• 09.06.2021 16:07

  • von Andre Wiegold, Co-Autor: David Malsher-Lopez

Klassische blaue Flaggen in der IndyCar-Serie? "Wir schauen uns das an!"

Die schnellen IndyCar-Piloten beschweren sich immer wieder über die harte Gangart der Hinterbänkler - Die Serie erwägt, klassische blaue Flaggen einzuführen

(Motorsport-Total.com) - Weil sich die Toppiloten der IndyCar-Serie immer wieder über das aggressive Verhalten der Hinterbänkler beschweren, erwägt Präsident Jay Frye blaue Flaggen nach europäischem Vorbild einzuführen. Aktuell dürfen sich Fahrer, die vor einer drohenden Überrunden stehen, wehren und sich gegebenenfalls wieder zurückrunden, zum Ärger der Fahrer, die vorne an der Spitze um den Sieg kämpfen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean, Takuma Sato

Romain Grosjean hat schon Erfahrungen mit einem aggressiven Hinterbänkler gemacht Zoom

Aktuell heißt es in der Regel, dass ein überrundeter Fahrer beim Zeigen der Flagge sofort Platz machen muss. Das bedeutet aber auch, dass der Erstplatzierte bereits an diesem Fahrer vorbeigegangen sein muss, damit dieser als überrundet gilt. Um in der Führungsrunde zu bleiben, darf sich ein Hinterbänkler also verteidigen.

In der Saison 2021 musste Romain Grosjean in seinem bisher besten Rennen auf dem Rundkurs des Indianapolis Motor Speedways genau diese Erfahrung machen. Im Kampf mit Takuma Sato, der sich gegen die Überrundung wehrte, kam es gleich zweimal zum Kontakt. Grosjean, der überraschend die Poleposition geholt hatte, wurde letztlich Zweiter. Der Franzose sagte nach dem Rennen, das ihm diese Aktion den Sieg gekostet habe.

Eine Lösung wäre, eine Art "Free-Pass"- oder "Wave-Around"-Regel einzuführen, wie es sie in der NASCAR-Serie gibt. So könnten überrundete Fahrer im Falle einer Gelbphase wieder in die Führungsrunde zurückgelangen. So gebe es dann weniger haarsträubenden Kämpfe mehr zwischen dem Führenden und einem Hinterbänkler, der versucht, in der Führungsrunde zu bleiben.

Frye sagt: "Wir schauen uns an, was wir besser machen können. Natürlich analysieren wir, welchen Effekt eine Regeländerung haben würde. Ein "Lucky-Dog" oder Free-Pass unter Gelb? Das können wir uns in der Winterpause anschauen. Natürlich werden wir kritisiert, weil wir gesagt haben, das schon in der vergangenen Winterpause getan zu haben, aber so war es auch."


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Jedoch möchte Frye keine Placebolösung finden, die keinen Mehrwert hat: "Wenn wir einfach keine bessere Lösung finden, dann müssen wir alles beim Alten lassen", stellt der IndyCar-Präsident klar, der dennoch offen dafür ist, die Regeln zu ändern, um die Problematik zu lösen. "Wir sammeln gute Idee, aber wenn wir sie umsetzen, müssen wir wissen, dass sie auch problemlos funktionieren."

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