• 31.05.2008 17:24

  • von David Pergler

Patrick: "Die Fans schätzen Ehrlichkeit"

Danica Patrick sieht sich aufgrund des Zwischenfalls im Indy-500 mit Ryan Briscoe und ihrer Wut auf diesen nicht im Unrecht - sie sei nunmal so

(Motorsport-Total.com) - Die Boxenkollision beim Indy-500 zwischen Danica Patrick und Ryan Briscoe war die Szene des Rennens - nachdem sich der Penske-Pilot beim Verlassen seiner Mechaniker in die schöne Renn-Amazone gedreht und ihre Aufhängung verbogen hat, stampfte sie mit einem die Boxengasse entlang in Richtung ihres Kontrahenten.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Emotionale Danica Patrick: Mal ein Lächeln, mal ein finsterer Blick

Ihrem Blick und ihrem entschlossenen Gang nach zu urteilen war sie drauf und dran, aus den Penske Kleinholz zu machen - samt Insassen versteht sich. Gerade noch konnten IRL-Funtkionäre den aufgebrachten weiblichen Superstar abhalten. Eine Woche nach Indy sind die Emotionen wieder abgekühlt und Patrick betrachtet die Dinge gewohnt professionell: "Ich habe das vergangene Wochenende sehr schnell vergessen. Das ist nicht so schwierig. Es ist einfach Teil meiner Natur. Meine Natur seilt sich von einer Sache zur nächsten. Ich denke, dass viele Fahrer ähnlich ticken"#w1#

"Ich bedaure meine Instinkte und Emotionen nicht, noch kann ich sie einfach ändern", meinte die Renn-Amazone bezüglich ihrer Wut gegen über Briscoe während des Indy 500. "Es ist mein Charakter, meine innerste Persönlichkeit und ich meine, dass das die Fans anerkennen. Ich denke, dass sie Ehrlichkeit schätzen. Manchmal kommt sie in Form eines Lächelns, manchmal als finsterer Blick."

Patrick sucht nicht nach Entschuldigungen, die emotionale Rennfahrerin erklärt, dass sie eben ist, wie sie ist: "Ich denke, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht. Man muss versuchen, zurück zu blicken und nachsehen, ob es Sachen gibt, die ich verändern oder besser machen kann. Wenn es da etwas gibt, versucht man das eben. So ist das Leben. Ein Großteil meines Lebens spielt sich vor der Kamera ab, ich bedaure keine meiner Entscheidungen."

IRL-Funtkionär Brian Barnhart, der beim Indy-500 der oberste Steward war, äußerte sich auch zu der ganzen Geschichte: "Ich möchte unsere Fahrer niemals davon abhalten, Emotionen zu zeigen, solange sich das in einem sicheren Rahmen abspielt. Jetzt haben wir sie aufgrund des Rennens, das noch immer lief, aufgehalten. Die Boxengasse war noch immer offen und befahren und sie hätte sich in dem Bereich nicht aufhalten sollen."

Was würde Indy-500-Sieger Scott Dixon machen, wenn er mit der heißblütigen Rennfahrerin aneinander rumpeln würde? "Ich würde die Beine in die Hand nehmen. Ich denke, wenn man in einen Zwischenfall mit ihr involviert ist, kann es nur schlecht ausgehen", witzelte der Neuseeländer, ruft aber auch die positiven Auswirkungen für die IRL ins Gedächtnis: "Es sorgt für Gesprächsstoff. Es taucht in allen Zeitungen auf, es wird im Fernsehen gezeigt."

Für die IRL war der Zwischenfall in der Tat ein kleiner Glücksfall, wenn die beliebte Andretti-Green-Pilotin schon nicht gewonnen hat, dann war es wieder eine Sache, die für Gespräch gesorgt hat. Dass die rasende Schönheit auch zu anderen Emotionen fähig ist, zeigte sie in Japan bei ihrem ersten IRL-Sieg, wo ihr zahlreiche Freudentränen über die Wangen kullerten.