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  • 13.08.2013 14:40

  • von Pete Fink

Erster Test: Für Lucas Luhr wird es nun ernst

Lucas Luhr sitzt heute zum ersten Mal in seinem Fisher-Honda, den er am 25. August in Sonoma fahren wird - ALMS-Teamchef Pickett kokettiert mit IndyCars

(Motorsport-Total.com) - Am heutigen Dienstag beginnt für Lucas Luhr sein Abenteuer IndyCars. Der 34-Jährige wird zum ersten Mal seinen Fisher-Honda mit der Startnummer 97 auf der Rundstrecke von Sonoma testen. Der Deutsche ist dabei nicht alleine: Das Andretti-Quartett Ryan Hunter-Reay, Marco Andretti, James Hinchcliffe und Ernesto Viso ist genauso anwesend wie Takuma Sato (Foyt-Honda), Justin Wilson (Coyne-Honda), das Dragon-Duo Sebastien Bourdais und Sebastien Saavedra, das Rahal-Duo Graham Rahal und James Jakes, sowie Ed Carpenter und das Panther-Team, deren Fahrerbesetzung noch nicht feststeht.

Titel-Bild zur News: Josef Newgarden

Das neue Arbeitsgerät von Lucas Luhr: Der Fisher-Honda von Josef Newgarden Zoom

Zudem soll Fisher-Stammpilot Josef Newgarden am Vormittag ein Basis-Setup für die 97 testen, bevor Luhr dann am Nachmittag das Steuer übernimmt. "Es wird eine große Herausforderung werden", ist sich der gebürtige Mülheimer im Klaren. "Drei Viertel der Saison sind vorbei, aber ich freue mich darauf, ins Auto zu steigen, ein erstes Gefühl zu bekommen und dann das Rennen zu fahren." Das steigt in Sonoma am 25. August.

Zur Seite steht Luhr dabei sein ALMS-Renningenieur Brandon Fry, der über einige IndyCar-Erfahrung (Walker und Forsythe) verfügt. "Das ist zumindest ein bekannter Faktor bei so vielen Unbekannten", freut sich Luhr. "Ich muss in kurzer Zeit vieles lernen. Technisch und fahrerisch verstehe ich die Anforderungen, aber nun muss ich wissen, wie das Auto reagiert." Newgardens Input ist Luhr dabei nur recht: "Zwei Piloten, die sich die Arbeit teilen, also vier Augen und zwei Meinungen - das kann nur hilfreich sein."

Im Sonoma-Rennen muss sich Luhr über 85 Runden beweisen. Zur Stunde sind keine weiteren IndyCar-Auftritte des ehemaligen DTM-Piloten geplant. Aber: "Für mich ist eines klar: Wenn ich die Chance bekommen würde, eine ganze IndyCar-Saison zu fahren, dann würde ich 'Ja' sagen. Das ist gar keine Frage." Denn selbst als IndyCar-Stammpilot hätte Luhr die Möglichkeit, "an den langen Rennen der Sportwagen teilzunehmen. So etwas wäre traumhaft, selbst in meinem fortgeschrittenen Alter."

Vielleicht ergibt sich ja eine solche Möglichkeit, denn dem Vernehmen nach kokettiert Luhrs ALMS-Boss Greg Pickett mit einem Wechsel zu den IndyCars. Pickett ist bekanntlich unzufrieden mit der anstehenden Sportwagenfusion zwischen ALMS und Grand-Am und sagt: "Wir sehen uns nach etwas um, was richtig aufregend ist und deshalb beschäftigen wir uns mit dem Thema IndyCars", so der Muscle-Milk-Boss in aller Deutlichkeit gegenüber 'Racer.com'.

Lucas Luhr

Lucas Luhr nimmt am Dienstag zum ersten Mal Platz in einem IndyCar Zoom

Pickett weiß: "Die IndyCars sind eine große Bühne mit einer Menge leidenschaftlicher Fans und einem engen Wettbewerb." Anknüpfungspunkte gibt es einige: In früheren Jahren unterstützte er seinen Schwiegersohn Scott Sharp bei den IndyCars - zuletzt im Indy 500 des Jahres 2009. Und: "Wir fahren in der ALMS mit unserem LMP1-Programm bereits auf einem IndyCar- oder Nationwide-Budget mit 25 Leuten, sechs Ingenieuren und auch der nötigen Infrastruktur."