Car Collection: Rookie Thierry Vermeulen "hat uns definitiv überrascht"

Car Collection fuhr im ADAC GT Masters 2022 nur fünf Mal in die Top 10: Der Lichtblick ist vor allem GT3-Rookie Thierry Vermeulen

(Motorsport-Total.com) - "Ein schwieriges ADAC-GT-Masters-Jahr" liegt laut Team-Manager Denis Ferlemann hinter Car Collection Motorsport. Die Audi-Mannschaft erreichte in der Deutschen GT-Meisterschaft 2022 lediglich einen Podiumsplatz, als Mattia Drudi und Thierry Vermeulen am Zandvoort-Sonntag Zweite wurden.

Titel-Bild zur News: Mattia Drudi, Thierry Vermeulen

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Ansonsten konnten Drudi/Vermeulen im Audi #33 und Markus Winkelhock/Florian Spengler in der #69 lediglich vier weitere Top-10-Platzierungen sammeln. An den Fahrern hat Ferlemann im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' wenig auszusetzen: Winkelhock und Drudi, die aus dem Audi-Pool stammen, "haben ihren Job auf jeden Fall gemacht."

"Markus und Flo sind eine Super-Kombination, die verstehen sich vom Set-up her sehr gut, haben abseits der Strecke viel Spaß zusammen, verstehen sich auch menschlich sehr gut", meint Ferlemann. "Mattia und Thierry ... Die Entwicklung von Thierry, das war natürlich auch mit der Verdienst von Mattia, den er gecoacht hat, mit dem er Daten und Videos analysiert hat, den er bei den Testfahrten unterstützt hat."

Evo-Paket für Audi "ein Schritt in die richtige Richtung"

Und auch das Fahrzeug bot ideale Voraussetzungen für mehr Erfolg. Audi hat zur Saison 2022 ein neues Evo-Paket für den R8 LMS GT3 eingeführt, von dem sich die Fahrer nach den Wintertests noch recht begeistert zeigten. "Das Evo-Paket, das dieses Jahr kam, war eben nochmal ein Schritt in die richtige Richtung", bestätigt Ferlemann auch jetzt.

Das Evo-II-Paket habe "das Auto gerade für Silber- und Bronze-Fahrer fahrbarer gemacht." Der Car-Collection-Team-Manager glaubt deshalb auch nicht, "dass wenn der Audi noch die nächsten zwei Jahre läuft, dass man da einen Riesen-Nachteil hat." Zumal sich derzeit viele Fahrer und Teams von den Ingolstädtern verabschieden.


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Darunter auch die Kollegen von Rutronik Racing, die ab 2023 auf den neuen Porsche 911 GT3 R setzen. Auch dass Land-Motorsport mit den Vier Ringen weiter macht, war nicht in Stein gemeißelt. Der Audi-Exodus "kann eine Chance sein", sagt Ferlemann.

Car Collection nimmt vier Serien ins Visier für 2023

"Wir hoffen natürlich jetzt, dass in naher Zukunft vielleicht ein Nachfolger vom R8 präsentiert wird, der dann vielleicht 2025 oder 2026 auf den Markt kommt." Aber: "Aktuell haben wir noch vier R8 GT3 LMS evo II in der Garage stehen." Und mit diesen vier Audis ist auch für 2023 ein umfangreiches Programm vorgesehen.

Car Collection Motorsport fokussiert sich dabei auf vier Rennserien, wie Ferlemann verrät: "Wir arbeiten wieder am ADAC GT Masters. Wir arbeiten auch wieder an der GT-World-Challenge. Klar, das haben wir dieses Jahr ja auch gemacht. VLN ist wieder ein Thema bei uns, GTC-Race wird ein Thema sein. Das sind so die vier Hauptserien."


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Auch einen sporadischen Einsatz in der 24h-Serie des niederländischen Promoters Creventic kann sich Car Collections Team-Manager vorstellen, aber das sei "noch nicht ganz so hundertprozentig sicher." Was die Fahrerwahl angeht, könnte die Audi-Mannschaft auch im kommenden Jahr wieder mit Vermeulen an den Start gehen.

Thierry Vermeulen mit extrem guter Entwicklung

Der 20-jährige, dessen Vater der Manager von Max Verstappen ist, debütierte in dieser Saison im ADAC GT Masters. "Thierry als Neueinsteiger hat eine extrem gute Entwicklung gemacht. Es war sein erstes GT3-Jahr überhaupt. Dann in der stärksten Meisterschaft, die es in Europa überhaupt gibt, dem ADAC GT Masters", schwärmt Ferlemann.

"Er hat uns definitiv überrascht. Wir wussten schon, dass er schnell ist, und dass Potenzial da ist. Wir haben Anfang des Jahres in Dubai mit ihm getestet, da hatte er schon ein extrem gutes Level. Und er hat eine sehr starke Entwicklung als Rennfahrer in diesem Jahr gemacht, wenn es darum geht, Feedback zu geben, das Auto abzustimmen, auf Speed zu kommen."


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Mit Vermeulen wäre Car Collection für die Zukunft auf jeden Fall gut gerüstet. Egal ob mit oder ohne den Niederländer, Potenzial für mehr Erfolg ist vorhanden. Nun gilt es für die Audi-Mannschaft, dieses Potenzial 2023 auch in Resultate umzumünzen.