• 21.04.2007 18:01

Wheldon: "Tony hat verdient gewonnen!"

Ganassi-Pilot Dan Wheldon gab sich als fairer Verlierer und gratulierte Motegi-Sieger Tony Kanaan

(Motorsport-Total.com) - Dan Wheldon war über seinen zweiten Platz beim Indy Japan 300 in Motegi enttäuscht. Der Engländer musste den Großteils des Rennens ohne Boxenfunk auskommen und konnte mit dem schnellsten Wagen nicht gewinnen.

Titel-Bild zur News: Dan Wheldon

Dan Wheldon wurde in Motegi mit dem schnellsten Wagen nur Zweiter

Frage: "Dan, kannst du uns dein Rennen beschreiben?"
Dan Wheldon: "Ich denke, wenn ich die Pace meines Wagens in Betracht ziehe, wird wohl auch Tony (Kanaan) zustimmen, dass er der schnellste war. Honda hat uns einen tollen Motor gegeben, auch wenn Tony und ich ähnliche Zeiten fuhren. Leider haben wir schon früh den Boxenfunk verloren. Wir hatten eine konservative Tankstrategie und hätten vielleicht den Wagen während des Rennens verbessern können. Das hat uns wirklich Zeit gekostet. Es war wohl ein Fehler. Ich kenne Chips Meinung und meine ist ähnlich. Wir müssen das ausmerzen."

"Schon am Start funktionierte ein Kopfhörer nicht." Wheldon über sein Funkproblem

Frage: "Dan, könntest du über den Fehler sprechen. Hatte das mit dem Funkverlust zu tun?"
Wheldon: "Nein, ein Kopfhörer funktionierte schon am Start nicht. So etwas muss vorher überprüft werden. Nach 20, 25 Runden war auch der zweite tot. Ich konnte sie und sie mich nicht mehr hören. Das Frustrierende ist, dass ich sehr gerne Teil von Target Chip Ganassi Racing bin. Es ist ein fantastisches Team. Wir haben leider im Vorjahr, aber auch zu Beginn dieser Saison zu viele Gelegenheiten auf einen Sieg ausgelassen. Das kann so nicht weitergehen, weil ich hier bin um zu gewinnen. Wenn wir uns selbst die Chancen mit dummen Fehlern nehmen, ist es natürlich schwierig. Das Team arbeitet aber hart und ich freue mich schon auf Kansas. Ich bin richtig heiß und das ist ein gutes Zeichen, denn dann fahre ich noch besser."

Frage: "Was war das bisher beste Duell gegen Tony. 2004, als du das Rennen gewonnen hast, hattet ihr je einen guten Fight."
Wheldon: "Das ist meine beste Erinnerung an Motegi und war auch gleichzeitig mein erster IndyCar-Sieg."

"Tony fährt jede Runde mit 100 Prozent" Dan Wheldon

Frage: "Was fühlst du nun?"
Wheldon: "Ich habe für Tony größten Respekt und ich liebe es gegen ihn Rennen zu fahren. Wir hatten beide sehr schnelle Wagen und es war hart, aber immer fair, wie alle unsere Duelle. Als er vom letzten Stopp herauskam, war er deutlich vor mir. Mit Tony ist es nicht so wie etwa mit Ed Carpenter. Er sieht mich, aber nicht, was um ihn herum geschieht. Bei Tony ist es unglaublich intensiv, denn er fährt jede Runde mit 100 Prozent. Aber er wird dir immer genug Platz lassen, nicht viel, aber genug. Ich gönne ihm den Sieg. Er arbeitet hart und er ist gut für die Serie."

Frage: "Dan, die letzte Gelbphase zehn Runden vor dem Ende hat wohl entschieden. Hättet ihr mit Boxenfunk etwas anders gemacht?"
Wheldon: "Ich denke, wir wären in der Lage gewesen unsere Strategie abzuändern. Als sie die Boxentafel zur Hilfe nahmen ging es einigermaßen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie das bei der Hand hatten. Es hat 20 oder fast 30 Runden gedauert, aber am Ende des Tages ist das egal. Wir haben einen Fehler gemacht, Tony hat gewonnen und er verdient es. Er und Andretti Green Racing haben einen sehr guten Job gemacht, denn sie hatten nicht das schnellste Auto, aber sie holten am meisten Punkte. Dafür gebührt ihnen größter Respekt."

Frage: "Dan, als Marco crashte, warst du vor Tony. Konntest du den Unfall sehen?"
Wheldon: "Ich glaube Scott (Speed) und Marco waren vor mir. Da ich in Führung lag, hatte ich freie Sicht und Glück, denn ich hätte beinahe Marco getroffen als er sich drehte. Es sah so aus als wäre Scott in ihn hineingekracht, aber ich bin nicht sicher. Die Turns 3 und 4 sind sehr schwer zu fahren, man nimmt viele Steinchen auf. Scott war innen und Marco konnte die Linie nicht finden, kam auf die Steinchen und rutschte in die Mauer. Ich hoffe er ist OK, aber Dario meinte, er habe sich die Schulter leicht verletzt. Dennoch sollte er in Kansas wieder dabei sein."