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"Wollen Qualitäts-Ansprüche erfüllen": Wann debütiert der Mercedes-AMG GT2?

Mercedes-AMG sorgte mit dem Bau eines GT2-Rennwagens für Aufsehen: Dass das Auto noch nicht mit Saisonstart 2023 debütiert, hat seinen Grund ...

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-AMG hat im Dezember überraschend den Bau eines GT2-Rennwagens angekündigt. Damit erschließt sich die Customer-Racing-Abteilung neue Geschäftsfelder, denn die Klasse ist für gut betuchte Herrenfahrer kreiert worden. Wann genau der Mercedes-AMG GT2 sein Renndebüt geben wird, steht allerdings noch nicht fest.

Titel-Bild zur News: Mercedes-AMG, GT2

Der Mercedes-AMG GT2 wird im Laufe der Saison 2023 in Rennen antreten Zoom

In Affalterbach lässt man sich Zeit, bevor das Auto in Kundenhand übergeben wird. In der offiziellen Ankündigung war die Rede davon, dass der Mercedes-AMG GT2 im Laufe der Saison 2023 debütieren und erst dann ausgeliefert werden soll, wenn er vollständig ausgereift ist. Motorsport-Leiter Christoph Sagemüller betont, wie wichtig das ist.

"Der [Mercedes-AMG] GT2 ist eine sehr wichtige Ergänzung für unser Kundensport-Programm. Neben GT3 und GT4 eine neue, aufstrebende Klasse zu haben ... Wir sehen wirklich eine große Nachfrage und auch ein großes Momentum", sagt Sagemüller in einer Online-Pressekonferenz auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Mercedes-AMG kämpft mit Lieferketten-Problemen

"Unmittelbar nach der Präsentation haben wir unzählige Anfragen bekommen, insofern ist das wirklich die richtige Richtung, in die wir gehen." Derzeit gibt es für die Marke mit dem Stern vor allem einen limitierenden Faktor: Probleme in der Lieferkette, die sich nicht zuletzt durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine noch verschärft haben.

Dadurch kommt es zu Verzögerungen in der Entwicklungsphase. Abgesehen davon ist man bei Mercedes-AMG darauf bedacht, vor dem Renndebüt noch mehr Kilometer abzuspulen, um das Versprechen eines ausgereiften GT2-Rennwagens einlösen zu können.

"Was die Leistung angeht, sind wir da, [wo wir sein wollen,] aber wir müssen noch einige Kilometer zurücklegen. Wie ihr wisst, ist dies ein sehr junges Projekt, auch wenn es auf dem GT Track Series basiert. Es gibt noch einige neue Komponenten am Auto und wir wollen unseren Qualitäts-Ansprüchen gerecht werden", sagt Kundensportleiter Stefan Wendl.

Mercedes-AMG, GT2

Der Mercedes-AMG GT2 hat bereits mehr als 7.000 Testkilometer abgespult Zoom

Stefan Wendl: Wir pushen wie verrückt

"Wir haben schon in Monza getestet, in Valencia, in Dijon, und die Testfahrten gehen weiter, um alles fertigzustellen und für die Kunden bereit zu sein." Mangelnden Fleiß kann man Mercedes-AMG nicht vorwerfen, denn laut Wendl hat der GT2-Renner bereits mehr als 7.000 Testkilometer auf dem Buckel, und bis zum Debüt werden noch einige hinzukommen.

"Wir pushen wie verrückt und drehen Runden über Runden", sagt Wendl. "Aber [in Sachen Zuverlässigkeit] sind wir noch nicht da, wo wir sein wollen. Wir haben noch ein bisschen Arbeit vor uns. Da steckt eine große Verantwortung dahinter, mehr zu machen, die Teile fertigzustellen und homologieren zu lassen und sie dann in mehreren Einheiten für alle produzierten Autos zu bestellen."

"Das ist eine große Verantwortung, die wir sehr ernst nehmen." Der Mercedes-AMG GT2 basiert auf dem GT Track Series, der im vergangenen Jahr als Track-Day-Fahrzeug vorgestellt wurde. Doch GT-Papst Stephane Ratel war schnell zur Stelle und homologierte den Wagen für seine aufstrebende GT2-Klasse.

Diese neue Kategorie hat mehr Leistung, aber weniger Abtrieb als die GT3-Klasse. Dadurch liegen die GT2-Rundenzeiten zwischen denen von GT3 und GT4. Ratel selbst setzte den Mercedes-AMG GT Track Series im vergangenen Jahr zusammen mit Bernd Schneider bei der GT2-European-Serie in Spielberg ein.