• 22.11.2013 00:05

  • von Pete Fink

Montoyas IndyCar-Comeback: Es wird ernst!

Für den ersten IndyCar-Test von Juan Pablo Montoya am Montag ist alles vorbereitet: Was erwartet den Kolumbianer in den nächsten Wochen und Monaten?

(Motorsport-Total.com) - Für Juan Pablo Montoya beginnt am Montag ein neuer, alter Lebensabschnitt. Der 38-jährige Kolumbianer wird dann zum ersten Mal nach rund sieben NASCAR-Jahren wieder in einem Formelauto Platz nehmen. Ort des Geschehens ist der Sebring International Raceway, das Auto ist ein Penske-Chevrolet mit der Startnummer 2. Und Montoya ist gut vorbereitet: Seit der Bekanntgabe des IndyCar-Comebacks im Sommer 2013 verbrachte er viele Stunden im Fitnessstudio und auf dem Mountain-Bike - die NASCAR-Kilos sind fast vollständig gepurzelt.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya: NASCAR ist over and out, ab jetzt zählt es bei den IndyCars Zoom

Motivation und vor allem Vorfreude sind riesig. Nicht alleine auf die Open-Wheel-Rückkehr, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass sein Arbeitgeber ab sofort Roger Penske heißt. Eine der ersten Adressen im US-amerikanischen Motorsport. "Was mich am meisten begeistert hat, ist die Art und Weise, wie gut ich empfangen worden bin", sagt Montoya. "Alle stehen zu 100 Prozent hinter mir und wollen, dass ich gute Leistungen bringe." Natürlich war er nicht nur zur Sitzprobe bereits im Penske-Shop "und habe alle kennengelernt: Jetzt freue ich mich richtig auf Sebring nächste Woche, damit wir mit der Arbeit loslegen können."

Es ist ein groß angelegter Tapetenwechsel. Nach vielen Jahren bei Chip Ganassi erlebt er nun eine komplett neue Umgebung, worauf Montoya nur gewartet hat. "Vor etwa vier Jahren habe ich schon zu meiner Ehefrau gesagt: Wenn ich einmal die Chance haben werde, für Roger zu fahren, dann mache ich das sofort. Roger ist ein echter Racer, bei ihm geht es nur um das Gewinnen. Ich bin ganz genauso gestrickt wie er, auch ich will jetzt Rennen gewinnen. Daher wird für mich gerade ein Traum wahr und ich arbeite so hart ich kann, um das auch umzusetzen."

Am Montag in Sebring beginnt die Testarbeit und eines ist klar: Von einem Montoya werden schnelle Erfolge erwartet werden. Vor allem, weil er in einem Topauto Platz nimmt. Daher versucht er auf die Euphoriebremse zu treten: "Ich muss erst das Auto fahren und sehen, wie gut das Handling ist. Das Schöne an der Sache ist: Wenn du für Penske fährst, dann sind die Autos immer gut. Das gibt natürlich viel Druck für mich, aber ich setze mich selbst ja auch unter Druck. Wir müssen etwas aufbauen, denn ich war ja schon länger nicht mehr auf Straßenkursen unterwegs. Da steht uns sicher noch eine Menge Arbeit bevor, aber darauf freue ich mich."


Fotostrecke: Montoya in der NASCAR

Klar wird die Umstellung von einem schweren Stock-Car-Boliden mit wenig Abtrieb auf ein modernes Formelauto nicht leicht. "Um sich wieder zu 100 Prozent umzustellen, wird es sicher eine Zeit dauern", orakelt Montoya. "Aber ich denke schon, dass ich recht schnell wieder auf Speed kommen werde." Als er bei der Sitzprobe "zum ersten Mal wieder in einem IndyCar saß, war es schon ein etwas seltsames Gefühl. So etwas erwarte ich auch am Montagvormittag, denn ein bisschen Zeit werde ich schon brauchen, um mich wieder zu akklimatisieren. Aber ich freue mich darauf. Jede Menge Power, jede Menge Grip, die Karbon-Bremsen - das wird schon aufregend werden."

Auch seine Teamkollegen Will Power und Helio Castroneves hat er bereits kennengelernt, wobei sich dieses Thema im Fall Castroneves erübrigt. Man kennt sich aus gemeinsamen Jugendtagen und aus Miami, wo die beiden keine 20 Minuten voneinander entfernt wohnen. "Ich habe Will schon getroffen und wir haben auch ein wenig miteinander gesprochen", sagt Montoya. "Helio kenne ich schon seit 1990, als wir gemeinsam in einer Juniorenklasse unterwegs waren. Das ist sehr lange her, wir haben in unserer England-Zeit zusammen gewohnt und wir sind im gleichen Team gefahren." Die Rahmenbedingungen sind also gesetzt, ab sofort liegt es an ihm, seinen großen Wunsch umzusetzen: Endlich wieder gewinnen.