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Erfolgreicher Test in Sebring: Robert Wickens bereit für IMSA-Einsatz
Robert Wickens wird in Long Beach erstmals auf der DXDT-Corvette in der IMSA SportsCar Championship starten - Ein Test in Sebring verlief sehr erfolgreich
(Motorsport-Total.com) - Robert Wickens hat seinen ersten Test mit der Chevrolet Corvette Z06 GT3.R von DXDT Racing absolviert und war von Beginn an begeistert. "Kein einziger Zwischenfall", resümiert der Kanadier nach den beiden Testtagen in Sebring. Der Einsatz des speziell entwickelten Bosch-Handsteuerungssystems funktionierte reibungslos und markiert laut Wickens "einen riesigen Schritt nach vorne".

© DXDT Racing
Robert Wickens hat den letzten Test absolviert, jetzt kann es endlich losgehen Zoom
Der 35-Jährige wird in Long Beach am 12. April sein Debüt in der GTD-Klasse der IMSA SportsCar Championship geben. An seiner Seite: Corvette-Werksfahrer Tommy Milner, der am Mittwoch als Co-Pilot für das 100-minütige Rennen bestätigt wurde.
Das von Bosch entwickelte Bremssystem basiert auf dem von der LMDh-Plattform und wurde speziell für die Corvette angepasst. Eine erste Erprobung erfolgte bereits bei Geradeaus-Tests durch Milner. Wickens drehte daraufhin beim zweitägigen Test in Sebring seine ersten Runden mit dem neuen System.
"Es fühlt sich an, als wäre es von Anfang an für das Auto vorgesehen gewesen", so Wickens. "Ich habe mich sofort viel wohler gefühlt als in meinen bisherigen Rennen mit dem Bosch EBS in der TCR-Klasse. Ein riesiges Lob an Bosch, Pratt Miller, General Motors und DXDT Racing, die das möglich gemacht haben."
Rückkehr zum Heckantrieb nach sechs Jahren
Für Wickens wird es das erste Rennen in einem heckgetriebenen Fahrzeug seit seinem schweren IndyCar-Unfall auf dem Pocono Raceway 2018 sein. Damals zog er sich eine Rückenmarksverletzung zu, die eine Querschnittslähmung zur Folge hatte.
Seither kämpfte er sich mit eisernem Willen zurück in den Motorsport. Eine Geschichte, die an Alex Zanardi erinnert. Nach seinem erfolgreichen Comeback in der IMSA Challenge, wo er 2023 den Titel in der TCR-Klasse gewann, plante er ein Engagement beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2024.
Dieses scheiterte jedoch aufgrund eines erneuten schweren Unfalls, den er unverletzt überstand, und der Absage der Nürburgring-Endurance-Serie. Damit hatte er die Permit-Voraussetzungen nicht erfüllt.
Die Entwicklung des Handsteuerungssystems von Robert Wickens
Nun folgt der nächste Karriereschritt in der IMSA-Topserie. "Es fühlt sich fast so an, als wäre ich nie weg gewesen", sagt Wickens über die Umstellung auf Heckantrieb.
"Aber es gibt schon große Unterschiede: In einem TCR-Auto hat man die größte Unruhe beim Einlenken im Fahrzeug. Sobald man ans Gas geht, beruhigt sich das Auto. Hier ist es anders - ich muss noch lernen, mit dem leichten Übersteuern umzugehen, das Heck beim Herausbeschleunigen zu kontrollieren."
Auch die Traktionskontrolle der Corvette stellt für Wickens eine neue Herausforderung dar. Er gibt mit der Hand Gas und hat manchmal noch zu kämpfen: "Ich bin noch dabei zu verstehen, wie ich damit optimal Zeit hole."
"Meine Inputs am Gas sind noch nicht feinfühlig genug. Manchmal denke ich, ich gebe zehn Prozent Gas, tatsächlich sind es aber 30 oder 40 Prozent, und sofort greift die Traktionskontrolle ein. Das Auto kommt damit klar, aber ich selbst muss mich noch darauf einstellen."
Vielversprechender Einstand mit der Corvette
Neben Wickens war auch Spencer Pigot für DXDT Racing in Sebring im Einsatz. Der ehemalige IndyCar- und Mazda-DPi-Werksfahrer absolvierte die ersten Installationsrunden, bevor Wickens ins Cockpit stieg.
"Die Integration des Systems ist wirklich beeindruckend", lobt Wickens. "Das Bremssystem vermittelt mir genau das hydraulische Gefühl, das ich mir immer gewünscht habe. Die Zusammenarbeit mit den Ingenieuren war wie Präzisionsarbeit - wir haben an winzigen Details wie Federhärten, Dämpfern und Gummipuffern gearbeitet, um das perfekte Gefühl zu erzielen."
Mit dem erfolgreichen Test ist der Grundstein für Wickens' Debüt in der GTD-Klasse gelegt. Der Kanadier blickt zuversichtlich auf Long Beach: "Ich war ehrlich gesagt besorgt, dass es länger dauern könnte, bis ich mich zurechtfinde. Aber glücklicherweise lief alles reibungslos. Natürlich gibt es noch viel Arbeit, aber die ersten Eindrücke sind extrem positiv."
Es ist übrigens nicht der erste Start von Robert Wickens in der IMSA SportsCar Championship. 2017 trat er schon einmal bei den 24 Stunden von Daytona auf einem Oreca FLM09 in der LMPC-Klasse an.


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