• 16.11.2013 23:54

  • von Pete Fink

Montoyas NASCAR-Bilanz: "Eine tolle Zeit"

Juan Pablo Montoya fährt in Homestead sein letztes NASCAR-Rennen und will seine Zeit nicht missen - kleiner Seitenhieb in Richtung Chip Ganassi

(Motorsport-Total.com) - Für Juan Pablo Montoya geht am Sonntagabend ein Lebensabschnitt zu Ende. Nach dann 253 Sprint-Cup-Rennen nimmt der Kolumbianer seinen NASCAR-Hut und verabschiedet sich in Richtung IndyCars, wo er vor 14 Jahren seine US-Karriere begann. Zudem wechselt er von seinem langjährigen Mentor und Freund Chip Ganassi in die Arme der direkten Konkurrenz: Sein neuer Arbeitgeber heißt Roger Penske, mit dem sich das Ganassi-Team seit Jahren um die IndyCar-Vorherrschaft streitet.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya fährt am Sonntag sein letztes NASCAR-Rennen Zoom

In einem kleinen Rückblick unterstreicht Montoya, dass sein Wechsel in die NASCAR eine gute Entscheidung gewesen ist. Sportlich und vor allem privat. "Es war eine schöne Zeit", bilanzierte er am Samstag in Homestead. "Ich habe meine Familie in die USA geholt, das war wichtig. Wir leben jetzt in Miami und da ist es sehr schön. Und du weisst nun einmal nie, was in deinem Leben alles passieren wird. Ich habe immer davon geträumt, mit Roger Penske zusammenarbeiten zu können."

Sogleich folgte der erste von vermutlich mehreren zukünftigen Seitenhieben in Richtung Chip Ganassi: "Es ist schon etwas lustig, dass ausgerechnet sein größter Konkurrent mir die Chance eröffnet hat, dorthin zu wechseln. Das ist großartig." Ganassi hatte Montoya keinen neuen NASCAR-Vertrag mehr gegeben, was angesichts der langjährigen Männerfreundschaft nichts anderes als ein glatter Rauswurf war. Montoya wurde in der Folge kein siegfähiges NASCAR-Cockpit angeboten, dann folgte das Penske-Engagement.

Ganassi hatte nachvollziehbare Gründe, denn sportlich lief es seit Ende 2006 alles andere als plangemäß. Zwei magere Sprint-Cup-Erfolge (2007 in Sonoma und 2010 in Watkins Glen) sind viel zu wenig für Montoyas - und auch Ganassis - Ansprüche. Auf einen Oval-Sieg wartet der 38-Jährige noch immer. "Es war eine Achterbahnfahrt, es war alles drin", lautet sein Fazit. "Wir haben ein paar Rennen gewonnen, das war gut. Wir sind in den Chase gekommen, das war auch gut."


Fotostrecke: Montoya in der NASCAR

"Aber zum Beispiel vergangenes Jahr war das ganze Team nirgendwo und wenn du um Platz 20 kämpfen musst, dann macht es keinen Spaß mehr. Dieses Jahr waren wir dann wieder stärker, wir konnten das Auto verbessern und dann hat es wieder Spaß gemacht." Seine NASCAR-Zeit möchte er also nicht missen: "Ich habe hier wirklich viele Freunde. Auch die gesamte NASCAR-Gemeinde war immer gut zu mir und das ist mir sehr wichtig. Es war eine tolle Zeit, auch wenn ich gerne etwas mehr Erfolg gehabt hätte."

Nun richtet sich sein Blick auf die IndyCars. "Es wird großartig werden", verspricht Montoya. "Wir haben viel Zeit, uns gut darauf vorzubereiten". Seine Ziele sind ganz simpel: "Ich möchte vorne mitfahren und Rennen gewinnen." Übrigens: NASCAR-Gaststarts - zum Beispiel auf den Rundkursen - wollte er nicht ausschließen: "Das weiß man nie, das hängt von Roger ab. Aber mein Fokus wird zu 100 Prozent auf den IndyCars liegen und dann sehen wir weiter."

Montoyas NASCAR-Zahlen:

253 Sprint-Cup-Rennen (inklusive Homestead)
2 Siege (Sonoma 2007 und Watkins Glen 2010)
24 Top-5-Platzierungen
59 Top-10-Platzierungen
9 Pole-Positions
1.124 Führungsrunden von 71.905 Rennrunden
Durchschnittlicher Startplatz: 17,4
Durchschnittliche Endposition: 19,8
Insgesamt 37.183.355 US-Dollar an Preisgeld

23 Nationwide-Rennen
1 Sieg (Mexiko 2007)
1 Top-5-Platzierung
3 Top-10-Platzierungen
52 Führungsrunden von 3.910 Rennrunden
Durchschnittlicher Startplatz: 17,7
Durchschnittliche Endposition: 21,0
Insgesamt 654.575 US-Dollar an Preisgeld