GTWC Europe Nürburgring 2023: Start-Ziel-Sieg für ASP-AMG, Rossi out

Raffaele Marciello, Timur Boguslawski und Jules Gounon gewinnen das 3-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring - Valentino Rossi nach Misano-Sieg mit Ausfall

(Motorsport-Total.com) - ASP Racing triumphiert beim 3-Stunden-Rennen der Fanatec GT-World-Challenge (GTWC) Europe auf dem Nürburgring und ist damit vor dem Saisonfinale in Barcelona Favorit auf den Titel im Endurance Cup. (Ergebnis GTWC Europe Endurance Nürburgring 2023)

Titel-Bild zur News: Der blaue ASP-Mercedes hatte das Rennen im Griff

Der blaue ASP-Mercedes hatte das Rennen im Griff Zoom

Raffaele Marciello, Timur Boguslawski und Jules Gounon fuhren einen Start-Ziel-Sieg ein und verbesserten den alten Distanzrekord über die 3-Stunden-Distanz um vier Runden. Das gesamte Rennen fand bei trockenen Bedingungen statt, was angesichts des aktuellen Sommerwetters und erst recht des berüchtigten Eifelwetters fast an ein Wunder grenzt.

Schon beim Start sah es nach einem ungefährdeten Sieg aus, denn während Marciello die Führung verteidigte, kam es hinter ihm zu einem Gerangel, das mehrere Fahrzeuge das Rennen kostete. Niemand wurde für die Kollision bestraft, aber vier oder fünf Autos nebeneinander in die AMG Arena hinein konnte einfach nicht gut gehen.

Startgetümmel wirft viele Fahrzeuge zurück

Leidtragende waren unter anderem der AF-Corse-Ferrari #51 (Rovera/Schwarzman/Nielsen; 22.), der nach einer der wilden Berührungen sekundenlang keinen Vortrieb hatte, der ASP-Mercedes #87 (Ferrari/Drouet/Götz; DNF), der noch eineinhalb Stunden weidwund weiterfuhr, bevor er schließlich aufgab, und der Winward-Mercedes #57 (Ward/Dontje/Ellis), der schon nach der ersten Runde ausschied.

Ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde der Iron-Lynx-Lamborghini #63 (Bortolotti/Caldarelli/Pepper; DNF), der nach dem Gerangel mit dem Rücken zur Wand stand und in der zehnten Runde nach einer separaten Kollision mit dem Rowe-BMW #98 (Eng/Wittmann/Yelloly; 15.), dem Sieger der 24 Stunden von Spa, endgültig ausschied.

Auch die "Iron Dames" wurden im Gerangel umgedreht. Der Iron Lynx-Lamborghini #83 (Frey/Bovy/Gatting; 37.) wurde getroffen und drehte sich später in der Goodyear-Kurve bei einem übermütigen Angriff von Rahel Frey noch einmal.

Das alles brachte Marciello direkt an die Spitze. Und der amtierende Meister des ADAC GT Masters fackelte nicht lange: Bis zum Boxenstopp zur vollen Stunde fuhr er einen riesigen Vorsprung von weit über zehn Sekunden auf den Rutronik Porsche #96 (Preining/Heinrich/Olsen; 5.) heraus. Dieser gehörte zu den Profiteuren der ersten Kurve, Dennis Olsen schob sich von Startplatz elf auf einen Schlag auf Rang zwei vor.

GetSpeed macht es spannend

Im zweiten Stint musste Timur Boguslawski durchgeschleppt werden. Der Russe bekam Druck von einem neuen Gegner, der beim ersten Stopp am Rutronik-Porsche vorbeigezogen war: dem GetSpeed-Mercedes #777 (Engel/Stolz/Schiller; 2.), der durch die Startkollision ebenfalls viel Zeit verloren hatte.

Fabian Schiller holte im zweiten Stint zehn Sekunden auf, dann versuchte GetSpeed beim letzten Stopp einen Undercut gegen ASP. Schiller übergab an Luca Stolz, der alles in die Outlap legte. Doch als Jules Gounon im ASP-Mercedes eine Runde später aus der Box kam, lag der blaue AMG immer noch hauchdünn in Führung.

Stolz konnte Druck machen, doch Gounon hielt den Angriffen stand. Dann machte der Andorraner alles klar und gewann das Rennen mit 1,990 Sekunden Vorsprung. Und das, obwohl alle Mercedes-AMG GT3 vor dem Rennen zehn Kilogramm Zusatzgewicht zuladen mussten.

Den dritten Platz sicherte sich der Attempto-Audi #40 (Drudi/Feller/Marschall) mit einer sehenswerten Aufholjagd. Vor allem Mattia Drudi begeisterte im ersten Stint mit einer rasanten Fahrt von außerhalb der Top 10. Der Audi R8 LMS GT3 Evo II hatte die Kollision in der ersten Kurve zwar überstanden, aber auf der Außenbahn viel Boden verloren.

Nach dem ersten Stopp lag die #40 bereits wieder auf Rang vier. Im letzten Stint gelang es Ricardo Feller nach rundenlangem Kampf, den Rutronik-Porsche von Preining niederzuringen und damit den Platz auf dem Podium zu sichern.

Preining wurde an den Sainteloc-Audi #25 (Mies/Niederhauser/Gachet; 4.) von Patric Niederhauser weitergereicht. Beide lieferten sich über zehn Runden ein hartes Duell. Abseits der Kameras setzte sich Niederhauser schließlich durch und holte den vierten Platz, Rutronik Racing beendete das Rennen auf P5.

David Schumacher mit Stint seines Lebens

Dahinter kam bereits der Sieger der Gold-Kategorie ins Ziel. Im Winward-Mercedes #157 (Schumacher/Born/Zug; 6.) glänzte in der Anfangsphase unter anderem DTM-Pilot David Schumacher.

Schumacher gehörte zu den Profiteuren und ging als Vierter aus dem Gerangel in Kurve 1 hervor. Anschließend kämpfte der Sohn von Ralf und Neffe von Formel-1-Legende Michael Schumacher auf Augenhöhe mit den Werksfahrern der Pro-Kategorie und brachte den Mercedes-AMG als Siebter an die Box. Boden verlor er nur im Überrundungsverkehr.

Doch sein Stint ebnete den Weg zum Klassensieg im Gold Cup. Miklas Born und Marius Zug mussten nur noch den Elfmeter verwandeln, was ihnen mit Gesamtrang sechs inmitten der Pro-Autos souverän gelang. Für das Trio ist es der erste Klassensieg in der GTWC Europe.

Valentino Rossi im Pech

Für MotoGP-Legende Valentino Rossi verlief das Rennen alles andere als nach Plan. Nach den Siegen von Rowe Racing bei den 24 Stunden von Spa und WRT mit Rossi beim Sprintrennen in Misano wurde der BMW M4 GT3 in der Balance of Performance (BoP) beim Ladedruck deutlich ausgebremst. 80 Millibar Ladedruck wurden dem M4 genommen.

"Einen solchen Leistungsentzug habe ich noch nie erlebt", schimpfte Rowe-Teamchef Hans-Peter "HP" Naundorf vor dem Rennen. Im Qualifying hatten die BMW M4 GT3 keine Chance. Im Rennen kämpften sie sich nach vorne, doch das bedeutete Verkehr und Kollisionen.

Rossi selbst fuhr den Start und verbesserte sich von Startplatz 22 auf Rang 17 im 54 Fahrzeuge starken Feld. Danach machte Augusto Farfus weiter Boden gut und übergab an Maxime Martin. Dieser wurde dann in eine Kollision verwickelt, die das Rennen beendete.

Auslöser war eine Überrundungssituation zwischen dem Rowe-BMW und dem Attempto-Audi #66 (Mukowos/Pereira/Galbiati). Durch einen Ziehharmonika-Effekt fuhr Martin auf den Audi auf, der sich drehte, aber weiterfahren konnte. Martin zerstörte sich bei der Kollision jedoch den Kühler, womit das Rennen für den WRT-BMW #46 beendet war.

Nicht viel besser erging es dem Rowe-BMW. Hier löste sich der Diffusor und die Spa-Sieger fielen aus den Punkterängen. So reichte Marciello/Boguslawski/Gounon beim Finale in Barcelona ein fünfter Platz zum Titelgewinn.

Bester BMW wurde der WRT-BMW #32 (Vanthoor/van der Linde/Weerts) auf Rang sieben, unter anderem dank starker Überholmanöver von DTM-Champion Sheldon van der Linde im zweiten Stint. Die beiden WRT-BMW lagen lange zusammen, die #32 zeigt, was für Rossi/Farfus/Martin möglich gewesen wäre.

Die weiteren Top 10

Hinter der #32 belegte der Comtoyou-Audi #11 (Haase/Pauwels/Vervisch) den achten Platz. Zu Beginn des Rennens lag der Audi mit Frederic Vervisch am Steuer noch auf Rang drei. Doch dann fiel das Fahrzeug zurück, weil Kobe Pauwels, der bisher Rallycross- und TCR-Rennen gefahren war, sein GT3-Debüt gab. Dabei zog er sich bemerkenswert gut aus der Affäre.

Der K-Pax-Lamborghini #6 (Mitchell/Mapelli/Perera) sah die Zielflagge als Sechster, wurde in der Endabrechnung aber auf Rang neun zurückgestuft. Auch der Dinamic-Porsche #54 (Güven/Müller/Engelhart) wurde mit einer Zeitstrafe belegt und fiel auf Platz zehn zurück.

Die BMW-Junioren belegten im Rowe-BMW #998 (Harper/Hesse/Verhagen) den elften Platz. Nichts zu holen gab es für Ferrari, bester 296 GT3 war der AF-Corse-Ferrari #71 (Rigon/Serra/Fuoco) auf Platz 14.

Die weiteren Klassensieger:
- Silver Cup: Grasser-Lamborghini #85 (Schmid/Hites/van Berlo)
- Bronze Cup: Herberth-Porsche #91 (Bohn/Heinemann/R. Renauer)
- Pro-Am Cup: Barwell-Lamborghini #78 (Collard/Lind)

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