• 30.04.2013 00:25

  • von Pete Fink

"Iroman" Vasser: "Kanaan hat den Rekord verdient"

Ein verletzter Tony Kanaan macht sich auf den Weg, seinem Teamchef Jimmy Vasser einen Rekord abzuluchsen: In Brasilien der 200. IndyCar-Start in Serie

(Motorsport-Total.com) - Die lädierten Bänder in seiner rechten Hand können Tony Kanaan nicht an einem Start am kommenden IndyCar-Wochenende hindern. Dafür gibt es zwei gute Gründe. Erstens ist das Sao Paulo Indy 300 das Heimrennen des 38-jährigen Brasilianers. Zweitens wird der KV-Pilot am Sonntag zum 200. Mal in Folge an einem IndyCar-Rennen teilnehmen. Sein aktueller Lauf begann im Juni 2001 in Portland, in Sao Paulo wird Kanaan mit einem Stützverband antreten.

Titel-Bild zur News: Tony Kanaan, Jimmy Vasser

Tony Kanaan und Jimmy Vasser: Die beiden Ironmen der IndyCars Zoom

Der aktuelle IndyCar-Rekordhalter ist ausgerechnet sein aktueller Teamchef Jimmy Vasser, der zwischen Oktober 1993 (Laguna Seca) und April 2006 (Long Beach) 211 Rennen in Folge bestritt. Verläuft alles planmäßig, dann ist Vasser seinen Rekord im September-Rennen von Baltimore los, worauf sich der IndyCar-Champion des Jahres 1996 mental schon eingestellt hat. "Alle Rekorde sind dazu da, um gebrochen zu werden", sagt der Kalifornier.

"Überhaupt ist es eher passend, dass Tony der neue Ironman wird", betont er. "Solch ein Titel ist für einen Jimmy Vasser nicht wirklich geeignet, denn ich habe niemals am Ironman in Hawaii teilgenommen und man hat mich auch nicht gerade oft in einem Fitnessclub gesehen." Kanaan hingegen ist ein überzeugter Hobby-Triathlet, der schon einige Male am Start diverser Marathonwettkämpfe war.

In seiner langen aktiven Karriere bestritt der heute 47-jährige Vasser insgesamt 238 IndyCar-Rennen. "Ich hatte viel Glück", blickt er zurück. "Einerseits, weil ich immer ein Cockpit gefunden habe und andererseits, weil ich mich nie schlimmer verletzt habe." Sein größter Abflug geschah im Mai 1992, als er sich bei einem Unfall im Indy 500 ein Bein brach. In seinem Titeljahr 1996 hatte er Glück, als nach einem Abflug in Detroit "ein Wochenende Pause war, bevor es dann nach Portland ging."

Respekt vor Kanaan

Von 1992 bis 1994 fuhr Vasser für das arg unterfinanzierte Team des Kaliforniers Jim Hayhoe und konnte in einzelnen Rennen immer wieder aufzeigen. So zum Beispiel sein siebter Platz in Long Beach 1992 oder seine drei Top-5-Resultate zum Auftakt der Saison 1994. Danach musste das Hayhoe/Cole-Team zusperren und weil Vasser mit STP einen Sponsor mitbrachte, bekam er 1995 neben Bryan Herta das zweite Ganassi-Cockpit.

Tony Kanaan

Tony Kanaan in seinem KV-Chevy: Das Heimrennen ist Pflicht Zoom

Als Ganassi 1996 dann von Ford zu Honda-Power wechselte, holte Vasser prompt seinen einzigen IndyCar-Titel mit vier frühen Saisonsiegen in Homestead, Sufers Paradise, Long Beach und Michigan. Vor allem sein Michigan-Sieg war historisch insofern umstritten, als es die direkte Konkurrenzveranstaltung zum Indy 500 war. In der Victory Lane machte sich Vasser mit den Worten "Wer braucht schon Milch?" nicht gerade beliebt.

Hinter Alex Zanardi und später Juan Pablo Montoya wurde er im Ganassi-Team in den folgenden Jahren zu einer zuverlässigen Nummer zwei. 2001 wechselte er ohne Erfolg ins Team von Pat Patrick, ein Jahr später gewann er für Bobby Rahal noch einmal in Fontana - sein zehnter und letzter Einzelsieg. 136 seiner 238 Rennen beendete er in den Top 10. "Mein Glück war es auch, dass die Autos immer sicherer wurden", weiß er heute.

"Außerdem war ich niemals ein Pilot, der dafür bekannt war, viel Schrott abzuliefern oder sich in irgendwelche Dummheiten verwickeln zu lassen. Natürlich wirst du in einer Karriere Unfälle erleben, aber Tony ist heute einer der Piloten, zu dem andere aufblicken und vor dem man Respekt hat. Sie wissen, dass man gegen ihn enge Rennen fahren kann, aber sie wissen auch, dass man ihm vertrauen kann."

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