• 04.09.2008 11:11

  • von Roman Wittemeier

Soucek enttäuscht die österreichischen Fans

GP2-Pilot Andy Soucek stößt nach seinen jüngsten Erfolgen seine österreichischen Fans vor den Kopf: "Ich bin Spanier!"

(Motorsport-Total.com) - Er ist einer der großen Kosmopoliten der Rennsportszene: Andy Soucek. Der Vater Österreicher, die Mutter aus Frankreich, tritt der GP2-Pilot mit spanischer Lizenz an. Der 23-Jährige wird aufgrund mangelnder Talente in der Alpenrepublik nur zu gern als österreichische Motorsport-Hoffnung verkauft, doch den Hoffnungen der hiesigen Fans schiebt der Super-Nova-Fahrer einen dicken Riegel vor: "Ich bin in Madrid geboren und ich fühlte mich von Anfang an total als Spanier."

Titel-Bild zur News: Andy Soucek

Andy Soucek musste zu Saisonbeginn nach vielen Querelen um seinen Job bangen

Die österreichischen Wurzeln seines Vaters will der Zweitplatzierte von Ungarn nicht verleugnen, doch sein Leben spielte sich vielmehr in südlichen Gefilden ab. Auch sprachlich: Soucek bezeichnet Spanisch als Muttersprache, Interviews in deutscher Sprache meistert er - allerdings mit Anstrengungen. Er versteht jedes Wort, doch in den Antworten hört man schnell, dass Deutsch für den 23-Jährigen eine Fremdsprache zu sein scheint.#w1#

Nur zu gern sehen die spanischen Medien - neben dem hoffnungsvollen Formel-3-Piloten Jaime Alguersuari - einen neuen heimischen Hoffnungsträger in Soucek. Der Teamkollege von Alvaro Parente hat sich konsequent über Spanische Formel 3 und Renault World Series in die GP2 gearbeitet. Zwischendurch bekam er den Lohn für seinen Titel in der Formel 3: Eine Testfahrt im Formel-1-Renner von Toyota. Spätestens seit dieser Erfahrung lässt ihn die Königsklasse nicht mehr los.

Wie bei allen anderen GP2-Piloten auch, lautet das nächste Ziel: Formel 1. "Um ein guter Fahrer zu sein, musst du während der Saison vollkommen fokussiert sein", sagt Soucek. "Man darf nicht an andere Dinge denken, sich keinesfalls durch irgendetwas ablenken lassen, weder auf noch abseits der Strecke. Wenn du auch nur zwei Zehntelsekunden an etwas anderes denkst, dann kann das gesamte Rennen und all die Arbeit verloren sein."