• 08.08.2012 18:33

Sandritter-Kolumne: Motorsport-Spektakel am Nürburgring

Max Sandritter schildert seine Erlebnisse im Rahmen des GT-Masters-Wochenendes auf dem Nürburgring - Renntrucks sorgen für besonderes Spektakel

(Motorsport-Total.com) - Liebe Motorsport-Total.com-Leser,

Titel-Bild zur News: Maximilian Sandritter

Der Camaro war auf dem nassen Nürburgring kaum zu bändigen

die meisten kleinen und großen Jungs - und natürlich auch Mädels - träumen davon, einmal hinter dem Steuer eines echten Brummi Platz nehmen zu können. Und auch mich haben die "Könige der Straße" seit meiner Kindheit fasziniert. So war es kein Wunder, dass das vergangene Rennwochenende der ADAC-GT-Masters, das vom 13. bis 15. Juli im Rahmen des Internationalen Truck-Grand-Prix am Nürburgring stattfand, trotz herbstlicher Temperaturen von knapp 13 Grad rund 200.000 Zuschauer an die Strecke in der Eifel lockte - und viele erwachsene Männer wieder zu kleinen Jungs wurden.

Bei Wind und Wetter strömten die Fanmassen durchs Fahrerlager, verharrten trotz eisigen Regenschauern auf den Tribünen und feierten euphorisch das außergewöhnliche Motorsport-Spektakel, das in diesem Rahmen nur einmal pro Jahr in Deutschland stattfindet. Die gewaltigen Trucks aus fünf Tonnen Eisen und Stahl mit rund 1.200 PS und knappen fünf Sekunden bis zur abgeriegelten Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h haben mich dabei besonders beeindruckt.

Daneben sah sogar mein sonst so wuchtig wirkender Camaro wie ein Spielzeugauto aus. Abgesehen von den beeindruckenden Truck-Rennen kam auch der Spaß nicht zu kurz. Der "Go & Stop Wettbewerb" heizte den Zuschauern auf der Haupttribüne ordentlich ein und sorgte für jede Menge Jubel. Bei diesem Wettbewerb traten Profis und Amateure mit- oder gegeneinander an und stellten ihr Geschick im "Brummi" unter Beweis.

Aus stehendem Start galt es 400 Meter schnellstmöglich zurückzulegen und an einem bestimmten Punkt zum Stehen zu kommen. Ich muss ehrlich gestehen, dass auch ich gerne einmal hinter dem Steuer eines dieser Trucks Platz genommen hätte. Obwohl, bei dem Wetter wäre das Steuerrad eines Motorboots wohl besser gewesen. Von strömenden Regen zu Sonnenschein über Nieselregen zum nächsten Wolkenbruch war alles mit dabei.

So kamen die Läufe sieben und acht der ADAC-GT-Masters wohl eher den "nationalen Wasserspielen am Ring" gleich. Dementsprechend schwer fiel uns die Reifenwahl. Das Knacken des Lotto-Jackpots schien leichter zu sein als unser Pokerspiel: Aus drei möglichen Reifensätzen den richtigen für 60 Minuten Rennen auszuwählen, war an diesem Wochenende ein schier unmögliches Unterfangen.

Nicht nur, dass die kürzeste Rennstrecke im Rennkalender dem größten Auto im Feld der ADAC-GT-Masters nicht lag. Auch unbeständiges Wetter ist nichts für den Camaro. Mit dem amerikanischen Kraftpaket möchte man nicht mit falschen Reifen auf der Strecke sein. Während ich den V8-Boliden im Freien Training bei andauerndem strömenden Regen auf Platz 21 schiffen konnte, war bei wechselhaften Streckenbedingungen im Qualifying und in beiden Rennen nicht mehr wie eine Platzierung im hinteren Drittel möglich. Nichtsdestotrotz war die Stimmung im Team und an der Strecke super. Wir haben neue Erkenntnisse gewonnen und die Zeit genutzt um den Camaro weiterzuentwickeln.

Als nächstes steht der Red-Bull-Ring auf dem Plan, für den wir bereits jetzt zwei Asse im Ärmel haben. Zum einem liegt der Red-Bull-Ring dem Camaro aufgrund seiner Streckenführung besonders gut und zum anderen wird mein Teamkollege Philip Geipel nach seiner langen Verletzungspause wieder hinter dem Steuer des Camaro Platz nehmen.

Ich hoffe, dass wir in neuer und alter Besetzung am Red-Bull-Ring "rocken" können und würde mich freuen, den ein oder anderen an der Strecke zu treffen. Für alle, die nicht dabei sein können, aber vor dem Fernseher die Daumen drücken möchten, werden die Rennen am Samstag und Sonntag jeweils ab 12:15 Uhr auf Kabel1 übertragen. Mehr Hintergrundinformationen und Einblicke in ein Rennwochenende beim Team Yaco Racing powered by Jochen Schweizer gibt's ab sofort auf meiner Facebook-Fanpage.

Ahoi,

Euer Max

Maximilian Sandritter