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IndyCar bestätigt Gespräche über Dokumentarserie oder -film
"Drive to Survive" und "MotoGP Unlimited" als Vorbilder: Penske Entertainment bespricht Machbarkeit und Art einer Doku-Serie zur IndyCar-Serie
(Motorsport-Total.com) - Die von Netflix ausgestrahlte Dokumentarserie "Drive to Survive" hat die Bekanntheit der Formel 1 vor allem in den USA erhöht. Die Motorrad-WM ist diesem Beispiel bereits gefolgt und hat die Premiere von "MotoGP Unlimited" auf Amazon bestätigt.

© Motorsport Images
Bekommt die IndyCar-Serie eine eigene Serie, die hinter die Kulissen blickt? Zoom
Derartige Überlegungen gibt es auch in der IndyCar-Serie. Sowohl Fahrer als auch leitende Offizielle der Rennserie haben wie inoffiziell geäußert, dass ihnen "Drive to Survive" gefallen hat und sie etwas Ähnliches in der IndyCar-Szene begrüßen würden.
Nun erklärt Mark Miles, Präsident und CEO der Penske Entertainment Corporation und in dieser Funktion der IndyCar-Chef, dass ein solches Projekt rund um die IndyCar-Serie tatsächlich mit Sendeanstalten besprochen wird. Die genaue Art des Projekts könne aber noch nicht verifiziert werden.
"Wenn Sie Dokumentarfilm sagen, dann ist es historisch, retrospektiv und ein Genre, über das wir Gespräche geführt haben", sagt Miles gegenüber unserer englischsprachigen Schwesterplattform 'Motorsport.com'.

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IndyCar-Chef Mark Miles kann sich eine Doku-Serie durchaus vorstellen Zoom
"Es gibt einerseits Serien ohne Drehbuch, wie zum Beispiel 'Drive to Survive', wo jede Folge aus Drehmaterial besteht, das dann zusammengeschnitten und als Geschichte präsentiert wird. Dann gibt es Serien mit Drehbuch, bei denen es Schauspieler gibt und jemand das Drehbuch schreibt, Regie führt und die Episoden umsetzt. 'Yellowstone' ist ein solches Beispiel."
"Und dann gibt es noch eigens erstellte Schultersendungen, beispielsweise eine einstündige Sendung über die IndyCar-Serie. Das kann eine einmalige Sache sein, aber es ist keine Live-Übertragung eines Rennens, sondern ein spezieller Inhalt", sinniert Miles.
"Wir haben jetzt, ich sage mal, ermutigende Gespräche über all diese Themen geführt und ich denke, dass wir mit dem letzteren, dem Sonderbeitrag, und mit dem ungeschriebenen Beitrag am nächsten dran sind. Aber in Wirklichkeit ist es ein bisschen wie bei unserer Suche nach Herstellern. Man kann wirklich gute Gespräche führen, sich zum Abschlussmeeting zusammensetzen - und trotzdem kommt nichts dabei heraus."
"Wir müssen also abwarten. Was ich sagen kann ist, dass von sehr kompetenten Schöpfern und Produzenten eine Menge Arbeit geleistet wird. Die Gespräche über die Plattformen und die mögliche Verbreitung gehen weiter", so der IndyCar-Chef.

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Die Rennen an sich stehen für Miles beim angedachten Projekt nicht im Fokus Zoom
Miles weist darauf hin, dass eine Doku-Serie nicht unbedingt aktuell sein muss, um zu überzeugen, und dass "Drive to Survive" nicht darunter leidet, dass es sich um die Rennen des vergangenen Jahres handelt, wenn sie im Vorfeld der neuen Saison ausgestrahlt werden.
"Wenn man sich 'Drive to Survive' anschaut, hat man einen britischen Produzenten, der das Konzept entwickelt, es zusammenstellt, die Episoden buchstäblich produziert und an Netflix verkauft. Sie kreieren, was sie wollen. Sie schauen sich an, was passiert und entwickeln Geschichten, die auf aktuellen Themen, Fahrern oder Teams basieren, die interessant sind. Das ist ein ziemlich fließender Prozess. Aber das geschieht erst im Nachhinein", so Miles.
"Wenn wir beispielsweise einen Deal machen würden, den wir im Mai ankündigen könnten, könnte er erst im September das Licht der Welt erblicken. Das Besondere an 'Drive to Survive' ist, dass es den Leuten die Möglichkeit bietet, hinter die Kulissen zu blicken. Die Zuschauer sehen sich nicht unbedingt die Rennen an. Sie interessieren sich für die Serie, weil sie dramatisch aufgezogen ist. Das Interesse besteht nicht darin, den Verlauf der Saison zu beobachten, wie es ein Fan tun würde."
#ThinkingForward-Interview mit Mark Miles
Das komplette Gespräch mit IndyCar-Geschäftsführer Mark Miles im Rahmen unserer Interviewreihe #thinkingforward. Weitere Formelsport-Videos
Der Gedanke, einen Blick hinter die Kulissen der Formel 1 zu werfen, übt auf aktuelle und potenzielle Fans eine natürliche Anziehungskraft aus. Schließlich umgibt das Fahrerlager der Formel 1 seit langem ein Hauch von Mystik, da der Zugang zum Fahrerlager extrem eingeschränkt ist. Im Gegensatz dazu ist das IndyCar-Fahrerlager dafür bekannt, sehr offen zu sein, sodass Fans die Vorbereitung der Autos aus nächster Nähe beobachten und mit den Fahrern, Teambesitzern und dem Personal interagieren können.
Miles macht sich keine Sorgen, dass es der IndyCar-Serie an der grundlegenden Faszination fehle, die für den Erfolg von "Drive to Survive" verantwortlich ist: "Ich glaube nicht, dass das ein einschränkender Faktor oder ein großes Problem ist. Ich glaube nicht, dass jemand, der sich für ein IndyCar-Projekt entscheidet, die gleiche Formel wie 'Drive to Survive' anwenden wird. Das hat bei der Formel 1 funktioniert, aber ich glaube nicht, dass es der richtige Weg ist, dasselbe zu tun, nur mit einer anderen Marke."

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Neben "Drive to Survive" sieht Miles "MotoGP Unlimited" als Vorbild, aber ... Zoom
"Die Kreativen sprechen mit uns darüber, wie sie es angehen wollen. Das könnte eine Episode über Rookies sein, eine Episode über Frauen in der Rennserie. Das sind keine festgelegten Themen, ich habe sie mir gerade ausgedacht. Aber es wird meiner Meinung nach nicht derselbe redaktionelle Ansatz sein", so der IndyCar-Chef, der "Drive to Survive" und "MotoGP Unlimited" dennoch in gewisser Weise als Vorbilder sieht.
"Ideal wäre es, wenn das Format so beschaffen wäre, dass sowohl ein eingefleischter Fan als auch jemand, der die Rennen nicht verfolgt, die Persönlichkeiten, die Dynamik und die wie auch immer gestalteten Handlungsstränge auf eine Art und Weise verstehen und schätzen lernt, die er durch das bloße Verfolgen eines Rennwochenendes nicht erreichen kann."
"Das ist wirklich hilfreich und wichtig, denn wir bekommen nicht annähernd so viel Berichterstattung über unsere Fahrer, Besitzer und Ingenieure, wie wir sie gerne hätten. Was wir haben, konzentriert sich in erster Linie auf Fahrer in Helmen in Rennwagen. Sie zu öffnen, sie als Menschen zu zeigen, ist wirklich hilfreich, um mehr Fans zu gewinnen", meint der IndyCar-Chef.


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