Philipp Eng: Class 1 war spaßig, doch LMDh ist "brutal"

LMDh vs. GT3 vs. Class 1: BMW-Werksfahrer Philipp Eng vergleicht den neuen BMW M Hybrid V8 aus der GTP-Kategorie der IMSA mit seinen bisherigen BMWs

(Motorsport-Total.com) - "Class 1 hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, aber LMDh ist schon brutal. Es verlangt dir als Fahrer wirklich alles ab!" - Philipp Eng ist nach einem anstrengenden zweiten Halbjahr 2022 mit zahlreichen Testfahrten mit dem BMW M Hybrid V8 hellauf begeistert. Das Fahren mit einem Le-Mans-Prototyp stellt für ihn alles dagewesene in den Schatten.

Titel-Bild zur News: Jesse Krohn, Augusto Farfus, Connor de Phillippi

Die LMDh-Boliden werden bei den 24 Stunden von Daytona debütieren Zoom

Er sprudelt: "Als ich in Aragon die ersten paar Runden gefahren bin, das war echt mega! Durch die aerodynamische Effizienz muss man sagen, dass das Auto eigentlich fast bis zum Anbremsen noch beschleunigt. Es ist einfach ein Prototyp und du hast einfach extrem viel Leistung. Das macht schon sauviel Spaß!"

Das BMW-Werksteam RLL (Rahal Letterman Lanigan) tritt im Jahr 2023 mit dem LMDh-Boliden in der IMSA SportsCar Championship in der GTP-Kategorie an. 2024 folgt ein werksseitiges Engagement von WRT in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in der Hypercar-Klasse.

Eng gibt zu, dass der Hybrid-Bolide dem Fahrer mehr abverlangt als die GT3- oder auch Class-1-Boliden, die der 32-Jährige bislang gewohnt war: "Sobald ein Hybrid im Spiel ist, gibt es sehr viele Systeme, die mitlaufen und von Fahrerseite relevant sind. Ein Beispiel dafür ist, wie du die Bremsbalance verstellst. Das ist alles ein bisschen anders als in einem 'normalen' Rennauto."

Eng, der im Jahr 2008 als Sieger des Formel-BMW-Weltfinals von 2007 einen Formel-1-Boliden getestet hat, sieht daher die Sportprototypen als das Extremste nach der Formel 1 an: "Zu 100 Prozent. Die einzige Fahrhilfe, die wir haben, ist die Traktionskontrolle. Und die braucht man bei der Leistung wirklich." Die LMDh-Boliden leisten 680 PS bei 1.030 Kilogramm.


BMW präsentiert die Rennlackierung des LMDh-Boliden

"Die größte Herausforderung für mich persönlich war es am Anfang, mich an die Sitzposition zu gewöhnen. Du sitzt da ganz anders drin als in einem GT3-Auto oder einem Class-1-Auto. Du hast gefühlt relativ wenig Auto vor dir, weil Motor und Getriebe hinter dir liegen. Somit hast du auch eine andere Auffassung von Geschwindigkeit."

Und dann wären da natürlich noch die höheren Fliehkräfte, die für den Formelsport-erfahrenen Eng aber keine Probleme darstellen: "Wichtig für mich war auch zu sehen, dass es fitnesstechnisch überhaupt kein Problem ist. Die Autos sind körperlich deutlich herausfordernder als ein GT3-Auto. Aber zum Glück habe ich im Training viel richtig gemacht."

LMDh sticht für Eng sogar die Class-1-Boliden der DTM aus 2019 und 2020 aus

LMDh sticht für Eng sogar die Class-1-Boliden der DTM aus 2019 und 2020 aus Zoom

Die Wettbewerbspremiere für Eng und den BMW M Hybrid V8 sind die 24 Stunden von Daytona vom 26. bis 29. Januar 2023. Die noch recht unerprobten LMDh-Boliden erleben dann in der GTP-Klasse ihre Feuertaufe. Die Konkurrenten heißen Porsche, Acura (Honda) und Cadillac.

Keines der Fahrzeuge hat mehr als ein Jahr getestet - extrem wenig für ein solch komplexes Fahrzeug. Außerdem hatten mehrere Hersteller Unfälle, darunter auch BMW. Auch war die kurze Erprobung eine Herausforderung in technischer Hinsicht, vor allem beim Thema Hybridsystem. Mittlerweile haben die Boliden 24-Stunden-Tests geschafft, doch Daytona wird der wahre Gradmesser.

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