GTD-Pro-Ärger nach 12h Sebring: Fahrstandards sorgen für Diskussionen

Waren die Kämpfe in der GTD-Pro-Klasse zu hart? Bei den 12h von Sebring waren nicht alle Piloten mit der Fahrweise der Konkurrenz zufrieden ...

(Motorsport-Total.com) - In der Schlussphase der 12 Stunden von Sebring (vollständiger Rennbericht) entbrannte ein harter Kampf um das GTD-Pro-Podium, bei dem offenbar Grenzen überschritten wurden. Das sagt zumindest Daniel Juncadella, der in der Schlussphase einer Kollision mit Laurin Heinrich im AO-Porsche #77 zum Opfer fiel. "Das fahrerische Niveau am Ende des Rennens [war] schockierend", schimpft der Spanier.

Titel-Bild zur News: Tommy Milner, Earl Bamber, Antonio Garcia, Alexander Sims, Daniel Juncadella, Ross Gunn, Alex Riberas

Unfair? Daniel Juncadella ärgert sich über die Konkurrenz Zoom

"Wenn es dunkel wird, gibt es nicht genug Bilder von allen Autos, und die Leute beschließen scheinbar, dass es Zeit ist, die Ellbogen auszufahren", glaubt Juncadella, der mit der Pratt-Miller-Corvette #3 (Garcia/Sims/Juncadella; DNF) am Start war. "Ich mag Rennen und Kämpfe, aber ich mag harte und faire Rennen."

In den letzten Minuten des Rennens fehlte Juncadella allerdings die Fairness. "Ich wurde beim Anbremsen von Kurve drei von hinten getroffen", berichtet der ehemalige DTM-Pilot. "Ich habe nur auf der Innenseite gebremst, weil ich mich gegen den Porsche verteidigt habe. Er war direkt hinter mir und entschied sich einfach, ich weiß nicht, was zu tun."

Auch die Rennleitung sah die Schuld bei Heinrich: Eine nachträgliche Strafe warf das Trio im "Rexy"-Porsche auf den neunten Rang zurück. "Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend und die Strafe sehr ärgerlich", sagt der Deutsche. "Allerdings haben wir einmal mehr das große Potenzial unseres Teams gezeigt."

Juncadella schimpft über Lexus-Pilot Hawksworth

Juncadella lieferte sich schon vor der Kollision mit Heinrich einen harten Zweikampf mit Jack Hawksworth, dem späteren Rennsieger im Vasser-Sullivan-Lexus #14 (Hawksworth/Barnicoat/Kirkwood). Der Corvette-Werksfahrer ging beim letzten Restart des Rennens kurzzeitig am Briten vorbei, der sich die Position nicht ohne Feindkontakt zurückholte.

"Die Nr. 14 hat mich voll erwischt, als ich an zweiter Stelle hinter Serra lag", erzählt Juncadella. "Die gesamte rechte Seite war weg und alle Dive Planes [Leitbleche an der Front, Anmerk. d. Red] auf der rechten Seite waren kaputt. Deshalb habe ich gegen Ende, als ich zwei, drei Runden vor Schluss hinter ihm war, viel an Tempo verloren, weil die Front nicht mehr funktioniert hat."

"Ich habe versucht, mich vor Serra und dem Porsche zu schützen, und dann haben sie irgendwann beschlossen, mir einfach davonzufahren", sagt der Spanier. "Ein bisschen enttäuschend, weil ich lieber auf dem Podium gestanden hätte. Trotzdem war es eine wirklich gute Erfahrung mit der Corvette."

Lexus feiert den Sieg in der GTD-Pro-Klasse

Lexus feiert den Sieg in der GTD-Pro-Klasse Zoom

Hawksworth unschuldig: "Es ist hartes Racing"

Hawksworth war nicht der Ansicht, im Kampf um das GTD-Pro-Prodium irgendwelche Grenzen überschritten zu haben. "Es ist, wie es ist", sagt der Lexus-Pilot. "Es ist hartes Racing am Ende des Rennens. Du fährst für die 12 Stunden von Sebring und am Ende des Tages sind wir hier, um zu gewinnen."

"Ich glaube nicht, dass es etwas war, was über die Grenzen hinausging. Es war alles hartes Racing", meint Hawksworth. "Ich wurde ein wenig durchgeschüttelt und habe Positionen verloren, aber ich habe auch Positionen gewonnen. Das ist IMSA-Rennsport. Es ist hart umkämpft. Reibereien gehören zum Rennsport, oder? Das ist es, was wir hier tun, und wir waren am Ende die Besten."

Bortolotti profitiert: "Einfach abwarten, was passiert"

Nutznießer der zahlreichen Feindkontakte waren Mirko Bortolotti, Jordan Pepper und Franck Perera, die im Iron-Lynx-Lamborghini #19 den letzten Platz auf dem GTD Pro-Podium erbten. "Um ehrlich zu sein, hatte ich keine Chance, aber ich kenne die Jungs vor mir, besonders den Kerl im Porsche", berichtet Bortolotti gegenüber Sportscar365.

"Ich habe gesehen, wie er das ganze Rennen über gefahren ist, und so habe ich einfach versucht, ihn ein wenig unter Druck zu setzen", ist der Lamborghini-Pilot ehrlich. "Ich sah es kommen, und da ich keine Chance hatte, sie auf der Strecke zu bekämpfen, blieb mir nichts anderes übrig, als ihn unter Druck zu setzen und auf einen Fehler zu warten. Und genau das ist passiert."


Fotos: IMSA 2024: 12h Sebring


"Die Restarts sind wirklich das reinste Chaos. Sie sind wirklich wild", gibt Bortolotti zu. "Bei den letzten Restarts geht jeder aufs Ganze, als ob es die letzte Runde der Weltmeisterschaft wäre. Es gibt also ein riesiges Potenzial für Crashs, Kontakte, Trümmer und weitere Gelbphasen."

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