• 02.05.2010 02:55

  • von Pete Fink

Kansas: Dixon dominiert - zwei Japaner kollidieren

Scott Dixon war in Kansas unschlagbar, Dario Franchitti sichert den Ganassi-Doppelsieg - Hideki Mutoh und Takuma Sato crashen in aussichtsreicher Position

(Motorsport-Total.com) - Bislang hatte das so erfolgsverwöhnte IndyCar-Team von Chip Ganassi in der Saison 2010 nicht allzu viel bewegen können. Team Penske und in Long Beach auch Andretti Autosport staubten die vier Einzelsiege ab, aber das änderte sich beim RoadRunner Turbo Indy 300 auf dem Kansas Speedway. Es war das erste Oval-Rennen des Jahres - und Scott Dixon zeigte der Konkurrenz rechtzeitig vor dem Indy 500, wo der Hammer hängen wird.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Hideki Mutoh und Takuma Sato: Zwei Japaner warfen eine Top-Platzierung weg

Satte 167 der insgesamt 200 Runden lag der rote Ganassi-Dallara mit der Startnummer neun in Front und holte sich einen dominierenden und absolut verdienten ersten Saisonerfolg. "Vor dem Monat Mai und Indianapolis ist dieser Sieg für uns sehr wichtig", freute sich der zweifache IndyCar-Champion Dixon. "Genau das haben wir gebraucht und ich hoffe, dass das so weitergehen wird."#w1#

Damit noch nicht genug: Der Kansas-Samstag wurde für Teambesitzer Chip Ganassi noch ein wenig schöner, weil Dario Franchitti als Zweiter den Doppelsieg sicherte. Damit blieb das Ganassi-Team in Kansas seit der Saison 2007 viermal in Folge ungeschlagen und die Konkurrenten wissen vor dem Indy 500 nun, das eine Menge Arbeit ins Haus steht.


Fotos: IndyCars in Kansas


Abgesehen vom Ganassi-Duo war es lediglich Polesitter Ryan Briscoe (Penske) vergönnt, zu Rennbeginn 31 Runden lang in Front zu liegen. Noch vor den ersten Stopps zog Dixon jedoch am Australier vorbei. Später im Rennen ärgerte sich Briscoe noch mit massiven Reifenproblemen herum, weshalb er am Ende nur auf Rang sechs landete.

Zwei Japaner kollidieren

Zu diesem Zeitpunkt hatte Franchitti bereits Platz zwei übernommen, der sich gegen Rennende jedoch den Angriffen von Helio Castroneves (Penske; 4.) und Tony Kanaan (Andretti; 3.) erwehren musste. Castroneves kam nach einem der Stopps sogar kurzzeitig auf Platz zwei nach vorne, was Franchitti auf der Strecke aber konterte. Drei Runden vor dem Ende zog dann Kanaan noch am "Spiderman" vorbei und verhinderte damit zum ersten Mal in dieser Saison ein IndyCar-Podium mit Penske-Beteiligung.

Scott Dixon

Allein auf weiter Flur: Scott Dixon führte 167 der 200 Kansas-Runden Zoom

Nach einem völlig verpatzten Qualifying und nur Startplatz 17 bot Kanaan hinter dem Ganassi-Doppel ein tadelloses Rennen. Ähnlich gut aufgelegt zeigte sich auch sein Andretti-Teamkollege Ryan Hunter-Reay, der von Startplatz 24 bis auf Platz fünf nach vorne fuhr. Damit belegten die großen drei IndyCar-Teams in Kansas geschlossen die ersten sechs Plätze.

Allerdings auch deswegen, weil sich 14 Runden vor dem Ende ausgerechnet zwei Japaner kräftig ins Gehege kamen. Hideki Mutoh (Newman/Haas) und ein bei seinem Oval-Debüt hervorragend aufgelegter Takuma Sato (KV) kämpften um Platz fünf, als sie nach einem Restart miteinander kollidierten. "Taku war außen, als in Turn 4 ein Überrundeter von innen nach außen zog", schilderte Mutoh. "Es war einfach kein Platz mehr da."

"Das tut mir furchtbar leid, weil wir bis dahin beide ein Superrennen fuhren. Ich wollte mit Taku nicht zusammenstoßen, denn ich habe eine Menge Respekt vor ihm." Für Sato war dies bereits der zweite Kontakt, nachdem er zuvor bereits mit Milka Duno (Dale Coyne) aneinander geraten war. Da auch Ernesto Viso nach 70 Runden in der Mauer landete, musste Mario Moraes als Siebter die KV-Kohlen aus dem Feuer holen.

Power nicht in den Top 10

Rang acht ging an einen grundsoliden Alex Tagliani (FAZZT) vor IndyCar-Rückkehrer John Andretti. Der 47-Jährige holte sich damit im gemeinsam von Richard Petty und Michael Andretti eingesetzten Dallara-Honda sein bestes Oval-Ergebnis seiner langen Karriere überhaupt. Vitor Meira (Foyt) rundete die Top 10 ab.

Scott Dixon

Scott Dixon geht nun als Top-Favorit in die 500 Meilen von Indianapolis Zoom

Zum ersten Mal in der IndyCar-Historie traten auch vier Pilotinnen in einem Oval-Rennen an - eine Rolle spielte jedoch keine. Danica Patrick wurde Elfte mit zwei Runden Rückstand auf die Spitze: "Eine echte Enttäuschung, denn eigentlich wollte ich heute ein gutes Rennen erleben. Aber das sollte nicht sein." Sarah Fisher (Fisher) landete bei ihrem Saisondebüt auf Rang 17, während Simona de Silvestro (HVM) ihre Oval-Premiere mit drei Runden Rückstand auf Platz 21 beendete.

In der Gesamtwertung führt nach wie vor Will Power, der in Kansas ebenfalls nie eine Rolle spielte. Der Penske-Pilot wurde knapp hinter Patrick Zwölfter: "Es war ein schwieriger Tag. Ein Fehler bei einem Stopp kostete uns etwas Zeit, die Restarts waren interessant und nun habe ich eine bessere Vorstellung davon, mit wem ich auf der Strecke zusammenarbeiten kann."

Klar ist spätestens seit dem Samstagabend aber auch, dass der Monat Mai und das Indy 500 für den Tabellenführer ein schwieriges Unterfangen wird. Zu deutlich war die Oval-Dominanz der Ganassi-Truppe. Allen voran Scott Dixon, der nunmehr noch 26 Punkte Rückstand auf Power aufweist. Zwei weitere Zähler dahinter lauert Helio Castroneves, der Vorjahressieger von Indianapolis.