Tony Kanaan in Richmond auf Pole
Tony Kanaan holte in Richmond seine zweite Pole-Position vor den beiden Yongstern Marco Andretti und Graham Rahal - Helio Castroneves nur auf 18
(Motorsport-Total.com) - Für Tony Kanaan lief im Jahr 2008 noch nicht viel zusammen - mit Platz vier und 216 Punkten hat er genau 100 Zähler weniger, als der gegenwärtige Tabellenleader Scott Dixon. Auf seinen ersten Saisonsieg wartete der Brasilianer bislang vergeblich. Um noch in den Titelkampf einzugreifen wird es Zeit, dass sich was dreht bei Kanaan. Die erste Gelegenheit dazu hat er in Richmond: Pole-Position für den Andretti-Green-Piloten.

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Grün ist die Hoffnung für Tony Kanaan - Pole-Position in Richmond
Mit einer Gesamtzeit von 1:04.333 Minuten war Kanaan im Qualifying unbesiegbar und wird als Spitzenreiter in das 300 Runden lange Rennen gehen. Der Brasilianer nannte seine zweite Pole der Saison eine "große Teamleistung", schränkte die Euphorie jedoch gleich ein: "Wir haben noch 300 Runden vor uns aber es ist sehr nett, hier vorne zu stehen."#w1#
Flankiert wird er dabei von seinem Andretti-Green-Teamkollegen Marco Andretti, der im Qualifying wieder einmal zu überzeugen wusste. Allen Grund zum Strahlen hatte auch Graham Rahal (Newman-Haas-Lanigan) auf Platz drei - wieder einmal mischten die Söhne der so berühmten Väter das IRL-Feld kräftig auf.
Castroneves könnte wichtige Punkte verlieren
Scott Dixon geht als Vierter morgen aus der zweiten Startreihe ins Rennen, der Neuseeländer wird sich das Treiben der Führenden in aller Ruhe ansehen, denn der Ganassi-Pilot muss langsam anfangen, stets ein Auge auf die Meisterschaft zu haben. Buddy Rice (Dreyer and Reinbold) hatte schon während aller Trainingssitzungen zu überzeugen gewusst und auch im Qualifying war auf den Amerikaner Verlass: Platz fünf.
Immerhin schafften drei Ex-ChampCar-Wagen den Sprung in die Top 10: neben Rahal sicherten auch Bruno Junqueira (Dale Coyne) auf Platz neuen und Oriol Servia (KV) auf der Zehn die Ehre der untergegangenen altehrwürdigen Rennserie. Hinter der Spitze war das Feld wild durchmischt. Der Himmel war rechtzeitig aufgeklart und mehrere "Föhn-Fahrzeuge" waren kontinuierlich wie Satelliten um die Strecke gekreist, so dass das Qualifying nach dem verregneten Freien Training ordnungsgemäß abgehalten werden konnte.
Danica Patrick schaffte nur Platz 14. Die junge Frau aus Wisconsin driftete mit ihrem Andretti-Green-Boliden wild durch die Kurven und das rächte sich bitter. "Wir versuchten etwas aggressiv zu sein. Ich litt massiv an Übersteuern", so die Rennamazone und gab zu Protokoll, durch ihre wilden Drifts etwa eine halbe Sekunde verloren zu haben. Mehr ging unter diesen Umständen nicht: "Was soll man machen?"
Noch schlimmer erging es Penske-Star Helio Castroneves: Der Brasilianer wird morgen von Platz 18 aus am Start den Hauptteil des Feldes von hinten bewundern müssen. Dabei braucht Castroneves im Titelkampf jeden Punkt, den er kriegen kann. Sein Teamkollege Ryan Briscoe sortierte sich zumindest mit Position elf im Mittelfeld ein, während Iowa-Sieger Dan Wheldon mit Platz sechs nicht die schlechtesten Chancen auf eine Wiederholung seines Erfolgs haben dürfte.

