• 08.09.2010 13:01

  • von Pete Fink

Titelduell: Will Power und sein erfahrener Jäger

Will Power oder Dario Franchitti: Wer wird der neue IndyCar-Champion? Für den Australier gilt: Auch der kleinste Fehler ist in Motegi und Homestead verboten

(Motorsport-Total.com) - Motegi 2009: Penske-Pilot Ryan Briscoe liegt in der Gesamtwertung 25 Punkte vor Dario Franchitti. Plötzlich biegt der im Rennen bestens positionierte Australier ausgangs der Boxengasse (!) in die Mauer ab. Ein totales Japan-Desaster für Briscoe, dessen Punktepolster damit natürlich verschwunden war. Scott Dixon gewann vor Franchitti, der sich ein paar Wochen später in Homestead den Titel holte.

Titel-Bild zur News: Will Power

Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Dario Franchitti und Will Power

Ein Jahr später hat sich eine ganz ähnliche Situation herausgebildet. Dieses Mal heißt der IndyCar-Tabellenführer Will Power. Wieder ein australischer Penske-Pilot in Front und wieder ist Franchitti der Jäger. Innerhalb von nur zwei Oval-Wochenenden hat der erfahrene Schotte seinen Rückstand auf Power von 59 auf 17 Punkte verringert. Und nun folgen - Motegi und Homestead.#w1#

Es gibt noch eine Parallelität: Weder Briscoe noch Power waren zuvor ernsthaft in einen IndyCar-Titelkampf involviert. Franchitti widerfuhr dies erstmals in der Saison 1999, als er - denkbar knapp - dem jungen Juan Pablo Montoya unterlag. 2007 besiegte Franchitti seinen heutigen Teamkollegen Dixon und holte sich Titel Nummer eins. Sein zweiter Streich geschah im Vorjahr.

Dies alles weiß natürlich auch Will Power: "Er ist ein schneller Fahrer, der keine Fehler macht", lautet das Urteil des Penske-Piloten. "Und er hat eine ganze Menge Erfahrung. Er weiß ganz genau, wie man ein Rennen und die Meisterschaft gewinnt." Powers Konsequenz: "Ich muss ganz einfach ein bisschen besser sein als das."

Fehler verboten

Will Power

Fünfmal stand Will Power ganz oben auf dem IndyCar-Podium Zoom

Keine leichte Aufgabe, denn auf den beiden 1,5 Meilenovalen von Motegi und Homestead hat Franchitti auf dem Papier die wesentlich besseren Karten: "Aber mein Selbstvertrauen auf den Ovalen ist gewachsen", berichtet Power. "Ich muss es nur einmal komplett auf die Reihe bekommen - oder besser zweimal."

Denn in den letzen beiden Rennen von Chicagoland und Kentucky lag der Penske-Dallara mit der Startnummer zwölf in beiden Fällen in aussichtsreicher Position. In Chicagoland streikte die Tankanlage, in Kentucky rutschte er nach seinem letzten Stopp auf einer Ölspur beinahe in die Mauer. Solche Fehler sind in Motegi und Homestead absolut verboten.

Das Problem dabei: "In Motegi war ich noch überhaupt nie und in Homestead bin ich vielleicht zehn Rennrunden gefahren. Mir ist klar, welch guten Job ich dort erledigen muss. Aber wir liegen immer noch in Führung." Nur: Wenn Franchitti sowohl in Japan als auch in Florida gewinnen sollte, dann kann er aus eigener Kraft Meister werden.

Es sei denn, Power gelingt zweimal eine Pole-Position (ein Bonuspunkt) und die meisten Führungsrunden (zwei Bonuspunkte). Doch darauf will sich der Penske-Pilot nicht verlassen und daher wird es auch keine große Taktik geben. "Wir müssen ganz einfach sicherstellen, dass wir vor Dario liegen. So einfach ist das." Für Hochspannung ist also gesorgt.