12h Bathurst 2024 mit Full-Course-Yellow: Ändert sich das Rennen?

Bei den 12 Stunden von Bathurst kommt es zu einer weitreichenden Änderung, die - je nach Anwendung - den Charakter des IGTC-Auftakts nachhaltig verändern kann

(Motorsport-Total.com) - Die Full-Course-Yellow (FCY) wird ab 2024 beim Bathurst 12 Hour eingeführt. Der Saisonauftakt der Interkontinentalen GT Challenge (IGTC) wird damit im kommenden Februar eine Änderung mit möglicherweise weitreichenden Folgen erfahren.

Titel-Bild zur News: Die Full-Course-Yellow debütiert 2024 beim Bathurst 12 Hour

Die Full-Course-Yellow debütiert 2024 beim Bathurst 12 Hour Zoom

Inwieweit die FCY die bisherigen Safety-Car-Phasen ersetzen wird, ist noch nicht klar. In der offiziellen Mitteilung spricht der Veranstalter Supercars lediglich davon, die Anzahl der SC-Phasen "potenziell zu reduzieren". Wie weit man dabei gehen will, ist noch offen.

Auch Renndirektor James Taylor bleibt vage: "Natürlich werden wir das Safety-Car einsetzen, wenn es notwendig ist, um das Feld zusammenzuführen, die Bergungsarbeiten abzuschließen und die Sicherheit all unserer Offiziellen während der Veranstaltung zu gewährleisten." Wie schon bei den Regeländerungen in Le Mans bleibt abzuwarten, wie die Rennleitung mit dem neuen Instrument umgeht.

Das FCY-System hätte das Potenzial, den Rhythmus des Rennens deutlich in Richtung Langstrecke zu verschieben. Wird das FCY-Kommando gegeben, müssen alle Fahrzeuge innerhalb von fünf Sekunden auf 80 km/h abbremsen.

Safety-Car bleibt Option

Die Boxengasse bleibt geöffnet, sodass Fahrzeuge, die unter FCY stoppen, einen enormen Vorteil gegenüber Boxenstopps unter Grün haben. Nach einem Countdown von fünf Sekunden wird das Rennen wieder freigegeben.

Während das Safety-Car ausdrücklich eine Option bleibt und bei Bedarf auch nach der FCY eingesetzt werden kann (ein solches Verfahren wird in der GTWC Europe angewendet), liegt es nun an der Rennleitung, wie weit sie mit dieser neuen Möglichkeit geht.

In der jüngeren Vergangenheit waren die 12 Stunden von Bathurst eher ein Sprintrennen mit Langstreckencharakter. Gelbphasen führten das Feld immer wieder zusammen, sodass die Rennen in mal kürzeren, mal längeren Sprints entschieden wurden.

Im Zuge einer überschaubareren Klassenstruktur und damit sinkender Starterzahlen in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Cautions ohnehin bereits zurückgegangen. Die Ausgabe 2023 kam mit fünf Unterbrechungen aus, so wenige wie noch nie in der Geschichte des Rennens.


Fotos: IGTC 2023: 12 Stunden von Bathurst


"Als wir die 24 Stunden von Spa besuchten, hatten wir die Gelegenheit zu sehen, wie das FCY-Verfahren im Rennen eingesetzt wird", sagt Shane Rudzis, Eventmanager des 12-Stunden-Rennens von Bathurst. Wir hatten die Gelegenheit, bei einem Test des Systems dabei zu sein, um zu verstehen, wie wir es bei unserem Event einsetzen können."

Mindestboxenzeit festgelegt

Eine weitere Regeländerung betrifft die Boxenstopps. Für Tankstopps wird eine einheitliche Mindestboxenzeit von 85 Sekunden eingeführt, wie man es aus dem ADAC GT Masters kennt. Für Stopps, bei denen weder getankt noch der Fahrer gewechselt wird, entfällt diese Regelung.

Von einem Joker für kurze "Splash"-Stopps ist bislang nicht die Rede. Dies könnte dazu führen, dass kurz vor Rennende vollwertige 85-Sekunden-Stopps eingelegt werden müssen, um ein paar Liter nachzutanken. Bei anderen IGTC-Rennen hat es einen solchen Joker allerdings schon gegeben.


Bathurst 12 Hour 2023: 12 Stunden in 28 Minuten

Beibehalten werden beim Bathurst 12 Hour 2024 das Qualifying-Format mit einem zweigeteilten Shootout a fünf Autos und das Wave-by-Reglement unter Safety-Car. Auch die Klassenstruktur bleibt unverändert. Die 12 Stunden von Bathurst 2024 sollen etwas später als bisher Mitte Februar stattfinden, um eine Back-to-back-Situation mit den 24 Stunden von Daytona zu vermeiden.

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