BMW in Daytona ohne zählbaren Erfolg: "Das Glück war nicht mit den Tüchtigen"

BMW zeigte bei den 24h Daytona 2024 eine gute Leistung, doch technische Probleme an beiden M Hybrid V8 verhinderten einen möglichen Podestplatz oder sogar den Sieg

(Motorsport-Total.com) - BMW überzeugte bei den 24h Daytona 2024 (ausführlicher Rennbericht) mit einer guten Performance: Der M Hybrid V8 konnte das Tempo der Konkurrenz mitgehen und lag nach der ersten Hälfte des Rennens noch in Reichweite zum Sieg. Dann wurden beide Fahrzeuge infolge technischer Probleme zurückgeworfen, sodass an Ende die Plätze sieben und acht zu Buche stehen. "Das Glück war nicht mit den Tüchtigen", bilanziert BMW M Geschäftsführer Franciscus van Meel.

Titel-Bild zur News: Jesse Krohn, Philipp Eng, Augusto Farfus

Für BMW enden die 24h Daytona 2024 ohne GTP-Podium Zoom

"Wir waren im Vorfeld des Rennens gut aufgestellt und sind mit einem guten Gefühl an den Start gegangen. Entsprechend enttäuscht sind wir nun von diesem Ergebnis. Aber es ist so, wie es ist", stellt van Meel klar, der jetzt Hoffnungen für das nächste Rennen in Sebring und den WEC-Auftakt in Katar hat. "Nun geht es darum, dort alles, was wir hier in Daytona nicht geschafft haben, umzusetzen und dadurch ganz nach vorn zu kommen."

Das Drama begann mit Problemen am RLL-BMW #24 (Eng/Krohn/Farfus/Vanthoor; 8. GTP), der wegen elektronischer Probleme auf der Strecke ausrollte. Ein Wechsel des Lenkrads hätte gereicht, um das Fahrzeug zurück ins Rennen zu bringen, doch beim Abschleppversuch riss das Seil, weshalb der M Hybrid V8 aufgeladen wurde und zusätzliche Zeit verlor. Am Ende kostete das Problem rund 13 Runden.

Der RLL-BMW #25 (de Phillippi/Yelloly/Martin/Rast; 7. GTP) führte das Rennen zu diesem Zeitpunkt sogar an, als es wenig später zu einem Leck am Getriebekühler kam. Der M Hybrid V8 wurde in die Garage geschoben und fiel im Gesamtklassement zurück. In Kombination mit einem zusätzlichen Bremsenwechsel an der Hinterachse verlor das BMW-Quartett insgesamt 15 Runden.

"BMW kann mit der Konkurrenz mithalten"

"Der Blick auf unsere Ergebnisse an diesem Wochenende ist natürlich sehr enttäuschend", zieht BMW-Motorsportchef Andreas Roos eine unglückliche Bilanz. "Aber wir haben gezeigt, dass unser BMW M Hybrid V8 mit der Konkurrenz mithalten konnte und sogar zeitweise in Führung lag. Wenn man das mit unserer Premiere vor einem Jahr vergleicht, haben wir bei der Performance riesige Schritte in die richtige Richtung gemacht."

Connor de Phillippi, Nick Yelloly, Maxime Martin, Rene Rast

BMW feiert in Daytona die Zielankunft, aber ohne GTP-Podest Zoom

"Leider hatten wir in der Nacht bei beiden Autos technische Defekte, die in so einem Rennen nicht passieren dürfen", gibt Roos ehrlich zu. "Diese müssen wir nun genau analysieren, um sicherzustellen, dass wir in den kommenden Rennen besser aufgestellt sind."

"Das war nicht das Rennen, das wir uns vorgestellt hatten", ist auch Connor de Philippi enttäuscht. "Bis zum Rennen hatten wir eigentlich eine positive Woche hier in Daytona, aber leider war dann das Glück nicht auf unserer Seite. Technische Probleme, wie wir sie hatten, darf man sich in so einem Rennen nicht leisten. Daraus müssen wir mit Blick auf Sebring lernen."

Jesse Krohn denkt nach dem enttäuschenden Rennen vor allem an seine Mannschaft: "Ich fühle mit allen im Team, die so hart für dieses Event gearbeitet haben. Wir hätten definitiv ein besseres Ergebnis verdient", sagt der Finne, der sein erstes Rennen im BMW M Hybrid V8 absolvierte.

"Für mich persönlich war es eine fantastische Erfahrung", freut sich Krohn. "Ich hatte in meinem ersten Rennen mit dem neuen Auto unglaublich viel Spaß und habe extrem viel gelernt. Ich bin überzeugt, dass wir ohne unsere Probleme ein sehr gutes Ergebnis hätten einfahren können."

"Problem" kostet möglichen GTD-Pro-Sieg

Auch in der GTD-Pro-Klasse hatte BMW die Chance, das Rennen zu gewinnen. Nach einem notwendigen Bremsenwechsel wurde das Vorderrad am Paul-Miller-BMW #1 (Sellers/Snow/Verhagen/van der Linde) nicht richtig montiert, sodass es sich auf der Strecke löste. Der zusätzliche Boxenstopp und ein Wechsel des ABS-Sensors kosteten zwei Runden und machten alle Hoffnungen auf den Sieg zunichte.

Bryan Sellers, Neil Verhagen, Sheldon van der Linde

Der BMW M4 GT3 verlor nach "Problemen" den möglichen Sieg Zoom

"Sehr schade ist auch, dass Paul Miller Racing mit dem BMW M4 GT3 am Ende noch Probleme bekommen hat und auf den dritten Platz in der GTD PRO zurückgefallen ist", sagt Roos. Am Ende fehlten dem BMW-Quartett insgesamt drei Runden auf den siegreichen Risi-Ferrari #62 (Serra/Rigon/Pier Guidi).

"Mein erstes 24-Stunden-Rennen in Daytona und mein erster Start in einem IMSA-Rennen - das war ein großartiges Erlebnis", freut sich Neil Verhagen. "Ich war im bestmöglichen Team, und wir haben das Rennen über weite Strecken angeführt. Leider haben uns dann spät im Rennen einige Probleme außer Reichweite des Sieges gebracht."

"Trotzdem haben wir noch das Podium ins Ziel gebracht. Darauf können wir stolz sein. Generell ist ein Podium in Daytona natürlich ein Grund zur Freude, aber wenn du so nah am Sieg dran warst, dann tut es weh, ihn am Ende nicht zu erreichen."