Bartels: "Die Popularität der GT1-WM wächst"
Zu Saisonhalbzeit analysiert Michael Bartels den Stand der neuen GT1-Weltmeisterschaft - Die Vorfreude auf das Heimrennen in der Eifel ist groß
(Motorsport-Total.com) - Die neue GT1-Weltmeisterschaft feiert Deutschlandpremiere auf dem Nürburgring. Zum ersten Mal seit 2001 startet eine FIA-GT-Serie in der Eifel. In den vergangenen Jahren gastierte die Meisterschaft in Oschersleben. Zu Saisonhalbzeit zieht Michael Bartels, der die Meisterschaft anführt, erste Bilanz über das neu geschaffene Championat.

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Auch in der neuen GT1-WM gilt es die Vitaphone-Maserati-Truppe zu schlagen
"Was unser Starterfeld angeht, hätten wir sicherlich ein großes Publikum verdient. 24 hochkarätige GT1-Fahrzeuge gibt es weltweit sonst nirgendwo. Deshalb hoffe ich, dass sich so viele Menschen wie möglich diese hochkarätige Meisterschaft mit Top-Piloten auf einer Top-Strecke ansehen", wird Bartels von 'Racing1.de' zitiert. "Zudem ist das Rahmenprogramm mit dem ADAC GT Masters und dem Formel-3-Cup sehr attraktiv. Das Potential ist da, jetzt müssen wir abwarten, wie viele Menschen vor Ort sein werden. Hoffen wir auf gutes Wetter und 20.000 bis 25.000 zahlende Zuschauer."#w1#
Der Erfolg der neuen WM ist bisher noch schwierig abzuschätzen. "Der Saisonauftakt in Abu Dhabi war eher mäßig besucht. In Silverstone rund um die populäre Tourist Trophy waren die Zuschauerränge hingegen voll besetzt. In Brünn und Paul Ricard hätten es wiederum mehr Besucher sein können. Umso erfreulicher war die Veranstaltung in Spa im Rahmen des 24-Stunden-Rennens. Der Nürburgring wird hoffentlich der Saisonhöhepunkt."
Das große Zugpferd sind die verschiedenen Autos. Im Vergleich zur DTM und der WTCC sind in der GT1-WM viel mehr Hersteller vertreten. "Ich denke, dass sich die FIA-GT1-WM mit diesem Starterfeld hinter keiner anderen Serie verstecken muss", findet Bartels. "Im Gegenteil. Im Moment ist die Popularität eher auf einer ansteigenden Kurve. Das Prädikat offizielle FIA-GT1-Weltemisterschaft hat international und national einen Schub gegeben."
Trotzdem liegt derzeit noch viel Potenzial brach. "Es muss noch viel mehr getan werden, um die GT1-Fahrzeuge über die Grenzen der Teams und Freunde der Teams hinaus bekannt zu machen. Da ist sicherlich noch viel zu tun. Aber das Potenzial der Serie ist da und wer die vergangenen Rennen gesehen hat, weiß, wie spannend dieser Sport ist. Ich denke, dass eher andere Rennserien zur FIA-GT1-WM hochschauen, weil wir ein Starterfeld haben, das in der jetzigen Zeit sonst nirgendwo so gewährleistet werden kann."
Auch die GT1 ist mit ihren Supersportwagen keine billige Serie. Wie sieht es bei der Sponsorensuche aus? "Da wir als Team in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich waren, haben wir ein paar Sponsoren gewinnen können", beschreibt Bartels. "In der GT1-WM kooperieren wir auch mit dem 'Triple H Team Hegersport', die zwei Maserati einsetzen. Aber generell ist es nicht einfach, Sponsoren zu finden. Wir freuen uns über jeden neuen Partner und sind auch weiterhin auf der Suche."
Nun steht erstmals seit langer Zeit wieder der Nürburgring auf dem Programm. Die Vorfreude ist bei Bartels groß: "Die Freude ist größer als bei allen anderen Rennen, die wir bisher gefahren sind. Nach den ganzen Jahren, die wir in Oschersleben mit der FIA GT unterwegs waren, ist der Nürburgring nun eine willkommene Abwechslung. Ich habe mich auch in Oschersleben immer sehr wohl gefühlt und wir waren mit dem Maserati dort sehr erfolgreich. Dennoch ist das kommende Wochenende in der Eifel für Vitaphone Racing und den Maserati eine Premiere und darauf freue ich mich sehr."
In der Meisterschaft sieht es für Bartels wieder sehr gut aus. Zusammen mit seinem Teamkollegen Andrea Bertolini hat der Deutsche zu Saisonhalbzeit sechs Punkte Vorsprung auf Thomas Mutsch und 21 auf Romain Grosjean. "Das ist ein sehr geringer Vorsprung. In der Teamwertung stehen wir mit 34 Zählern Vorsprung vor Matech Competition an der Spitze. Aber es ist noch lange keine Entscheidung gefallen."
"Natürlich werden wir versuchen, die Erfolgsbilanz fortzusetzen und auch weiterhin mit aller Kraft um den Sieg in der ersten offiziellen FIA-GT1-WM kämpfen. Die bisherigen Erfolge waren allerdings nur dank der guten Leistungen meines Teamkollegen Bertolini und der gesamten Mannschaft von Vitaphone Racing möglich."

