Valentino Rossi: Was im GT-Sport genau so ist wie in der MotoGP

Deutliche Unterschiede zur MotoGP, aber auch erstaunliche Gemeinsamkeiten: So blickt Valentino Rossi auf seine ersten eineinhalb Jahre im GT-Sport zurück

(Motorsport-Total.com) - Seit Anfang 2022 befindet sich der neunmalige Motorrad-Weltmeister Valentino Rossi in der zweiten Phase seiner Karriere. Nach seinem Rücktritt aus der MotoGP ist der Italiener mit dem belgischen Erfolgsteam WRT im GT3-Sport unterwegs. Zunächst auf Audi, seit dieser Saison als offizieller Werksfahrer auf BMW.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi im BMW M4 GT3

Auch im GT-Sport bleibt Valentino Rossi seiner Startnummer 46 treu Zoom

Am Rande des 3-Stunden-Rennens der GT-World-Challenge Europe auf dem Nürburgring zog Rossi eine Art Zwischenbilanz und stellte fest, dass er sich mittlerweile im GT-Sport angekommen fühlt.

"Ich habe jetzt ein Jahr mehr Erfahrung in dieser Meisterschaft und bei dieser Art von Rennen, die sich in vielerlei Hinsicht von den MotoGP-Rennen unterscheiden", sagt Rossi. "Ich fühle mich jetzt viel wohler im Auto."

Sprint-Cup-Rennen erinnern an die MotoGP

Und das, obwohl er nach seiner ersten Saison vom Audi R8 in den BMW M4 umsteigen musste. Ein Umstieg, der für Rossi keine große Hürde darstellte. "Mit dem BMW fühle ich mich wohl. Das ist schon seit dem ersten Rennen in Dubai so", sagt er. "Wir haben es schon ein paar Mal aufs Podium geschafft, aber der Sieg [in Misano] war natürlich etwas ganz Besonderes. Das hat noch einmal zusätzliche Kräfte freigesetzt."

Ausgerechnet beim Sprint-Cup-Rennen auf seiner Heimstrecke in Misano hatte Rossi im Juli gemeinsam mit Maxime Martin seinen ersten Sieg in der GT-World-Challenge Europe eingefahren. "Im Sprint sind Maxime und ich immer stark. Auch in Brands Hatch standen wir auf dem Podium", sagt Rossi.

Die einstündigen Rennen im Sprint-Cup, bei denen jeder Fahrer maximal 35 Minuten im Auto sitzt, erinnern den Italiener an die Rennen in der MotoGP. "Sie sind kurz und man muss von Anfang an pushen", sagt er. In den Langstreckenrennen, in denen Augusto Farfus Rossi und Martin als dritter Fahrer unterstützt, fehlt dem Trio in dieser Saison noch ein Podium.

Welche Paralleln es zur MotoGP gibt

"In Monza hatten wir eine gute Chance darauf, aber etwas Pech", blickt Rossi auf den Saisonauftakt zurück, als er auf Platz drei liegend erst durch einen Ausrutscher Zeit verlor und dann mit einem Reifenschaden ausschied.


Misano: Valentino Rossi siegt erstmals in der GTWC

MotoGP-Legende Valentino Rossi und Maxime Martin feiern im BMW M4 GT3 vom Team WRT den Sieg im zweiten Lauf des Sprint-Cups der GT-World-Challenge (GTWC) Europe auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli

"Aber man darf nicht vergessen, dass diese Meisterschaft sehr hart umkämpft ist und sich die Dinge von Rennen zu Rennen, von Strecke zu Strecke ändern können", sagt Rossi. "Wenn man stark ist, muss man das ausnutzen. Und wenn es mal nicht so läuft, muss man einfach die Zähne zusammenbeißen."

Auch wenn sich die GT-Rennen in vielerlei Hinsicht von der MotoGP unterscheiden, sieht Rossi dennoch erstaunliche Parallelen. "Es ist interessant, dass meine Stärken an einem Wochenende sehr ähnlich sind wie auf dem Motorrad", sagt er. "Im Qualifying bin ich nicht so stark und muss mich verbessern."

Im Qualifying noch Luft nach oben

"Mit frischen Reifen und wenig Benzin im Tank eine schnelle Runde zu fahren, ist besonders in dieser Meisterschaft sehr schwierig. Hier findet das Qualifying zum Beispiel morgens um 8:30 Uhr statt. Da muss man sofort auf den Punkt schnell sein. Vorher gibt es kein Training. Damit habe ich im Vergleich zu den Top-Fahrern zu kämpfen. Das war auf dem Motorrad nicht anders."

"Andererseits bin ich im Rennen immer stark und habe eine gute Pace. In einem langen Stint kann ich das Auto gut kontrollieren und vom Anfang bis zum Ende des Stints schnell sein", so Rossi weiter. "Das ist sicher meine Stärke, aber im Qualifying muss ich mich noch verbessern."

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