Wird die GP2 zur neuen Formel 2?

Die Einführung der neuen Formel 2 wird zur Konkurenz der GP2, doch laut Serienchef Bruno Michel gibt es die Möglichkeit, dass sich die Serien zusammentun

(Motorsport-Total.com) - Die Veröffentlichung des neuen Superlizenz-Punktesystems der FIA hat es bereits angekündigt, und der Weltrat des Automobilverbandes hat es vor kurzem bestätigt: Die Formel 2 soll wieder zurückkommen! Nachdem bereits zwischen 2009 und 2012 ein Versuch gestartet wurde, die einstmals berühmte Rennserie zurück ins Leben zu rufen, will man nun einen neuen Anlauf starten.

Titel-Bild zur News: Alexander Rossi

Die GP2 feierte am Wochenende in Bahrain ihren elften Saisonauftakt Zoom

Der ehemalige Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali soll sich als neuer Vorsitzender der Formelsport-Kommission der FIA darum kümmern, das Unterhaus der Formel 1 zu regulieren. Mit der Einführung der Formel 2 würde ein komplett neuer Pfad oberhalb der Formel-3-Europameisterschaft und der neuen Formel 4 in die Königsklasse führen, der die bisherigen Branchenprimen GP2 und Formel Renault 3.5 in den Hintergrund drücken könnte, da es in der Formel 2 die meisten Punkte für die Superlizenz geben würde.

GP2-Serienchef Bruno Michel hat allerdings keine Bedenken, dass seine Serie seinen Rang als wichtigste Nachwuchsklasse verlieren könnte, schließlich sei die GP2 auch zu Zeiten der jüngsten Formel-2-Klasse als Sieger hervorgegangen. "Ich denke nicht, dass das ein Problem war", sagt er auf die Rivalität beider Serien angesprochen zu 'Autosport'. "Wenn man eine weitere Serie hat, dann wird es das Leben vielleicht etwas schwieriger machen, aber am wichtigsten ist zu sehen, wer überlebt - und bisher waren wir nicht die Dinosaurier."

Eventuell werden beide Klassen aber auch gar nicht nebeneinander existieren, denn Michel räumt ein, dass er auch offen für die Möglichkeit wäre, dass die GP2-Serie zur neuen Formel 2 umfunktioniert wird. Aktuell arbeitet die Formelsport-Kommission um Domenicali an einem Konzept für die neue Serie, und die GP2 könnte sich für die folgende Ausschreibung bewerben: "Je nach Details der Ausschreibung könnten wir uns das ansehen und interessiert sein", bestätigt der Serienchef.


Fotostrecke: Teams und Fahrer der GP2-Saison 2015

"Wenn unsere Ziele vereinbar sind, dann gibt es keinen Grund, es nicht zu tun. Es könnte durchaus Sinn ergeben", sagt er weiter. Laut Michel seien dabei vor allem die Kosten ausschlaggebend. Die GP2 ist derzeit schon die kostenintensivste Nachwuchsserie, in der ein Cockpit für eine Saison bereits zwischen einer und zwei Millionen Euro kosten kann, doch man arbeitet daran, die Kosten unter Kontrolle zu behalten.

Je nach Konzept könnte die Formel 2 aber ebenfalls für Piloten und Teams zu einer teuren Angelegenheit werden. Sollten wirklich Hybridmotoren nach Formel-1-Vorbild eingesetzt werden, dann sei dies für eine Nachwuchsklasse viel zu teuer, meint Michel. "Wir möchten keine Regularien einführen, die Teams eine Menge Geld kosten. Das ist eines unserer Ziele, und dabei sind wir ganz strikt."

Bruno Michel

GP2-Chef Bruno Michel erwägt einen Zusammschluss mit der Formel 2 Zoom

Erst vor dieser Saison wurde in der GP2 das DRS-System eingeführt, um die Serie der Formel 1 weiter anzugleichen. Allerdings verzichtete man dafür eine Saison zuvor auf die Einführung einer neuen Autogeneration, die eigentlich aller drei Jahre ersetzt werden sollte. Die GP2-Serie existiert in ihrer jetzigen Form seit der Saison 2005 und wurde damals als Nachfolgeklasse der Formel 3000 eingeführt, die bis dahin als das Sprungbrett in die Formel 1 galt.

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