Justin Wilson: Die tragische Figur von Mid-Ohio
Justin Wilson erlebte in Mid-Ohio eines der turbulentesten Rennen seiner bisherigen Karriere - zweimal in Führung, ein Dreher, eine Kollison und Platz elf
(Motorsport-Total.com) - Von Startplatz vier auf Platz eins, dann zurück auf Position 17, wieder auf Platz eins nach vorne. Anschließend Pech mit einer Gelbphase, nach einer Kollision beim Restart fast eine Runde zurückgefallen und am Ende mit verbogenem Auto Elfter. Was sich liest wie eine Achterbahnfahrt sind die Mid-Ohio-Erlebnisse von Justin Wilson im Schnelldurchlauf, der zur tragischen Figur des Honda Indy 200 wurde.

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An Mid-Ohio wird sich Justin Wilson wohl noch eine Weile erinnern
Denn egal ob bei nasser Fahrbahn oder später auf trockener Strecke - sein Newman/Haas-Dallara konnte jederzeit das Tempo der Spitze mitgehen, doch die Belohung blieb aus. Platz elf spiegelt keinesfalls das Leistungsvermögen der britisch-amerikanischen Kombination wider.#w1#
"Es ist richtig frustrierend, denn wir haben hier einen tollen Job gemacht und wir hätten ganz sicher in den Top 4 oder Top 5 stehen müssen", lautete das Fazit des langen Briten, dem das Pech in Mid-Ohio an seinen Rennfahrerschuhen zu kleben schien.
"Wir haben die Konkurrenten gleich nach dem Start überholt und lagen sogar auf Platz eins", beschrieb Wilson die Anfangsphase. "Dann wurde es Zeit zum Reifenwechsel und als ich die Box verließ, geriet ich auf eine feuchte Stelle und ich habe mich gedreht. Ich verlor Positionen und musste mich auf eine Aufholjagd machen."
Diese war erfolgreich, denn während einer Gelbphase blieb Wilson auf der Strecke und lag plötzlich zum zweiten Mal im Rennverlauf vorne. "Wir hatten einen schönen Vorsprung herausgefahren und eigentlich sah alles gut aus. Mein Team zählte mir die Runden bis zu meinem fälligen Stopp herunter, aber genau eine Runde bevor ich kommen musste, kam die Gelbphase. Das Timing hätte schlechter nicht sein können", schüttelte Wilson den Kopf.
Doch es blieb ihm nichts übrig, als sich zum zweiten Mal auf eine Aufholjagd zu begeben. "Einer der überrundeten Fahrer (Mario Dominguez; Anm. d. Red.) sagte, dass er mich beim Restart vorbei lassen würde. Also dachte ich in der letzten Kurve vor dem Restart, dass ich ihn überholen können würde. Aber dann hat er mich umgedreht."
Die Folge war um ein Haar der Verlust einer ganzen Runde und ein verbogenes Auto. "Von da an ging es nur noch darum, in der Führungsrunde zu bleiben." Was Wilson jedoch nicht daran hinderte, mit seinem verbogenen Newman/Haas-Dallara am Ende noch Danica Patrick zu überholen, was jedoch wahrscheinlich nur ein ganz schwacher Trost gewesen sein dürfte.

