Wenn Patrick in Indianapolis gewinnt...
Danica Patrick ist eine von einem Dutzend Titelanwärtern für Indianapolis, doch ein Sieg von ihr würde größere Konsequenzen mit sich bringen
(Motorsport-Total.com) - Im Prinzip gäbe es ein ganz einfaches Mittel, um das etwas in die Jahre gekommene Image von Indianapolis mit einem Schlag in die Mitte der US-Medienpräsenz zu rücken - ein Indy-500-Sieg von Renn-Amazone Danica Patrick.

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Danica Patrick ist nicht nur hübsch, sondern auch schnell
Denn in einer Zeit, wo die NASCAR einen Stammplatz auf den ersten Seiten jedes US-Sportmagazines innehat, und die in der IndyCar-Serie verbliebenen amerikanischen "Big Names" fast allesamt mit den StockCars kokettieren, und während in der ChampCar-Serie fast ausschließlich Nicht-Amerikaner fahren, droht die IRL fast in Vergessenheit zu geraten.#w1#
Aber nur an 364 Tagen im Jahr, denn an einem Tag blickt ganz Amerika auf die Serie von Tony George, nämlich am Tag der 500 Meilen von Indianapolis. Und was würde den US-Medien Futter für die größte US-Motorsport-Story seit Jahren geben? Der erste Indy-Sieg einer weiblichen Pilotin.
Nie waren die Chancen auf ein solches Moment größer denn je, denn zum ersten Mal werden gleich drei Frauen an den Start gehen. Zugegeben - ein Sieg von Sarah Fisher oder Milka Duno würde einer Sensation gleich kommen, doch bei Patrick sieht die Sache etwas anders aus.
Gute Bilanz in Indianapolis

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Danica Patrick unternimmt ihren dritten Anlauf in Indianapolis Zoom
Denn ihren großen Bekanntheitsgrad verdankt sie dem "Brickyard", als sie in ihrem Rookie-Rennen 2005 um ein Haar gewonnen hätte, auch ein achter Platz im Vorjahr sieht in ihrer Indianapolis-Bilanz keineswegs schlecht aus. Sind aller guten Dinge nun drei?
Unmöglich ist es nicht, auch wenn die Amerikaner seit zwei Jahren auf einen Patrick-Sieg warten müssen. Doch die 25-Jährige hat in diesem Jahr einen kleinen Vorteil, denn sie fährt mittlerweile für die Mannschaft von Andretti-Green, einem der drei Top Teams der IRL.
Den konnte sie bislang nicht nutzen, ihre beste Platzierung in den ersten vier Saisonrennen war Rang sieben in Kansas. Aber Kansas ist nicht Indianapolis, denn dies sei ein Platz, wo sich die Erfahrung auszahle, so Patrick, deren Vorname aufgrund ihrer slawischen Wurzeln übrigens Dani-tsch-a ausgesprochen wird.
Patrick startet am Sonntag zum dritten Mal, ihre Rookie-Jahre sind vorüber. "Man braucht ein wenig Glück, man muss in Sachen Gelbe Flaggen und Boxenstopps gut taktieren", weiß die Amazone, doch die Konkurrenz ist hart. Allgemein wird ein enges Rennen mit einem knappen Dutzend Titelanwärtern erwartet. Patrick gehört dazu und nicht nur Tony George würde sich die Hände reiben - für den Fall aller Fälle.

