• 04.11.2013 17:54

  • von Pete Fink

Montoya hat Ärger mit dem Finanzamt

Der US-amerikanische Internal Revenue Service (IRS) hat Juan Pablo Montoya ins Visier genommen: Es geht um rund 2,7 Millionen US-Dollar

(Motorsport-Total.com) - Helio Castroneves erlebte es in der Saison 2009, unter den prominenten Sportlern hat es vor einigen Wochen den argentinischen Fußball-Weltstar Lionel Messi (FC Barcelona) erwischt. Nun droht auch Juan Pablo Montoya ein ausgiebiger Streit mit den US-amerikanischen Steuerbehörden, wie das Wirtschaftsmagazin 'Forbes' berichtet. Demnach erhebt der US-amerikanische IRS (Internal Revenue Service) eine Steuerforderung in Höhe von 2,7 Millionen US-Dollar gegen den Kolumbianer - das sind umgerechnet knapp zwei Millionen Euro.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya ist im Fokus der US-Steuerbehörden Zoom

Laut 'Forbes' stammen die Hauptvorwürfe gegen Montoya aus den Jahren 2007 und 2008. Die IRS behauptet, das gesamte zu versteuernde Einkommen der Familie Montoya habe in diesem Zeitraum 9,5 Millionen US-Dollar betragen und nicht - wie angegeben - nur 2,4 Millionen. Hintergrund sind einige Abschreibungen, die das Montoya-Management in der Zeit vornahm, als er von seinem damaligen Wohnsitz Monaco in die USA übersiedelte. Also bei seinem Wechsel von der Formel 1 in die NASCAR.

In seiner Formel-1-Zeit hatte Montoya seine gesamten persönlichen Markenrechte an die Firma JPM Motorsports übertragen, die auf den Bahamas gelistet war. Als er durch den NASCAR-Wechsel seinen permanenten Wohnsitz in den USA aufschlug, gründete er im steuerlich begünstigten US-Bundesstaat Delaware die Monty Motorsports LLC. Als nun JPM Motorsports Ende 2006 alle Rechte an die neue Monty Motorsports LLC für 15 Millionen US-Dollar verkaufte, begann die neue Montoya-Firma in Delaware diese Ausgaben ab 2007 abzuschreiben.

Die IRS ist nun der Meinung, dass diese Abschreibungen in Millionenhöhe aus diversen Gründen heraus eine Täuschung gewesen seien. Forbes zitiert die IRS mit "einer Forderung nach unangemessenen Abschreibungen immaterieller Werte, die auf künstliche Art und Weise selbst eine Basis dieser Abschreibungen schaffen". Eine andere Sicht der Dinge ist ein cleveres Agieren der Montoya-Berater, die den Zeitpunkt ausnutzten, als der Kolumbianer zu einem Einwohner der USA wurde. Also quasi im komplizierten US-Steuersystem ein so nicht vorgesehenes Schlupfloch fanden.

Darüber hinaus geht es noch um die korrekte Abrechnung für den Kauf eines 8,7 Millionen US-Dollar teuren Lear-Jets. Der Kauf wurde über eine eigens dafür gegründete Firma abgewickelt,, die danach wieder aufgelöst wurde und einen steuerlichen Verlust generierte, was wiederum Auswirkungen auf die Höhe der folgenden Abschreibungen hatte. Der aktuelle Rechtsstreit hat gerade erst begonnen. Von der Montoya-Seite gibt es noch keine offiziellen Stellungnahmen zum Sachverhalt.


Fotostrecke: Montoya in der NASCAR