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  • 22.04.2008 22:08

  • von Michael Noir Trawniczek

Soucek-Aus: Geld regiert die Welt...

Nur weil Roldan Rodriguez mit seinem Geldkoffer bei FMS offene Türen einrannte, steht die Karriere von Andy Soucek nun auf der Kippe

(Motorsport-Total.com) - Andy Soucek hätte 2008 nach seinem harten Lehrjahr 2007, in dem er sich steigern und am Ende mehrfach das Podest erobern konnte, für FMS in der GP2 an den Start gehen sollen. Bei den Testfahrten konnte Soucek mehrmals Spitzenzeiten fahren - er wollte daher in die Top 3 der Endwertung vorstoßen. Doch jetzt, wenige Tage vor dem Saisonauftakt in Barcelona, teilte das Team mit, dass es mit den Piloten Adrian Valles und Roldan Rodriguez antreten wird.

Titel-Bild zur News: Andy Soucek

Die Karriere von Andy Soucek ist nach dem FMS-Nein akut gefährdet

Rodriguez wollte sich bereits mit viel Geld bei Force India in der Formel 1 einkaufen und konnte mit seinem Geldkoffer offenbar bei FMS-Manager Paolo Coloni offene Türen einrennen. Das Team erklärte dazu, Rodriguez sei in der GP2 Asia beim letzten Lauf in Dubai für Michael Herck eingesprungen und habe dort dermaßen gute Leistungen erbracht, dass man ihn behalten wollte. Nur wurde Rodriguez im Qualifying 25. von 26 Piloten, im ersten Lauf kam er nicht in die Top 10 und im zweiten Lauf sah er keine Zielflagge.#w1#

Es zählt also wieder einmal nur das Geld. Wie FSM mit Rodriguez die Meisterschaft gewinnen will, bleibt ein Rätsel. Mit Soucek wäre zumindest jene Top-3-Platzierung möglich gewesen, die sich der Austro-Spanier vorgenommen hat - dass er dazu in der Lage gewesen wäre, hat er mit seinen Podiumsplätzen am Jahresende 2007 für DPR unter Beweis gestellt.

"Ich bin sehr traurig und auch wütend", erklärte Soucek in einer ersten Reaktion. "Wir haben einen gültigen Vertrag mit Fisichella Motor Sports - wir haben unseren Teil der Vereinbarung eingehalten. Noch am Donnerstag hat mir das Team sämtliche Reiseunterlagen für das erste Rennen in Montmelo zugesandt."

Traurig fügte Soucek hinzu: "Das wäre mein wichtigstes Jahr gewesen - ich war nach den Testfahrten fest davon überzeugt, vorne mitfahren zu können. Ich habe zwölf Jahre auf mein Ziel Formel 1 hingearbeitet und jetzt wird das alles zunichte gemacht, nur weil es jemandem offenbar nur um Geld geht. Derzeit weiß ich nicht, wie es weitergeht."

Übrigens: FMS, kurz für Fisichella Motor Sport International, gehört zu je 50 Prozent dem Formel-1-Piloten Giancarlo Fisichella und dessen Manager Enrico Zanarini beziehungsweise der Coloni-Familie. Aber Fisichella sieht dieses Engagement lediglich als passives Investment, überlässt alle Entscheidungen den Colonis. Somit hat er mit Souceks Aus im Grunde genommen kaum etwas zu tun...