• 22.05.2009 18:17

  • von Pete Fink

Carb-Day: Penske-Power mit Castroneves

Team Penske dominierte auch den Carb-Day von Indianapolis: Alle drei Autos in den Top 5, Mario Moraes erneut schnell - Fragezeichen um AGR und Ganassi

(Motorsport-Total.com) - Eins, zwei, fünf - so lauteten am letzten Trainingstag von Indianapolis die Positionen der drei Penske-Piloten Helio Castroneves, Will Power und Ryan Briscoe, die damit auch am Freitag in aller Deutlichkeit unterstrichen, dass der Sieg beim 93. Indy 500 nur über die rot-weiße Armada von Roger Penske führen wird.

Titel-Bild zur News: Ryan Briscoe

Rot-weiß war die bestimmende Farbe am Carb-Day: Penske hat alles im Griff

Polesetter Castroneves (1.; 40,193 Sekunden) und der aus Position zwei startende Briscoe (5.; 40,472) setzten dabei von Beginn an die Pace, während Power im dritten Penske-Dallara seine Duftmarke erst später legen konnte. Doch auch der Australier, der in Indianapolis um eine Weiterbeschäftigung kämpft, hielt sich in 40,258 Sekunden absolut schadlos.#w1#


Fotos: 93. Indianapolis 500, Carb Day


Früher diente der Carburation Day vor allem zum Einstellen der Vergasermotoren. Heute ist der Carb-Day in erster Linie ein allerletzter Check, ob das Auto mit vollen Tanks im Verkehr ein entsprechendes Handling besitzt, oder wie es um den - bei mindestens sechs Boxenstopps - so wichtigen Benzinverbrauch steht.

Im Prinzip also ein normales 60-minütiges IndyCar-Warmup, nur mit dem Unterschied, dass es bereits zwei Tage vor dem Indy 500 stattfindet. Das wiederum wirft das Problem auf, wie sich die Wetterverhältnisse zwischen Freitag und Sonntag ändern, denn der Carb-Day sah sehr wenig Wind und sonnige 27 Grad. Für den Renntag lautet die Wettervorhersage auf bedeckten Himmel.

KV geschlossen stark

Mario Moraes

Mario Moraes überraschte das Establishment nicht nur am Carb-Day Zoom

Dann könnte einmal mehr Mario Moraes eine wesentliche Rolle spielen. Der erst 20-jährige Brasilianer überzeugte auch am Carb-Day mit schnellen Zeiten am Stück, und landete nach 60 Minuten in 40,414 Sekunden auf Rang drei. Überhaupt präsentierte sich das KV-Team von Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser geschlossen stark, denn auch Townsend Bell (9.) und Paul Tracy (12.) lagen über weite Strecken in den Top 10.

Ein weiterer Geheimtipp könnte Dan Wheldon sein. Der Indy-500-Sieger des Jahres 2005 aus Großbritannien war bereits in Trainingswoche eins stark, erlitt am Pole-Wochenende jedoch einen Abflug. Daher qualifizierte er seinen eilig reparierten Panther-Dallara nur als 18., holte sich am Carb-Day jedoch einen guten vierten Platz.

Dies noch vor dem Ganassi-Duo Dario Franchitti und Scott Dixon, die geschlossen auf den Plätzen sechs und sieben landeten. Allerdings bleibt die große Frage im Raum stehen, ob Chip Ganassi seine Karten bereits vollständig aufgedeckt hat. Vom reinen Speed her waren seine roten Autos der Penske-Fraktion bislang jedenfalls konstant unterlegen.

Noch viel Arbeit bei AGR

Danica Patrick

Danica Patrick kam auch am letzten Trainingstag nicht auf Touren Zoom

Eine Schlappe erlitt einmal mehr das komplette Andretti/Green-Team. Tony Kanaan schaffte es spät in der Session wenigstens noch auf Platz elf, während Marco Andretti und Hideki Mutoh auf den Positionen 15 und 20 farblos im Mittelfeld mit schwammen.

Noch schlimmer erwischte es Danica Patrick (23.), an deren Dallara-Honda immer wieder an der Hinterachse geschraubt wurde. Die 27-jährige Rennamazone kam daher kaum auf einige zusammenhängende Runden am Stück, was übrigens genauso für Robert Doornbos (Newman/Haas; 28.) gilt.

Damit sind die Trainingssitzungen im Vorfeld des 93. Indy 500 abgeschlossen. Am kommenden Sonntagabend sind die 200 Runden auf dem legendären 2,5 Meilenoval in Indianapolis zu absolvieren. Der Rennstart findet um 19:00 Uhr MESZ statt, 'Premiere' überträgt das "Greatest Spectacle in Racing" live ab 18:30 Uhr.