Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Danica Patrick über die Geheimnisse des Indy 500
In Indianapolis sah Danica Patrick in der Vergangenheit fast immer gut aus - im Interview verriet die Rennamazone einen Teil der Geheimnisse, warum das so ist
(Motorsport-Total.com) - Nicht nur für Danica Patrick steht mit dem Monat Mai und den 500 Meilen von Indianapolis der erste ganz große Saisonhöhepunkt an. Beim Indy 500 trat sie 2005 mit ihren Führungsrunden erstmals ins Licht der Weltöffentlichkeit, und auch 2009 gehört die 27-Jährige zum erweiterten Favoritenkreis. Bevor Patrick am Mittwoch aktiv ins Geschehen eingreifen wird, äußerte sie sich zu vielen Themen rund um das Indy 500.

© IRL
Danica Patrick und das Indy 500 - der Monat Mai ist Saisonhöhepunkt eins
Frage: "Danica, es gibt ein paar Trainingstage vor dem Pole-Day am Samstag. In all deinen vier bisherigen Indy-Auftritten konntest du dich in den Top 10 qualifizieren. Auf was konzentrierst du dich in dieser Woche, und wo liegt der Schlüssel zu einem guten Resultat am Samstag?"
Danica Patrick: "Das ganze Jahr über legen wir eigentlich nicht viel Wert auf die Qualifikation. Wir machen vielleicht einen oder zwei Runs, insofern ist das nun eine gute Gelegenheit. Es geht darum, dich im Auto wohl zu fühlen. Du willst von Beginn an eine gute Balance haben, so dass du dann ohne Probleme Abtrieb wegnehmen kannst und einfach nur schneller wirst."#w1#
Frage: "Seit deinem ersten Tag in Indianapolis scheinst du ein Gefühl für diesen Ort zu haben. Woher kommt das? Geht es darum, in der ersten Woche den Speed geduldig kommen zu lassen, oder wie gehst du die Sache hier an?"
Patrick: "Es ist ein interessanter Ort, ganz anders als alle Strecken, auf denen wir sonst fahren. Wenn dein Auto hier nicht passt, dann kannst du es nicht schnell machen. Du kannst es nicht herum zwingen, denn wenn du es mit Gewalt versuchst, dann wirst du die Kontrolle verlieren und die Strecke wird dich bestrafen."
"Wir sind hier viel schneller als anderswo. Hier ist der einzige Ort, an dem die Strecke etwas größer und mächtiger ist als du selber. Hier musst du einfach mit ganz viel Respekt an die Sache herangehen. Also habe ich von Beginn an den Rat der Veteranen gesucht und tue das heute noch. Jeder hat mir gesagt, dass ich diese Strecke respektieren muss."
"Daher kommt das alles. Wenn dein Auto nicht gut ist, dann kannst du nicht besser als dein Auto sein. Und im Rennen brauchst du jede Menge Geduld. Das hat schon mein erstes Rennen hier gezeigt, als es von ganz vorne nach hinten und wieder zurück ging. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Höchstens, dass ich glücklich darüber bin, hier in der Vergangenheit einige gute Rennen gezeigt zu haben."
Zufrieden mit dem Saisonauftakt

© IRL
Mit ihrem Saisonauftakt ist Danica Patrick bislang rundum zufrieden Zoom
Frage: "Was sagst du zum Qualifying-Format? Hast du damit ein Problem?"
Patrick: "Das Konzept mit dem Durchschnitt über vier Runden ist so gut, dass wir es für die anderen Ovalrennen auch übernommen haben. Das ist eine coole Sache, die viel durcheinander wirbeln kann. Zum Beispiel war vergangene Woche in Kansas meine erste schnelle Runde langsamer als die der Kollegen, weshalb ich eine Top-Platzierung weggeworfen habe. Speziell hier in Indy musst du von Anfang an voll dabei sein. Du brauchst von der ersten Sekunde an ein Top-Auto."
Frage: "Wie sind deine Gedankengänge, wenn du ganz alleine auf der Strecke bist und versuchst, so schnell wie möglich zu fahren?"
Patrick: "Nicht viel anders als sonst. Du versuchst die ganze Woche lang, eine möglichst freie Strecke zu haben. Es ist eigentlich nicht mehr als das, was auf die ganze erste Woche folgt. Das Spannende daran ist dann genau zu sehen, was dabei herauskommt."
Frage: "Vergangenes Jahr kamst du hierher und hattest bereits ein Rennen gewonnnen. Wie siehst du deinen Saisonstart bisher?"
Partrick: "Als einen meiner besten bisher. Jeder weiß, dass wir in. St. Petersburg ausgefallen sind. Aber wir waren auf einer Zwei-Stoppstrategie und diejenigen, die das auch versucht haben, wurden Erster, Zweiter, Dritter, Vierter und Fünfter. Wir waren da dabei und wären sicher in die Top 6 gefahren. Dann wären wir dreimal um Platz fünf herum ins Ziel gekommen."
"So gut haben wir bisher noch nie ausgesehen. Auch mit meinem Ovalrennen in Kansas war ich zufrieden. Ich konnte pushen, ich war eine der Ersten, die die obere Linie zum Überholen nutzen konnte. Daran haben wir sehr hart gearbeitet."
Emotionen im Griff

© IRL
Danica Patrick schmipfte gerne wie ein Rohrspatz, wenn einmal etwas schief ging Zoom
Frage: "Raphael Matos hat dich in St. Petersburg in die Mauer geschoben. Du hast ihn nicht so beschimpft wie üblich. Woher kommt das?"
Patrick: "Ich habe aus der Vergangenheit gelernt. Klar gibt es die emotionale Danica noch, aber nicht an jedem Wochenende. So ist es einfacher. Früher hatte ich das Gefühl, dass ich den Leuten etwas beweisen muss. Auch wenn ich nur Fünfte oder Zwölfte wurde, war ich sauer und das hat sich nicht ausgezahlt. Es hat viele Leute verschreckt. Nun macht es sogar Spaß, entspannter zu sein."
Frage: "Was musst du tun, damit du in diesem Jahr das Indy 500 gewinnen kannst?"
Patrick: "Am Einfachsten wäre es, ganz vorne zu starten und dann einfach vorne bleiben. Wir legen viel Wert darauf, uns gut zu qualifizieren. Es wird darum gehen, durch Stopps oder Restarts so wenig Plätze wie möglich zu verlieren, und das gesamte Rennen über in Schlagdistanz zur Spitze zu bleiben."
"Auch die sich ändernden Bedingungen musst du beachten. Speziell für mich gilt es, gute Stopps zu haben. Also auch mit maximalem Speed in die Box hinein- und wieder hinausfahren. Wenn wir das alles umsetzen können, dann hoffe ich, dass wir vorne mitmischen werden. Am Ende gibt es dann sowieso ein Shootout."
"Denn es gibt überhaupt keinen Zweifel daran, dass du ein schnelles Auto brauchst, um das Indy 500 wirklich gewinnen zu können. Am Ende wird es immer um die letzten 20 oder 25 Runden gehen. Dabei dreht sich dann alles nur noch um das Thema Speed."


