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Drittes Indy-Training: Munoz vorn, Castroneves mit Überschlag

Während Carlos Munoz am dritten Trainingstag zum Indy 500 die 230-Meilen-Marke knackt, kommt Helio Castroneves bei einem Überschlag mit dem Schrecken davon

(Motorsport-Total.com) - Dritter Trainingstag zum 99. Indy 500, der dritte Fahrer an der Spitze der Zeitenliste, eine neue absolute Bestzeit und die ersten Abflüge, die glücklicherweise ohne Folgen blieben. So lässt sich das Geschehen des sechsstündigen IndyCar-Trainingsbetriebs am Mittwoch auf dem Indianapolis Motor Speedway zusammenfassen.

Titel-Bild zur News: Carlos Munoz

Carlos Munoz (Andretti-Honda) knackte die Marke von 230 Meilen pro Stunde Schnitt Zoom

45 Minuten nach Beginn des dritten Freien Trainings zeigte Helio Castroneves, der am Dienstag die Bestzeit markiert hatte, einen wilden Überschlag. Der dreimalige Indy-500-Sieger hatte seinen Penske-Chevy auf seiner zweiten fliegenden Runde in Turn 1 übersteuernd aus der Kontrolle verloren. Der Bolide drehte sich und schlug mit der linken Seite an der äußeren SAFER-Barrier an. Rückwärts in Richtung Turn 2 rutschend verlor das Auto den Bodenkontakt und überschlug sich in der Luft.

Zuerst mit dem Heckflügel und anschließend mit dem Überrollbügel schlug der Penske-Chevy auf dem Asphalt auf. Nach einer Drehung um die Längsachse landete der Bolide schließlich im Bereich von Turn 2 auf den Rädern. Castroneves entstieg dem Wrack nach einigen Minuten geschockt, aber unverletzt. Das Team bereitete das Ersatzauto vor. Rund fünf Stunden nachdem er dem Begriff Aero-Kits unfreiwillig eine völlig neue Bedeutung verliehen hatte, ging der "Spiderman" noch einmal auf die Strecke und fuhr noch auf Platz 15 der Zeitenliste. Insgesamt brachte er es auf zwölf Runden. Fleißigster Fahrer des Tages war James Jakes (Schmidt-Honda/24.) mit 102 Runden.

"Ich hatte Glück, nur leider verstehe ich noch nicht, was passiert ist", so die erste Reaktion von Castroneves nach seinem wilden Überschlag. "In Turn 1 hatte ich Übersteuern und drehte mich. Zum Glück war der Einschlag nicht sehr hart und auch die Landung war weich. Alles in allem hatte ich großes Glück, dass es keinen kolossalen Crash gab. Wir haben durch den Unfall einen Tag verloren, aber die gute Nachricht ist, dass wir immer noch den Donnerstag und den Freitag haben, um uns auf das Qualifying vorzubereiten."


Wilder Überschlag von Helio Castroneves

Teambesitzer Roger Penske fügte mit Blick auf die Speedway-Kits hinzu: "Wir haben es hinsichtlich der Aerodynamik mit neuen Gegebenheiten zu tun. Wir waren überrascht, dass das Auto in die Luft geschleudert wurde und werden uns die Sache jetzt ganz genau ansehen."

Helio Castroneves

Nach Punktabzug und Überschlag fuhr Castroneves im Ersatzauto auf Platz 15 Zoom

Kurz vor seinem Überschlag hatte Castroneves einen weiteren - wenngleich völlig andersgearteten - Schock verdauen müssen. Die IndyCar-Offiziellen haben den Brasilianer vier Tage nach dem Grand Prix von Indianapolis als Verursacher der Startkollision ausgemacht und ihm dafür acht Punkte in der IndyCar-Gesamtwertung abgezogen. Zwar behält Castroneves trotz der Strafe seinen dritten Tabellenrang, hat vor dem Indy 500 nun aber 18 statt zehn Punkte Rückstand auf seinen an der Tabellenspitze liegenden Penske-Teamkollegen Juan Pablo Montoya.

Erste Honda-Bestzeit mit dem Speedway-Kit

Im dritten Freien Training zum Saisonhöhepunkt war es Carlos Munoz (Andretti-Honda), der eine neue absolute Bestzeit markierte. Der Kolumbianer drehte fünf Minuten vor Ablauf der sechsstündigen Session eine Runde in 39.110 Sekunden (230,121 Meilen pro Stunde). Ihm auf den Fersen waren Townsend Bell (Dreyer/Reinbold-Chevrolet), Tony Kanaan (Ganassi-Chevrolet) und James Davison (Coyne-Honda), die in der letzten Stunde die Marke von 228 Meilen pro Stunde knackten, an den neuen Richtwert von Munoz aber nicht heran kamen. Somit ging zum ersten Mal seit dem Debüt der Speedway-Kits eine Session-Bestzeit an einen Piloten aus dem Honda-Lager.

Townsend Bell

Townsend Bell (Dreyer & Reinbold) war als Zweiter schnellster Chevy-Pilot Zoom

Sage Karam (Ganassi-Chevrolet), Scott Dixon (Ganassi-Chevrolet), Simon Pagenaud (Penske-Chevrolet), Will Power (Penske-Chevrolet), Marco Andretti (Andretti-Honda) und James Hinchcliffe (Schmidt-Honda) rundeten die Top 10 des dritten Freien Trainings ab. Für die neuen Rekordmarken mit den Speedway-Kits wurde ausnahmslos Windschatten zu Rate gezogen. Die schnellste Runde in Alleinfahrt hatte der später im Windschatten Sechstschnellste Scott Dixon früh in der Session mit einer Zeit von 39.751 Sekunden (226,411 Meilen pro Stunde) markiert.

Für den zweiten Crash des Tages, der gleichzeitig der zweite der bisherigen Trainingswoche war, sorgte Pippa Mann. Die Britin hatte ihren Coyne-Honda ausgangs Turn 4 aus der Kontrolle verloren und war in die Boxenmauer gekracht. Dem beschädigten Fahrzeug konnte sie aus eigener Kraft entsteigen.


Fotos: IndyCar: Indy 500, Freie Trainings


Während es Pippa Mann vor ihrem Abflug auf 64 Runden gebracht hatte und nach Ablauf der Zeit auf Platz 21 notiert wurde, griff Simona de Silvestro am Mittwoch erwartungsgemäß nicht ins Gesehen ein. Das Andretti-Team schaffte es nicht, den am Dienstag durch ein Feuer schwer beschädigten Boliden mit der Startnummer 29 rechtzeitig wieder einsatzbereit zu machen. Indes griff Alex Tagliani (Foyt-Honda) erstmals ins Geschehen ein. Nach nur zehn Runden wurde der Kanadier allerdings nur auf dem 33. und letzten Platz notiert.

Simona de Silvestro

Simona de Silvestro wird erst am Donnerstag wieder fahren Zoom

Das vierte Freie Training zum 99. Indy 500 geht am Donnerstag von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr Ortszeit (18:00 Uhr bis 24:00 Uhr MESZ) über die Bühne. Gibt es nach Sage Karam (Ganassi-Chevrolet) am Montag, Helio Castroneves (Penske-Chevrolet) am Dienstag und Carlos Munoz (Andretti-Honda) am Mittwoch im vierten Freien Training am Donnerstag den vierten Fahrer an der Spitze der Zeitenliste?

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