Porsche-Team Joos Sportwagentechnik auch 2023 im ADAC GT Masters

Mit dem ADAC GT Masters ist noch eine Rechnung offen: Joos Sportwagentechnik wird auch im kommenden Jahr an der Deutschen GT-Meisterschaft teilnehmen

(Motorsport-Total.com) - Ein weiteres Team bekennt sich zum ADAC GT Masters 2023: Joos Sportwagentechnik wird 2023 in die Deutsche GT-Meisterschaft zurückkehren, wie Teamchef Michael "Michi" Joos gegenüber 'Motorsport-Total.com' verkündet: "Wir werden im nächsten Jahr auf jeden Fall hier wieder am Start sein."

Titel-Bild zur News: Der Joos-Porsche wird 2023 ins ADAC GT Masters zurückkehren

Der Joos-Porsche wird 2023 ins ADAC GT Masters zurückkehren Zoom

Das Team hat in der Saison 2022 mit Christian Engelhart und Ayhancan Güven zwei Saisonsiege geholt und war bis Hockenheim Titelkandidat. "Wir waren schon zum Saisonstart mit dieser Fahrerpaarung sehr motiviert, aber haben den Ball zunächst flachgehalten", so Joos. "Wir wussten, das hier ist ein Haifischbecken."

"Als die ersten zwei, drei Rennen über die Bühne gegangen sind, haben wir schon gemerkt: Wir können ganz vorne mitspielen. Das hat sich von Rennen zu Rennen so entwickelt. Zum Schluss sind wir sogar Meisterschaftskandidat gewesen. Leider ist das am Samstag in Hockenheim zerplatzt."

Zwischenzeitlich war ein Wechsel in die DTM im Bereich des Möglichen. Doch Joos entschied sich anders: "Das war tatsächlich für uns eine Option. Wir haben dann aber mit spitzem Bleistift kalkuliert. Das macht für uns keinen Sinn, auch finanziell nicht." Im Zuge eines möglichen DTM-Einstiegs von Manthey und Toksport WRT und der gleichzeitigen Fahrzeugbegrenzung pro Hersteller wäre für Joos ohnehin kein Platz mehr.

Diese Vorfälle kosteten möglichen Titel

Das Team, das im ADAC GT Masters 2022 erst seine zweite volle Saison absolviert hat, hat eine starke Entwicklung genommen und zählt mittlerweile zum Kreis der Topteams. Die Meisterschaft scheiterte letztlich an vier Zwischenfällen, davon zwei in der letzten Runde.

In Oschersleben gab es am Sonntag eine Durchfahrtsstrafe, Platz 21. Im Sonntagsrennen in Zandvoort lag der Porsche 911 GT3 R bis zwei Kurven vor Schluss auf dem dritten Platz, als ein Getriebeschaden sämtlichen Vortrieb kostete. Christian Engelhart reagierte geistesgegenwärtig und rollte im Leerlauf als Achter über den Zielstrich.

Auf dem Sachsenring gab es dann den Doppelschlag: Im ersten Lauf platzte Ayhancan Güven in der letzten Kurve der Reifen, was eine Position kostete. Am nächsten Tag wurde der Porsche nach schwachem Qualifying in eine Kollision verwickelt, die das Aus bedeutete. Realistisch betrachtet war der Titelkampf damit beendet.

Joos sieht den Verlauf der Saison auch im Kontext des direkten Gegners Raffaele Marciello: "Zu Beginn war es spannend und eng. Als [Jonathan] Aberdein dort fuhr, hat es für uns gut ausgesehen. Dann kam [in Zandvoort Lorenzo] Ferrari, da hat es immer noch gut ausgesehen. Als am Nürburgring Maro Engel kam, wussten wir, dass es jetzt spannend wird."

"Mit Juncadella hatten wir dann schöne Kämpfe. Das war schön für die Zuschauer vor dem Fernseher. Und ich bin mir sicher, dass wir mit unserer jetzigen Paarung auch kontern konnten. Hätten wir in diesem Jahr die Fehler oder das Pech nicht gehabt, dann stünden wir jetzt vielleicht mit der Meisterschaft da."

Um Engelhart halten sich allerdings Gerüchte, dass er in die DTM zu Toksport wechseln könnte. Der Meister von 2020 wollte die Gerüchte nicht kommentieren und verweist darauf, dass dies von Porsche abhängen wird. Gleiches gilt auch für Güven. "Ich bin für jede Herausforderung offen", sagt der Türke gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

Hohe Erwartungen noch übertroffen

Sowohl Güven als auch Joos sagen, dass er sich im Jahr 2022 noch besser geschlagen hat als die ohnehin schon hohen Erwartungen gesteckt waren. "Er hat sie ganz klar übertroffen. Wir wussten aus den Cups, dass er schnell ist. Aber GT3 war viel Neuland. Trotzdem war er sofort auf Top-Niveau. Er ist ein sehr guter Qualifier, da ist er wirklich stark", bestätigt Joos.

In Hockenheim gab es passend dazu eine Premiere: Ayhancan Güven holte seine erste Poleposition im ADAC GT Masters. "Ich hatte viele Starts von Platz zwei oder drei, aber bin immer um ein paar Hundertstelsekunden an der Poleposition vorbeigeschrammt. Das war zwar gut, aber die Pole ist schon anders", so der 24-Jährige.

Auf dem verregneten Lausitzring holten Ayhancan Güven und Christian Engelhart den ersten Sieg für Joos

Auf dem verregneten Lausitzring holten Güven und Engelhart den ersten Sieg für Joos Zoom

Das ist gewohntes Territorium, doch insgesamt musste er sich umgewöhnen: "In den Porsche-Cups hatte ich immer das Gefühl, dass ich mich unter den Top 4 qualifizieren konnte, egal was passiert. Aber wenn hier etwas nicht passt, oder das Auto auf der Strecke einfach nicht stark ist, dann kann man auch ein Rennen im Mittelfeld oder gar hinten verbringen. Das ist sehr anders."

"Insgesamt war es keine leichte Saison für mich, weil ich nur dieses eine Programm hatte. Nicht so viel fahren zu können, ist immer schwierig für mich. Dennoch habe ich viel über den GT3-Sport gelernt, sowohl von Christian als auch vom Team. Ich gebe immer mein Bestes und am Ende hatten wir eine gute Saison."

Egal, ob mit Engelhart, Güven oder anderen Fahrern: Da auch Porsche mit den Leistungen des Teams sehr zufrieden ist, darf davon ausgegangen werden, dass Joos auch 2023 wieder mit zwei Topfahrern ausrücken wird. Natürlich wird das Team versuchen, einen der begehrten neuen Porsche 911 GT3 R (992) zu erhalten.

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