. "Hoffentlich können wir es nächstes Jahr besser machen und den Zuschauern bessere Unterhaltung bieten. Ich denke, daran müssen wir arbeiten."

"Das Feld in gewisser Weise nivelliert"

Auch Rennsieger Matt Campbell, der gemeinsam mit Laurens Vanthoor und Ayhancan Güven im Manthey-EMA-Porsche triumphierte, schließt sich an: "Ich habe den Strategie-Input des Teams vermisst, und auch der Fahrer musste sich mehr anstrengen, um den Spritverbrauch zu kontrollieren und so weiter", erinnert der Australier. "Ich mag diese Art von Rennen wirklich. Ich denke, das ist richtiger Langstreckenrennsport."

"Heutzutage können die Autos natürlich problemlos 12 oder 24 Stunden durchhalten", weiß Campbell. "Diesen Aspekt zurückzubringen, finde ich wirklich gut. Es ist näher am Stil des IMSA-Rennsports, bei dem ein bisschen mehr hinter den Kulissen passiert. Das gefällt mir sehr gut."

Allerdings sei es nicht zwingend notwendig, die Regeln einfach wieder zu ändern, sondern einen Mittelweg zu finden, glaubt Kenny Habul. "Es hat das Feld in gewisser Weise nivelliert", sagt der Fahrer und Teambesitzer von SunEnergy1. "Es spielte keine Rolle, was für ein Auto du hattest oder ob du normalerweise auf Platz 20 liegst, denn sie haben allen den Vorteil genommen."

Der Regeln sei Dank: Das Starterfeld lag dicht beisammen

Der Regeln sei Dank: Das Starterfeld lag dicht beisammen Zoom

Dadurch lag das Feld in der letzten Runde dicht beisammen, um den Fans "eine Show zu bieten", sagt Habul. "Um ehrlich zu sein, ist die Theorie davon in Ordnung, aber ich denke, es gibt einen Weg, etwas in der Mitte zu finden, wo man eine Mindestboxenstoppzeit haben kann, die aber nicht so lang ist wie diese."

"Ein bisschen zu weit, zu radikal"

Alternativ "kann man andere Dinge anwenden, um eine gewisse Kontrolle zu haben und anderen Teams zu helfen, die normalerweise als Achter, Zehnter, Zwölfter oder Vierzehnter ins Ziel kommen würden, um ihnen eine Chance zu geben", sagt der Australier, der Kritik am aktuellen Reglement äußert.

"Aber das war... Es hat die ganze Strategie weggenommen", so Habul. "Es hat alles weggenommen, und am Ende hat es wirklich gezählt, ob man dabei war oder nicht. Für mich war es ein bisschen zu weit, zu radikal, und es begann wirklich wie ein Am-Rennen auszusehen. Das war schwierig."

"Aber ich denke, es gibt ein Gleichgewicht", hofft Habul, der "versteht, was sie damit bezwecken" und an einen Mittelweg glaubt: "Man will, dass am Ende alle da sind, um zu kämpfen, und das war ziemlich gut. Am Ende waren es immer noch sechs oder sieben Autos, und es war spannend. Aber es hat viel von der normalen Rennstrategie und Technik sowie der Dynamik des Rennens weggenommen."

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