"Stehe hinter dem ADAC": ZVO will im ADAC GT Masters bleiben

ZVO Racing holte im Debütjahr von allen Teams in ADAC GT Masters die meisten Siege - Alles deutet auf einen Verbleib der Mannschaft von Philipp Zakowski hin

(Motorsport-Total.com) - Fünf Siege in einer Saison - das war im ADAC GT Masters zuletzt Callaway Competition im Jahr 2014 gelungen. ZVO Racing ist mit der Tür ins Haus gefallen - ohne dass irgendjemand überrascht wäre. Dass es mit der Meisterschaft für Fabian Schiller und Jules Gounon am Ende nicht ganz gereicht hat, ist letztlich auf drei Ausfälle und einiges an Pech zurrückzuführen.

Titel-Bild zur News: ZVO Racing will nach seinem starken Debütjahr ein weiteres Jahr ADAC GT Masters anhängen

ZVO Racing will nach seinem starken Debütjahr ein weiteres Jahr ADAC GT Masters anhängen Zoom

2023 soll es für das Team von Philipp Zakowski im ADAC GT Masters weitergehen. "Ich denke, man wird uns wieder im ADAC GT Masters sehen. Das ist meine Heimserie. Ich stehe hinter dem ADAC und der Serie. In welcher Konstellation, werden wir sehen", sagt er gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Als sicher darf gelten, dass es mit Mercedes-AMG weitergehen wird. "Vielleicht holen wir ja kommendes Jahr den Titel nach Affalterbach", so Zakowski, seines Zeichens Markenbotschafter von Maybach - Icons of Luxury, dem offiziellen Luxusartikel-Hersteller von Mercedes-Maybach.

"Ich bin zufrieden mit AMG und denke, für unser erstes Jahr als Performance-Team haben wir eine ordentliche Leistung abgeliefert. Natürlich hätten wir gerne auch das BWT-Auto weiter vorne gesehen. Da wollen wir im nächsten Jahr dran arbeiten, falls wir mit AMG weitermachen. Wovon ich grundsätzlich ausgehe. Natürlich muss man AMG fragen, wie zufrieden sie mit uns sind."

Siege stellen zufrieden, Meisterschaftsrang nicht

Bei fünf Saisonsiegen dürfte das keine allzu schwere Frage sein. Aus seinen Ambitionen hat er nie ein Geheimnis gemacht. Obschon ZVO Racing als neues Team debütierte, hatte jeder die beiden Mercedes-AMG auf dem Favoritenzettel. Im Team finden sich viele ehemalige Zakspeed-Mitarbeiter, trotzdem musste sich alles natürlich erst einmal einspielen.

Und in vielerlei Hinsicht musste Philipp Zakowski bei null anfangen: "Wenn man im Oktober letzten Jahres anfängt, ein Team zusammenzustellen - man hat weder Rennautos, noch hat man Auflieger, noch Equipment in der Art und Weise, wie man es braucht - dann ist das unheimlich schwierig. Zumal dann auch noch das Thema mit dieser ganzen Beschaffungsknappheit kam."

Philipp Zakowski

Philipp Zakowski hat sein Ding mit Ankündigung durchgezogen Zoom

Aus seinen Ambitionen vom Saisonbeginn macht er nach wie vor kein Geheimnis. Hätte er Platz drei in der Gesamtwertung und fünf Saisonsiege zu Beginn des Jahres genommen? "Die fünf Siege hätte ich genommen!"

Viel Pech für Gounon/Schiller

Dass es nicht zum Titel gereicht hat, lag letztlich daran, dass Raffaele Marciello in jedem Rennen gepunktet hat. Schiller/Gounon erlebten dagegen eher eine Achterbahnfahrt. "Ich weiß nicht einmal, ob man uns da Inkonstanz vorwerfen kann. Wir hatten teilweise einfach wirklich Pech", sagt Zakowski. Da wäre beispielsweise der Reifenschaden im Samstagsrennen am Lausitzring.

"In Zandvoort wurden wir einfach abgeschossen. Am Sachsenring sind wir trotz der Disqualifikation, die wir im Qualifying selbst verschuldet haben, weil wir ein Kilo zu wenig Sprint hatten, von hinten gestartet und wären aufs Podium gefahren. Und dann rastet die Pedalbox nicht mehr ein. Das sind Themen, die kannst du nicht planen." Wie der Zug der Pedalbox reißen konnte, ist übrigens immer noch unklar.

Gounon fügt hinzu: "Das Hauptziel war, am Ende der Saison Meister zu sein. Leider hatten wir nach Oschersleben eine schwierige Phase, am Red-Bull-Ring und in Zandvoort, wo wir zu viele Punkte verloren haben, um Titelanwärter zu sein." Danach drehte ZVO jedoch richtig auf, Schiller/Gounon avancierten zur Traumpaarung.

"Das Hauptziel war, am Ende der Saison Meister zu sein." Jules Gounon

"Mit den Siegen haben wir gezeigt, dass wir eine der stärksten Fahrerpaarungen im Feld sind", ergänzt Schiller. Der 25-Jährige hat diversen Erfolgen auf der Nürburgring-Nordschleife und zahlreichen Starts als Pro in Pro-Am-Fahrzeugen nun seine erste komplette Saison in einem Pro-Pro-Line-up hinter sich gebracht - mit großem Erfolg.

"Ich war immer von Fabi überzeugt" sagt Zakowski. "Ich kenne ihn schon lange. Er hat sich stetig von Rennen zu Rennen weiterentwickelt und ab Mitte der Saison eine starke Konstanz gezeigt. Er war immer auf Jules' Niveau. Und das ist schon herausragend für einen Rookie in so einer Serie." Immerhin gilt Gounon neben Marciello als Benchmark bei Mercedes-AMG.

Kommt ein zweites Programm?

Was wird ZVO über den Winter jetzt noch optimieren? "Wir werden uns vielleicht noch ein bisschen klarer strukturieren", verspricht er. "Vom Grundsatz her bleibt die Struktur genauso, wie sie ist. Aber natürlich muss man sich immer verbessern und an sich arbeiten. Das macht den Erfolg aus."

Ein Programm im ADAC GT Masters ist also äußerst wahrscheinlich. Wird es dabei bleiben? "Werden wir sehen!" Immerhin war beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring in diesem Jahr ein ZVO-Mercedes ausgestellt ...

Das BWT-Auto steuerte einen Sieg zur Erfolgsbilanz bei

Das BWT-Auto steuerte einen Sieg zur Erfolgsbilanz bei Zoom

Eines dürfte auf jeden Fall Bestand halten: Die Hospitality von ZVO ist zu einem der beliebtesten Anlaufpunkte im Fahrerlager des ADAC GT Masters geworden. Immer wieder schauen Fahrer und Teammitglieder auch anderer Teams vorbei.

"Das ist mir auch aufgefallen, dass wir ein populärer Anlaufpunkt sind", sagt Zakowski. "Wir setzen auch ein bisschen auf das Konzept mit unseren Sponsoren, Partnern. Ich finde einfach, der Motorsport muss ein bisschen das familiäre Thema im Fahrerlager gelebt werden. Wir sind immer sehr froh, wenn alle zu uns kommen und freuen uns über jeden einzelnen."

Hier baut das Team auf die Erfahrung von Ex-DTM-Pilot Jörg van Ommen, der sich jahrelang im Bereich der Events aufgestellt hat.