Kansas-Quali: Briscoe deklassiert die Konkurrenz
Ryan Briscoe dominiert das Kansas-Qualifying, verliert Dan Wheldon Platz drei? Danica Patrick mit Schrecksekunde, Sato und de Silvestro ansprechend
(Motorsport-Total.com) - Die Qualifikation zum RoadRunner Turbo Indy 300 auf dem Kansas Speedway stand ganz klar im Zeichen von Ryan Briscoe. Der Australier in Diensten von Roger Penske ging als Vorletzter der insgesamt 27 IndyCar-Piloten auf seine vier fliegenden Runden im Einzelzeitfahren - und deklassierte die versammelte Konkurrenz deutlich.

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Ryan Briscoe drückte der Kansas-Qualifikation seinen Stempel auf
Am Ende stand für Briscoe eine Marke von 1:43.175 Minuten zu Buche, vier Zehntel besser als der zweitplatzierte Scott Dixon (Ganassi), der auf eine Zeit von 1:43.588 Minuten kam. Pro Runde war Briscoe also eine Zehntelsekunde schneller als Dixon, was auf dem flachen 1,5 Meilen-Oval mit einer Kurvenüberhöhung von 15 Grad eine kleine Ewigkeit darstellt.#w1#
Kein Wunder, dass der 28-Jährige allen Grund zur Freude hatte: "Das war großartig, das Auto war einfach klasse", erklärte Briscoe. "Zwischen dem Freien Training und der Qualifikation machten wir ein paar Änderungen und haben gehofft, dass uns das ein paar Zehntel bringen könnte. Genauso kam es, alles lief nach Plan und so kam eine perfekte Qualifikation heraus."
Fragezeichen um die Wheldon-Zeit

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Polesitter Ryan Briscoe hatte in Kansas allen Grund zur Freude Zoom
Dixon wiederum ahnte die Briscoe-Attacke voraus: "Unsere Übersetzung war wohl etwas zu lang", unkte der Neuseeländer. "Aber Kansas war für Ganassi immer ein guter Ort." In der Tat: Dixon gewann das Vorjahresrennen, 2007 und 2008 hieß der Kansas-Sieger jeweils Dan Wheldon, damals noch in Diensten von Chip Ganassi.
Wheldon (1:43.616) holte sich am Freitagabend zwar einen starken dritten Platz, aber dem Panther-Piloten droht eine Aberkennung seiner Leistung, weil er auf seinem Run in einer fliegenden Runde ausgangs Kurve zwei mit beiden linken Reifen unter die weiße Linie geriet. Gleiches passierte übrigens Marco Andretti (Andretti; 1:44.029; 11.).
Dario Franchitti stellte seinen Ganassi-Dallara in 1:43.619 Minuten auf Platz vier vor einem stark auftrumpfenden Hideki Mutoh. Der Newman/Haas-Pilot war mit dem Pole-Setup von Graham Rahal aus dem Vorjahr angetreten. Trotz einer frühen Auslosung schaffte Mutoh damit eine Zeit von 1:43.716 Minuten. Ebenfalls eine kleine Überraschung war Platz sechs von Alex Tagliani (FAZZT), der in Kansas immer starke Vitor Meira (Foyt) holte sich Rang sieben.
Danica Patrick mit Schrecksekunde

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Scott Dixon konnte seine Trainingsbestzeit nicht verteidigen Zoom
Dahinter folgen die beiden anderen Penske von Will Power (1:43.896) und Helio Castroneves (1:43.997). Als einzige Andretti-Pilotin schaffte Danica Patrick in 1:44.016 den Sprung in die Top 10. Dabei überstand die 28-Jährige eine kleine Schrecksekunde, als ihr Auto am Ende ihrer Warm-Up-Runde ausgangs Turn 4 leicht ins Übersteuern kam. "Ich bin nur froh, dass ich nicht in die Mauer gekracht bin", erklärte Patrick.
"Aber ich musste zurückschalten und konnte die erste Runde daher vergessen." Tatsächlich verlor Patrick in diesem Umlauf über zwei Zehntelsekunden auf die Spitze, ein besseres Resultat war unmöglich geworden. Enttäuschend verlief die Kansas-Quali für ihre Teamkollegen Tony Kanaan (17.) und Ryan Hunter-Reay (24.), die sich beide ganz offenbar heftig im Setup vergriffen hatten.
Stark zeigte sich hingegen Takuma Sato, der als 13. der beste der drei KV-Piloten wurde. Auch Simona de Silvestro (HVM) erlebte mit Platz 20 eine respektable Oval-Premiere. "Für mich ist alles neu", erklärte die 21-jährige Schweizerin. "Ich muss mich erst einmal im Verkehr zurecht finden. Ich schaue mir an, was die anderen alles machen. Ich lerne, aber es macht eine Menge Spaß."

