• 29.04.2010 12:05

  • von Roman Wittemeier

GT1-WM: Neue Hackordnung im neuen Silverstone?

Die neue GT1-Weltmeisterschaft vor dem zweiten Saisonlauf auf dem umgebauten Silverstone-Kurs: Chancengleichheit oder mehr Streit?

(Motorsport-Total.com) - Die GT1-Weltmeisterschaft geht im Galopp durch die erste Saisonphase. Gerade einmal zwei Wochen sind seit dem Debütrennen der Serie vergangen. Aufgrund der Wartezeit vieler Beteiligter in Abu Dhabi, weil der Luftraum aufgrund der Vulkanasche-Wolke kaum nutzbar war, gab es viel Zeit für Diskussionen um die Einstufungen der Autos. Romain Grosjean und Thomas Mutsch konnten mit dem Ford GT von Matech siegen, aber vor allem die Leistungen von Corvette wurden kritisch beäugt.

Titel-Bild zur News:

Viele Fragezeichen: Wird Corvette auch in Silverstone wieder stark sein?

"Es sieht ganz gut aus, denn Silverstone ist auch eine schnelle Strecke", sagt Mutsch, der gemeinsam mit Ex-Formel-1-Pilot Grosjean wieder wohl allein die Matech-Kohlen aus dem Feuer holen muss. Natacha Gachnang ist nach ihrem doppelten Beinbruch aufgrund eines Qualifying-Unfalls in Abu Dhabi noch nicht wieder fit. Cyndie Allemann muss voraussichtlich auch beim zweiten Lauf tatenlos zusehen.#w1#

Karl Wendlinger hofft, dass er gemeinsam mit seinen SRT-Teamkollegen deutlich konkurrenzfähiger auftrumpfen kann. "In Abu Dhabi war es hart, weil wir nicht richtig eingestuft waren", so der Nissan-Pilot. "Auch wenn man für das kommende Wochenende Anpassungen vorgenommen hat, wird es trotzdem schwer sein, dort zu gewinnen. Unser Auto ist erstklassig, aber wir sind zu weit weg."

Wendlinger wird sich den neuen Nissan GT-R wieder mit Henri Moser teilen, den zweiten Wagen der schweizerischen Mannschaft pilotieren Max Nilsson und Seija Ara. Für Sumo-Power wird das Silverstone-Rennen zum großen Heimspiel. "Es ist wichtig, dass man uns etwas Gewicht herausgenommen hat", sagt Peter Dumbreck, der nur 20 Minuten von Silverstone entfernt wohnt.

"Wir brauchen einfach etwas mehr Glück", fügt sein Sumo-Nissan-Teamkollege Michael Krumm hinzu. "Wir haben Aussichten auf ein gutes Resultat. Wir sind dort außerdem die einzige britische Mannschaft und haben dort ein Heimspiel", sagt Jamie Campbell-Walter. Sein Kollege Warren Hughes fügt an: "Die neuen Streckenabschnitte machen es besonders interessant. Unser Auto wird dort besser passen."

Thomas Mutsch

Die neue GT1-Weltmeisterschaft geht am Wochenende in den zweiten Durchgang Zoom

Im Corvette-Lager ist man vor dem zweiten Saisonlauf zuversichtlich. "Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass wir wieder auf das Podest kommen können", sagt Mike Hezemans. Phoenix-Kollege Marc Hennerici nickt zustimmend: "Ich bin sicher, dass wir zumindest viele Punkte mitnehmen können. Silverstone hat sich verändert. Wir müssen mal abwarten, wie das neue Streckenlayout wirklich ist."

"2005 lagen wir in Silverstone lange Zeit ganz vorne. Nur ein Reifenproblem hat uns damals auf Platz zwei zurückgeworfen", erklärt Lokalmatador Darren Turner, der 2010 für Young Driver AMR im Aston Martin DBR9 sitzt. Sein Kollege Stefan Mücke hatte beim ersten Saisonlauf in Abu Dhabi viel Pech. Man schied nach einer Kollision früh aus. "Das war natürlich sehr schade, denn die Punkteränge waren möglich gewesen. Das wollen wir nun in Silverstone erreichen", so der Berliner.

Über der Konkurrenzfähigkeit einige Fahrzeuge steht ein dickes Fragezeichen. Vor allem bei Maserati ist man nach dem ersten Saisonwochenende sehr irritiert. Der MC12 hatte auf den Geraden des Yas Marina Circuits kein Land gesehen. "Wir müssen unseren Fahrstil ändern", sagt Bert Longin, der sich einen Maserati des neuen Triple-H-Teams von Altfried Heger mit Matteo Bobbi teilt. "Weil wir auf den Geraden keine Chance haben, müssen wir in Bremszonen und Kurven die Zeit herausholen."

Bei Lamborghini ist die Einstufung ebenfalls noch nicht perfekt, aber immerhin konnte man sich im Mittelfeld zeigen. "Dass Punkte für uns möglich sind, hatte ja schon das Hauptrennen von Abu Dhabi gezeigt", sagt Teamchef René Münnich. Marc Basseng wird sich den Murciélago in Silverstone mit Christophe Bouchut teilen. "Christophe ist ein sehr erfahrener Pilot, der uns sicher dabei helfen kann, in die Punkteränge zu kommen", sagt Münnich zuversichtlich.

Zeitplan GT1-WM in Silverstone:
Freitag, 30. April
08:40-10:00 - Freies Training
13:40-15:00 - Pre-Qualifying

Samstag, 1. Mai
09:45-10:45 - Qualifying
16:15-17:15 - Qualifying-Rennen

Sonntag, 2. Mai
08:30-09:00 - Warmup
11:15-15:15 - Weltmeisterschafts-Rennen