• 30.05.2011 02:11

  • von Pete Fink

Von Null auf Eins: Das Wheldon-Comeback

Ein arbeitsloser IndyCar-Champion gewinnt mit einem Mini-Team das wichtigste Rennen der Saison: Freudentränen bei Dan Wheldon und Bryan Herta

(Motorsport-Total.com) - Dan Wheldon konnte seine Freudentränen in der Victory Lane von Indianapolis nicht verhindern. Zusammen mit seinem ehemaligen Andretti-Teamkollegen und jetzigen Boss Bryan Herta war die Freude nach seinem zweiten Indy-500-Erfolg nach 2005 verständlicherweise nahezu grenzenlos. Ein waschechtes Mini-Team und ein arbeitsloser IndyCar-Champion spannen zusammen und gewinnen das mit Abstand wichtigste Rennen der ganzen Saison.

Titel-Bild zur News: Dan Wheldon

Die Männer des Tages: Teamchef Bryan Herta und Sieger Dan Wheldon

"Für Bryan Herta Autosport ist dies einfach nur fantastisch", stammelte Wheldon. Stand heute hat die Mannschaft keinen weiteren IndyCar-Einsatz vorgesehen, was sich nach diesem unglaublichen Erfolg aber ändern kann. Denn eines ist auch klar: Der 32-jährige Brite tummelte sich das gesamte Rennen über im Windschatten der dominierenden Ganassi-Mannschaft. Auch ohne das finale Glück war eine Spitzenposition vorprogrammiert.

Von Platz sechs aus gestartet, lag Wheldon zehn Runden vor Schluss aufgetankt auf Rang fünf, als Danica Patrick und später Bertrand Baguette an die Box fuhren. Der orange-weiße Dallara mit der 98 überholte Scott Dixon auf der Strecke und war plötzlich ein Sieganwärter. Dann kam die dramatische letzte Runde.


Fotos: Indy 500, Indy 500


"Ich habe soviel Gas gegeben wie möglich", schilderte Wheldon. "Ich wusste, dass es die letzte Runde war und ich wusste auch, dass einige Jungs Probleme mit dem Sprit haben. In den letzten zwei Jahren war ich Zweiter und deshalb habe ich nicht aufgegeben. Als ich Hildebrand dann in der Mauer sah, konnte ich das nicht glauben. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl." Und natürlich ein glanzvolles Comeback.

"Wir sind ein kleines Team und wir haben es mit Roger Penske und Chip Ganassi aufgenommen. Unser Auto war den gesamten Monat Mai superschnell. Ich kann mich nicht daran erinnern, im Rennen einen Penske vor mir gesehen zu haben. Das alleine ist ein großartiges Zeugnis darüber, wie stark diese Mannschaft aufgetreten ist."