• 29.07.2009 14:52

  • von Pete Fink

Tony George wartet auf eine Erklärung

Seit seiner Entmachtung hat Tony George noch keine Erklärung über die Hintergründe erhalten, droht der IndyCar-Serie ein neuer Zwist?

(Motorsport-Total.com) - Der Haussegen innerhalb der mächtigen Hulman-George-Familie scheint doch größeren Turbulenzen ausgesetzt zu sein, als bislang vermutet. Tony George, der langjährige starke Mann in Indianapolis, wurde vor wenigen Wochen von seiner eigenen Familie entmachtet, eine plausible Erklärung dafür hat der ehemalige IndyCar-Boss aber noch nicht erhalten.

Titel-Bild zur News: Tony George

George wirft den neuen IndyCar-Machthabern Untätigkeit vor

"Ich bin nach wie vor perplex über die Aufsichtsratsentscheidung, mich als Geschäftsführer von meinen Aufgaben zu entbinden", brach George nun sein bisheriges Schweigen. "Bis heute habe ich dafür keine vernünftige Erklärung erhalten. Nach über 20 Jahren glaube ich aber, dass ich eine Begründung verdient hätte. Aber vielleicht glauben sie nicht, dass sie mir eine Erklärung schuldig sind."#w1#

Was George besonders sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass sich seit seiner Entmachtung kaum etwas verändert hat. "Unsere seit Januar ergriffenen Maßnahmen waren nur ein Anfang. Notwendig ist aber eine komplette Überprüfung unserer gesamten Struktur. Seit meiner Entlassung habe ich keine Kenntnis von geplanten Veränderungen, die eine größere Bedeutung auf unsere Organisation haben."

Mit anderen Worten: George wirft den neuen Machthabern Untätigkeit vor. "Ich wurde in meiner Rolle als Manager durch zwei Individuen ersetzt, die schon viele Jahre in der Firma arbeiten. Sie waren in dieser Zeit auch Mitglieder im Management-Team und haben an allen strategischen Entscheidungen der vergangenen 15 Jahre teilgenommen. Sie kennen also die vor uns liegenden Herausforderungen."

Das Prekäre an dieser Situation ist die Tatsache, dass die IndyCar-Teambesitzer geschlossen hinter George stehen, wie sie vor seiner Entlassung in einem Schreiben formuliert hatten. Droht in Indianapolis also ein neuer Grabenkampf? Dem Ex-Boss schwant offenbar nichts Gutes: "Meine Frage an den Aufsichtsrat war nicht diejenige, wer die Firma in Zukunft managen wird, sondern wer die Firma führen wird. Da gibt es schon einen Unterschied."