Florian Spengler einziger Trophy-Fahrer: "Schon ein bisschen frustrierend"

Warum Florian Spengler eine aussterbende Spezies im ADAC GT Masters ist, welches Fazit er zu seiner bisherigen Saison zieht, und wo er zukünftig fahren könnte

(Motorsport-Total.com) - Florian Spengler erlebte bisher eine ADAC-GT-Masters-Saison 2022, die er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' selbst als "ein bisschen durchwachsen" beschreibt. Nach sechs von 14 Rennen wartet zusammen mit Car-Collection-Audi-Teamkollege Markus Winkelhock noch auf das erste Top-10-Resultat des Jahres.

Titel-Bild zur News: Florian Spengler

Florian Spengler im Car-Collection-Audi #69: Einziger Trophy-Fahrer 2022 Zoom

Beim letzten Rennen am Zandvoort-Sonntag wäre es fast soweit gewesen. Winkelhock übergab den Audi auf Rang fünf liegend an Spengler, doch der kollidierte wenig später im Zweikampf mit Lorenzo Ferrari im Landgraf-Mercedes #48. Am Ende wurde es Platz 14.

"Was in Oschersleben passiert ist, habe ich schon wieder verdrängt. Red-Bull-Ring ist noch nicht so lange her. Da hatten wir leider den einen Ausfall nach der Rempelei im letzten Renndrittel, wo Markus abgeschossen wurde. Das war auch ein Rennen zum Vergessen. Das zweite Rennen war dann mit P11 ganz solide", blickt Spengler zurück.

Wer ist für die Trophy-Wertung punkteberechtigt?

Der 33-Jährige gehört zu einer aussterbenden Spezies in der Deutschen GT-Meisterschaft, denn er ist der einzige Fahrer in diesem Jahr, der für die Trophy-Wertung punkteberechtigt ist. Das Sportliche Reglement der Serie bestimmt, wer überhaupt Punkte für die Trophy-Wertung sammeln darf. Genau festgehalten ist das in Artikel 6.4.

Dort heißt es: "An der ADAC-GT-Masters-Trophy-Wertung nehmen alle Fahrer der folgenden Kategorien teil: Fahrer der Kategorie Non-Professional, die älter als 30 Jahre (Jahrgangsregelung, Geburtsjahr 1991 oder früher) sind; Fahrer der Kategorie Semi-Professional, die älter als 35 Jahre (Jahrgangsregelung, Geburtsjahr 1986 oder früher) sind."

Das trifft 2022 nur auf Spengler zu, der "natürlich schon mehr auf die Gesamtwertung" schaut. "Wenn ich da im Qualifying schon ein paar Jungs hinter mir lasse, die eigentlich vor mir stehen müssten, dann bin ich schon stolz. Aber grundsätzlich: Wenn man in einer Wertung fährt und da der Einzige ist, ist das schon ein bisschen frustrierend."


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Florian Spengler liebäugelt mit NLS-Programm

Wie man wieder mehr Fahrer für die Trophy-Wertung gewinnen kann, dafür weiß jedoch auch Spengler keinen Lösungsweg. Daher schaut auch er sich nach alternativen Programmen für seinen Audi R8 LMS GT3 evo II um. Eine Möglichkeit wäre die Nordschleife. Dort werde er "in diesem Jahr auf jeden Fall noch ein VLN-Rennen" bestreiten.

"Ob es noch mehr wird, wissen wir noch nicht." Die Serie und die Strecke kennt der Car-Collection-Pilot auf jeden Fall schon: "Ich bin da ein Mal GT3 gefahren, zumindest im Qualifying. Im Rennen hatte unser Teamchef leider einen Unfall. Aber im Qualifying konnten wir ganz gut performen." Der Einsatz datiert übrigens auf den 12. Oktober 2019.

Damals teilte sich Spengler den Audi #33 von EFP Car Collection by TECE mit Elia Erhart und dem bereits angesprochenen Teamchef Peter Schmidt. Im Qualifying zum 51. ADAC Barbarossapreis, damals der achte Saisonlauf, reichte es für das Trio zu Platz zwölf.

Dieses Ergebnis konnten Spengler und Winkelhock bisher erst einmal in der laufenden Saison des ADAC GT Masters unterbieten: Am Spielberg-Sonntag holte man Platz elf. Dass in der zweiten Saisonhälfte noch mehr gehen kann, hat das Duo bereits angedeutet.