Ratel schwenkt wieder um: GT-WM auf GT3-Basis
Das bisherige Konzept für 2012 scheint nicht aufgegangen zu sein: SRO-Chef Stephane Ratel will nun eine GT-Weltmeisterschaft auf Basis des GT3-Reglements
(Motorsport-Total.com) - Die Hoffnungen von GT-Promoter Stephane Ratel haben sich nicht erfüllt. Der SRO-Chef hat sein Wunschstarterfeld für eine veränderte Weltmeisterschaft ab 2012 in den vergangenen Monaten nicht zusammenbekommen. Die Nachfolgeserie der diesjährigen GT1-WM sollte für Fahrzeuge der GT1, GTE (ehemals GT2) und GT3 offen sein. Alle neuen Autos sollten per Upgradekit in etwa auf GT1-Niveau gebracht werden. Doch nun zieht Ratel die Reißleine.

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Nachdem sich bislang nur sieben Teams mit jeweils zwei Fahrzeugen für das kommende Jahr eingeschrieben hatten und die FIA eine Deadline (30. November) setzte, musste der Promoter handeln. Nach mehreren Beratungen mit Teams und FIA in Belgien präsentierte Ratel nun das Ergebnis: Die GT-Weltmeisterschaft 2012 wird auf Basis des aktuellen GT3-Reglements durchgeführt. "2012 wird ein Übergangsjahr, in dem die bisherigen GT1-Autos noch mitfahren dürfen", sagt der Belgier.
Die GT1-Autos von JRM (Nissan), Münnich (Lamborghini) und Belgian (Ford) werden demnach wohl für die kommende Saison deutlich eingebremst. Die GT3-Autos der Hersteller BMW (Z4), Ferrari (458 Italia), McLaren (MP4-12c), Mercedes (SLS AMG), Audi (R8) oder Porsche (911) dürften für 2012 einige Zugeständnisse bei der Einstufung erhalten, damit sie gemeinsam mit den GT1-Fahrzeugen auf einem Niveau fahren können. Autos nach GTE-Reglement sind von der WM ausgeschlossen.
Die Spezifikation der sogenannten "GT-World-Klasse" beinhaltet unter anderem Karbonbremsen, Lautstärke eines GT1 und das Verbot von ABS. "Das ist der richtige Weg", sagt Ratel. "Im Einvernehmen mit Teams und Herstellern haben wir uns darauf geeinigt. Dies dürfte auch die Entwicklungskosten im Rahmen halten. Die GT3-Serien sind zurzeit die erfolgreichsten GT-Serien, fast jeder Hersteller hat ein entsprechendes Auto im Programm. Somit dürften wir zehn Teams mit jeweils zwei Fahrzeugen eines Herstellers im Feld haben."
Der Promoter kann nun hoffen, dass die Hersteller und Teams tatsächlich auf diesen Zug aufspringen. Die Kosten sind sicherlich etwas überschaubarer und der WM-Status lockt. Gleichzeitig drängt jedoch die Zeit. Der Nennschluss wurde für Ende Oktober festgelegt, am Rennkalender für das neue Jahr wird bereits gearbeitet. Die FIA verlangt von Ratel, dass spätestens am 30. November Starterfeld und Kalender feststehen.

