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Warum Marciello nach dem Boxenstopp "ein wenig angepisst" war

Raffaele Marciello erlebte beim ADAC GT Masters in Zandvoort ein Wochenende zum Vergessen: Der neue Teamkollege Lorenzo Ferrari müsse lernen und sich verbessern

(Motorsport-Total.com) - So hat sich Mercedes-AMG-Speerspitze Raffaele Marciello sein Wochenende in Zandvoort nicht vorgestellt: Der Landgraf-Pilot sammelte beim dritten Rennwochenende des ADAC GT Masters gerade einmal zwei Zähler - für Platz 14 im ersten Rennen am Samstag.

Titel-Bild zur News: ADAC GT Masters, 2022, Zandvoort

Mittendrin statt nur dabei: Die Mamba fuhr in Zandvoort im Mittelfeld Zoom

Vom ausgerufenen Neustart nach der spontanen Verpflichtung von Lorenzo Ferrari als Partner für Marciello war wenig zu spüren. Dabei waren die Verbindung Marciello/Ferrari vielversprechend: Zwei Italiener auf dem Auto, der eine als etablierte Größe und Top-Pilot, der andere als aufstrebender Youngster, der in seiner Heimat schon Titel gewann.

Doch am Samstag fiel man dem Wetter zum Opfer, und am Sonntag kam Marciello im Qualifying als mit Abstand bester AMG-Kutscher nicht über Platz neun hinaus. Als Neunter übergab er das Auto auch an Ferrari. Danach fingen die TV-Kameras in der Boxengasse einen erzürnten Marciello ein.

Raffaele Marciello beklagt Fehler beim Stopp

Warum war der Italiener so aufgebracht? Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' meint er: "Wir haben einen Fehler beim Boxenstopp gemacht. Wir sahen, dass der Lambo vor uns stand, daher wusste ich nicht, warum wir das Auto nicht zurückschieben, um einen sauberen Start zu haben. Ich war ein wenig angepisst deswegen."

Zu allem Überfluss musste das Duo auch noch einen von vielen Reifenschäden hinnehmen. Ferrari kollidierte zuvor schon im Kampf mit Florian Spengler, doch der Italiener sieht darin keinen Zusammenhang: "Ich habe ihn vorne berührt, und der Reifenschaden war aber hinten." Spenglers Zweikampfführung findet Ferrari allerdings nicht okay.

"Ich wollte einfach versuchen, ihn zu überholen und er hat komplett die Tür zugeschmissen, als ich schon innen daneben war. Ich konnte nichts mehr machen", so der Landgraf-Neuzugang. Und so kommt Marciello nach dem ersten gemeinsamen Wochenende auch zu einem ähnlichen Fazit, wie schon in Spielberg bei Ex-Teamkollege Jonathan Aberdein.


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Lorenzo Ferrari "muss lernen und sich verbessern"

"Er muss lernen und sich verbessern. Natürlich hat er Speed und Talent, aber sicher ist es nicht einfach in einem Auto in dem man den Titel gewinnen muss", sagt der Mercedes-AMG-Star über Ferrari. Wie er mit ihm zurechtkommt, ist Marciello eigenen Angaben zufolge egal. "Ich bin hier, um zu fahren und meinen Job zu erledigen", sagt er.

"Es war nicht meine Entscheidung, Jonathan durch Lorenzo zu ersetzen. Ich muss meinen Job machen und meinen Teamkollegen helfen." Genau diese Hilfsbereitschaft hat er in Zandvoort bereits am Trainingsfreitag signalisiert, als sich 'Motorsport-Total.com' erstmals mit ihm über den spontanen Fahrerwechsel im Team unterhielt.

"Ich versuche, ihn ein wenig mit meiner Erfahrung zu helfen", stellte Marciello damals klar. Die Titelchancen des unter Schweizer Lizenz startenden Marciello sind trotz des wenig erfolgreichen Wochenendes noch voll intakt. Nach sechs Rennen liegt er auf Gesamtrang fünf, zwölf Punkte hinter Jusuf Owega, Christian Engelhart und Ayhancan Güven.