Vorschau: Die GT1-WM gastiert erstmals auf dem Nürburgring
Die GT1-Weltmeisterschaft feiert auf dem Nürburgring Deutschlandpremiere - Die Fans dürfen sich auf Supersportwagen und spannende Rennen freuen
(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit 2001 fährt eine FIA-GT-Serie auf dem Nürburgring. Die neue GT1-Weltmeisterschaft hat sich am kommenden Wochenende mit insgesamt 24 Startern angesagt. Da mit den aktuellen Supersportwagen nicht auf der legendären Strecke gefahren wurde, dürfen die Fans ein spannendes Spektakel erwarten. Zu den Favoriten zählt wie so oft Lokalmatador Michael Bartels mit dem Vitaphone-Maserati. Zusammen mit seinem Teamkollegen Andrea Bertolini führt er die Meisterschaft an.

© pacepix.com
Die GT1-WM wird auch auf dem Nürburgring spannende Rennen zeigen
"Die FIA-GT1-WM unterscheidet sich nicht grundlegend von der FIA-GT-Meisterschaft der vergangenen Jahre. Mit sechs verschiedenen Marken sind wir eine sehr ausgeglichene Serie", sagt Bartels. "So gab es in diesem Jahr auch schon verschiedene Sieger. Wir haben ein großes Teilnehmerfeld mit tollen Teams und Fahrern. Die Herausforderung, um den WM-Titel zu kämpfen, ist für uns Motivation genug."#w1#
Härtester Verfolger von Bartels/Bertolini in der Weltmeisterschaft ist Thomas Mutsch. Sechs Punkte hat der Deutsche Rückstand in seinem Matech-Ford. Zusammen mit Richard Westbrook wird er sein Heimspiel in Angriff nehmen. Im zweiten Matech-Boliden wird erstmals Nicolas Prost an der Seite von Neel Jani Platz nehmen. Der Franzose Romain Grosjean tritt nämlich in der GP2 in Spa-Francorchamps an.
Der Nürburgring ist auch das Heimrennen für den Berliner Stefan Mücke. "Ich fahre sehr gerne auf dem Nürburgring und hoffe dass wir bei unserem Heimspiel mindestens auf das Podium fahren können. Wir haben in der Woche vor dem Renn noch in Brünn getestet. Ich hoffe, dass wir daraus am Nürburgring einen Nutzen ziehen können."
"An einem Rennwochenende kommt man aufgrund der strengen Reifenkontingente nur sehr eingeschränkt dazu Dinge auszuprobieren. Der Test war im Hinblick auf die zweite Saisonhälfte sehr wertvoll, um einige Dinge im Vorfeld einmal in Ruhe auszusortieren." In der Eifel wird sich der Berliner wieder einen Aston Martin DBR9 mit Christoffer Nygard teilen.
Der zweite Bolide der Young-Driver Mannschaft wird von Darren Turner und Tomas Enge gesteuert. Der Tscheche über seine Erwartungshaltung: "Ich mag den Nürburgring, obwohl ich es natürlich vorziehen würde, auf der Nordschleife zu fahren. Aber okay, wir fahren auf der Grand-Prix-Strecke, und das ist eine Strecke mit schönen und flüssigen Kurven. Mit Ausnahme allerdings der Mercedes Arena, die mag ich gar nicht, denn die ist langsam und sehr rutschig."
"Am Nürburgring dürfen wir 20 Kilo leichter starten als zuletzt, das wird unserer Performance sicher entgegenkommen. Wir werden uns alle Mühe geben eine gute Platzierung einzufahren, denn es ist das Heimrennen für unser Team und für die ganze Mannschaft ist das Rennen etwas Besonderes. Ich hoffe dass uns viele deutsche Fans anfeuern und wir möglichst viele Punkte mitnehmen können."
Swiss-Racing optimistisch
Diese Hoffnung hegt auch die Swiss-Racing-Mannschaft, die mit dem Nissan GT-R antritt. Teamchef Othmar Welti ist zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend fortgesetzt werden kann. "Wir haben für das Hauptrennen in Spa einige Veränderungen am Auto vorgenommen. Karl Wendlinger und Henri Moser waren damit sehr zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir im Rennen das Tempo gehen können, aber im Qualifying müssen wir noch besser werden."

© GT1 World
Karl Wendlinger will erstmals in dieser Saison ein Wort um das Podium reden Zoom
"Wir haben seit Spa viel gearbeitet und die Autos neu aufgebaut, damit alles perfekt ist", so der Schweizer. "Wir versuchen alles für das Qualifying zu optimieren, damit sich die Fahrer leichter tun. Wir haben bisher viel lernen müssen und hoffentlich können wir auf dem Nürburgring Resultate zeigen."
Einen weiteren Nissan pilotieren Michael Krumm und Peter Dumbreck. "Wir waren bereits in den letzten Rennen schnell und ich sehe keinen Grund, warum das jetzt anders sein sollte", so der Brite. "Vor Spa haben wir gedacht, dass wir vielleicht ein paar Punkte holen können und etwas Gewicht ausladen dürfen. Wir haben aber an der Spitze gekämpft. Wir haben alles für den Nürburgring beisammen. Das Auto ist wieder leicht und wir hoffen auf ein Podium."
In Belgien war die Mad-Croc Corvette von Xavier Maassen und Jos Menten extrem gut unterwegs. Auf diese Stärke hofft nun Marc Henerici: "Ich freue mich aufs Wochenende. Ich bin definitiv noch nie ein so tolles Fahrzeug wie die Corvette Z06 gefahren. Es ist ein unglaubliches Gefühl, in einem 560 PS starken Rennauto mit 6,2 Liter Hubraum starten zu dürfen. Allerdings wurde ich in der ADAC GT Masters bereits entsprechend darauf vorbereitet. Als Debütant in der WM ist meine Saison gut gelaufen, und ich bin optimistisch, vorne anschließen zu können."
Hoffnungen auf einen Platz ganz vorne hegt auch Christopher Haase im Reiter Lamborghini. "Der Nürburgring ist ein bisschen wie die Rennstrecke in Spa-Francorchamps. Er hat einige schnelle Kurven, die dem Lamborghini gut liegen" so Haase, der sich das Cockpit mit Peter Kox teilt.
Die Zutaten für ein spannendes Wochenende in der Eifel sind vorhanden, wie ADAC-Präsident Hermann Tomczyk findet: "Die FIA-GT1-WM ist Motorsport auf einem hohen Level. Wir freuen uns, Gastgeber dieser Serie sein zu dürfen. Die GT-Serien sind im Kommen, und die FIA-GT1-WM auf dem Nürburgring ist das GT-Highlight des Jahres schlechthin. Die Fans können sich mit diesen Autos identifizieren und sehen tolle Rennen."

