"Bringt alles auf den Punkt": Will Power und Scott Dixon staunen über Alex Palou

Über Alex Palous Durchmarsch in der IndyCar-Saison 2023 sind Titelverteidiger Will Power und der sechsmalige Champion Scott Dixon voll des Lobes, aber ...

(Motorsport-Total.com) - 110 Punkte Vorsprung bei noch acht anstehenden Rennen: So überlegen wie Alex Palou derzeit die IndyCar-Gesamtwertung 2023 anführt, das hat in der normalerweise äußerst abwechslungsreichen und wettbewerbsintensiven Rennserie schon lange keiner mehr geschafft.

Titel-Bild zur News: Podium: 1. Alex Palou, 2. Scott Dixon, 3. Will Power

Scott Dixon und Will Power haben gegen Alex Palou derzeit klar das Nachsehen Zoom

Von den fünf zurückliegenden Rennen seit dem Grand Prix von Indianapolis hat Palou mit seinem #10 Ganassi-Honda sage und schreibe vier gewonnen, davon zuletzt drei hintereinander (Detroit, Elkhart Lake, Mid-Ohio).

Die einzige Lücke in einer ansonsten perfekten Fünferserie für Palou? Ausgerechnet das Indy 500, wo er von der Pole ins Rennen ging und absolut um den Sieg mitfuhr, bevor er durch den unglücklichen Zwischenfall in der Boxengasse mit Rinus VeeKay weit zurückfiel und am Ende trotzdem noch Vierter wurde.

Abgesehen vom Pech auf dem Indianapolis-Oval, für das er absolut nichts konnte, liefen die Rennen für Palou zuletzt wie am Schnürchen. Mit einer Ausnahme (Elkhart Lake) verbuchte er bei jedem Saisonsieg auch die meisten Führungsrunden.

Beim Indy 500 fehlten Palou gerade mal vier Führungsrunden, um auch dort die meisten zu verbuchen. Und mit einer Ausnahme (St. Petersburg, wo er Achter wurde) ist er bei allen bisherigen Saisonrennen in den Top 5 ins Ziel gekommen.

Will Power: Titelkampf 2023 "eine ganz harte Nuss"

Mit dem großen Rückstand von 110 Punkten ist derzeit Palous Ganassi-Teamkollege Scott Dixon der erste Verfolger. Der sechsmalige IndyCar-Champion ist ob des Durchmarschs von Palou ebenso voll des Lobes wie es der noch amtierende IndyCar-Champion Will Power aus dem Penske-Team ist.

Podium: 1. Alex Palou, 2. Scott Dixon, 3. Will Power

Palou, Dixon, Power haben zusammen neun IndyCar-Titel, wohl bald zehn Zoom

Power weist aktuell sogar schon 151 Punkte Rückstand auf und erkennt an: "Palou ist natürlich derjenige, den es für alle zu schlagen gilt. Das aber wird im diesjährigen Titelkampf eine ganz harte Nuss. Er ist an jedem Wochenende in jeglicher Hinsicht voll da. Er leistet sich keine Fehler, was in dieser Rennserie wirklich alles andere als einfach ist."

"Egal, ob es um das Spritsparen geht, um das Reifenschonen, um die Runden direkt vor und nach einem Boxenstopp oder um das Qualifying: Er bringt all diese Disziplinen auf den Punkt und ist extrem schnell", lobt Power.

Umgekehrte Vorzeichen für Scott Dixon

Derweil sagt Dixon: "Ein Riesenkompliment an das Auto mit der Startnummer 10 und natürlich an Alex. Er hat wirklich einen absoluten Lauf. Er hat in der Meisterschaft momentan zweifellos einen ziemlich großen Vorsprung und der wird zweifellos schwer aufzuholen sein."

Dixon selbst hatte in der IndyCar-Saison 2020 im Sommer einen ähnlich großen Punktevorsprung. Nach acht von damals lediglich 14 Saisonrennen lag der Ganassi-Star 117 Punkte vor Penske-Pilot Josef Newgarden. Am Saisonende waren von diesen 117 Punkten gerade mal noch 16 übrig und Dixon errang den Titel im Duell mit Newgarden längst nicht so überlegen wie es damals im Sommer ausgesehen hatte.

Was Palou betrifft, so befindet er sich nach aktuellem Stand der Dinge auf dem besten Weg zu einem zweiten IndyCar-Titel. Seinen ersten fuhr er 2021 in seiner gerade mal zweiten Saison in der Rennserie und seiner ersten im Ganassi-Team ein.


IndyCar-Rückblick 2021: McLaren & Grosjean verfehlen knapp die Titel

Die großen Sensationen der IndyCar-Saison 2021: Alex Palou fährt überraschend zum Titel; Ex-Formel-1-Fahrer Romain Grosjean mit starkem Debüt; F1-Team McLaren auch in den USA im Aufschwung. Unsere Redakteure Mario Fritzsche und Stefan Ehlen beleuchten in diesem Video das IndyCar-Jahr 2021 und dessen entscheidende Momente: Wer hat überzeugt, wer nicht? Und was heißt das für die Zukunft? Denn natürlich riskieren wir auch einen Seitenblick auf die "Silly Season" vor der IndyCar-Saison 2022. Plus: Wie ist das Abschneiden des siebenmaligen NASCAR-Champions Jimmie Johnson zu werten und wie setzt er sein IndyCar-Abenteuer 2022 fort? Das und mehr in unserem Video! Weitere Formelsport-Videos

Bei der Frage, ob es für ihn auch 2023 mit dem Titelgewinn klappt, sieht Palou die kommenden drei Rennen als vorentscheidend an. Am 16. Juli wird auf dem Stadtkurs in Toronto gefahren. Am darauffolgenden Wochenende (22./23. Juli) steigt der Double-Header auf dem Iowa Speedway mit zwei Rennen.

"Wir wissen, dass in Toronto alles passieren kann. Gleiches gilt für Iowa. Dort geht es immer verrückt zu und es ist ein Double-Header. Wenn du da einen schlechten Tag hast, dann hast du meistens gleich zwei schlechte Tage. Hoffentlich läuft es einigermaßen", sagt Palou. Das Beispiel, wie schnell ein großer Punktevorsprung eingedampft sein kann, hat er direkt neben sich im Ganassi-Team ...

Alex Palous Zukunft heißt McLaren

Es ist kein Geheimnis, dass sich Palou in seiner letzten Saison im Ganassi-Team befindet, bevor er sich ab 2024 dem McLaren-Lager anschließt, in das er ursprünglich schon 2023 wechseln wollte.

Zwar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigt, dass er 2024 IndyCar für McLaren fahren wird, denn schon jetzt absolviert der Spanier für das Team auch Formel-1-Einsätze. Dort aber verfügen Lando Norris und Oscar Piastri über Verträge, die auch das Jahr 2024 umfassen.

Logo: Arrow McLaren

McLaren wird Palous neue Heimat, nur die Konstellation ist noch nicht ganz klar Zoom

Wie auch immer Palous Zukunft - das heißt, welche Rennserie - konkret aussehen wird, so darf eines durchaus bezweifelt werden: Nämlich, dass er in der laufenden IndyCar-Saison 2023 als McLaren-Pilot ebenso dominant wäre wie er es als Ganassi-Pilot ist.

Der aktuell punktbeste der drei McLaren-Piloten ist Patricio O'Ward auf dem fünften Tabellenplatz. Alexander Rossi ist Achter direkt hinter Titelverteidiger Will Power. Und Felix Rosenqvist rangiert sogar außerhalb der Top 10 auf dem 13. Tabellenplatz.

Rosenqvist ist am meisten gefährdet, wenn Palou für die IndyCar-Saison 2024 bei McLaren andockt. Ein viertes Auto setzt das Team nach aktuellem Stand der Dinge nur beim Indy 500 ein, und zwar für NASCAR-Star Kyle Larson.

Neueste Kommentare