• 27.04.2010 11:22

  • von Britta Weddige

Aschewolke: SRT und das Rennen gegen die Zeit

Wegen der Aschewolke musste das Swiss Racing Team länger in Abu Dhabi bleiben, doch dank Jetalliance und AUA schafft man es doch nach Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Das Swiss Racing Team hat einen Wettlauf gegen die Zeit hinter sich: Aufgrund der Aschewolke musste das Team, wie viele andere Teilnehmer an der FIA-GT1-Weltmeisterschaft, nach dem Saisonauftakt unfreiwillig länger in Abu Dhabi bleiben. Damit wurde die Zeit knapp, um Personal und Ausrüstung rechtzeitig zum nächsten Rennen zu bringen, das am kommenden Wochenende in Silverstone stattfindet.

Titel-Bild zur News: Karl Wendlinger

Das Swiss Racing Team hat aufregende Tage in Abu Dhabi hinter sich

SRT-Geschäftsführer Othmar Welti und Teammanager Erich Kolb konnten in dieser verzwickten Lage auf gute Kontakte aus dem Motorsport zurückgreifen. Welti rief Jetalliance-Teambesitzer Lukas Lichtner-Hoyer an, der sofort Hilfe anbot. Er und Welti überlegten zuerst, ein Flugzeug aus Moskau anzufordern. "Es hat viel Mühe gekostet, überhaupt eine Genehmigung dafür zu bekommen. Hier geht es nicht um Stunden. Diese Länder haben eine komplett andere Verwaltungsstruktur. Es hat eine Weile gedauert", berichtet Welti.#w1#

Schlich wurde auch Austrian-Airlines-Pilot Werner Langer eingeschaltet, ein Freund des Teams und von Jetalliance. Er wandte sich direkt an die AUA-Geschäftsführung, erklärte die Situation und bat um ein Flugzeug, um die "Gestrandeten" zurückfliegen zu können.

Die Rückreise wurde gut organisiert. Zuerst stellte die AUA eines, dann ein zweites Flugzeug, um rund 200 Leute zurück nach Europa fliegen zu können. Doch nicht alle FIA-GT1-Beteiligten hatten dieses Glück. Einige verließen sich auf angebliche preisgünstige Flugangebote - doch diese Flüge fanden nie statt. Und so kam es, dass die Serienleitung irgendwann die Sorge bekam, dass das nächste Rennen in Silverstone auf der Kippe stand. SRO-Chef Stéphane Ratel wurde persönlich aktiv und buchte 180 Tickets für Mitglieder anderer Teams. So konnten am Donnerstagmorgen alle die Heimreise antreten.

"Vielen Dank an die AUA, an Jetalliance-Chef Lukas Lichtner-Hoyer und Werner Langer. Sie alle haben sich enorm für uns eingesetzt. Das war eine organisatorische Meisterleistung. Langer hat gesagt: Er schickt die Kavallerie, um uns raus zu holen", strahlt Welti.

Die Rennautos wurden inzwischen nach Luxemburg geliefert. Um keine Zeit zu verlieren, wurde in der Nähe des Nürburgrings eine Werkstatt angemietet, um die zwei leicht beschädigten Nissan GT-R wieder auf Vordermann zu bringen.

"Wir arbeiten am Limit und fahren am Mittwochmorgen nach Silverstone. Das Team ist immer noch mit dem Aufbau der Autos beschäftigt und macht einen tollen Job", lobt Teammanager Kolb.