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Pantano: "Der Unterschied lag in der Arbeitsweise"
Giorgio Pantano im Titelinterview über seine Saison in der GP2-Meisterschaft, Zukunftsperspektiven und einen möglichen Aufstieg in die Formel 1
(Motorsport-Total.com) - Mit einem zehnten Platz sicherte sich Giorgio Pantano im gestrigen GP2-Rennen in Monza den Titel in der Nachwuchsserie. Lange Zeit war der Italiener in Führung gelegen, leistete sich nach seinem Boxenstopp aber einen Schnitzer und erhielt eine Durchfahrtsstrafe - der Sieg war futsch, aber Rivale Bruno Senna (iSport) konnte nicht gut genug punkten, um den Titelkampf bis zum letzten Rennen offen zu halten. So machte Pantano alles vorzeitig perfekt und gewann mit Racing Engineering den GP2-Titel.

© GP2
Giorgio Pantano durfte schon vorzeitig über den Titelgewinn jubeln
Frage: "Giorgio, du bist GP2-Meister 2008. Wie hört sich das an?"
Giorgio Pantano: "Das klingt super! Der Name und der Titel passen wunderbar zueinander. Ich bin so glücklich. Ich mache mir zwar um das gestrige Rennen noch immer ein paar Gedanken, aber wir wollten unbedingt diesen Titel holen. Das haben wir geschafft und ein Lauf steht ja noch aus, wo ich von P10 ins Rennen gehen werde. Ich kann mich an ein Rennen des Jahres 2006 erinnern, wo ich von Startplatz acht aus gewonnen habe. Die Chancen stehen heute also gut, dass ich es auf das Podium schaffen kann."#w1#
Gutes Teamwork als Schlüssel zum Erfolg
"Dann werde ich vermutlich auch langsam realisieren, dass ich die Meisterschaft gewonnen habe - im Moment ärgere ich mich nämlich über meinen Fauxpas am Ausgang der Boxengasse, weswegen ich das Rennen nicht gewinnen konnte. Weil es so schlüpfrig war, bin ich auch etwas konservativ unterwegs gewesen. Ich muss mich auch bei meinem Team bedanken, denn ich hatte in diesem Jahr nicht einen einzigen technischen Defekt."
Frage: "Was war in dieser Saison anders als in den vorherigen Jahren?"
Pantano: "Ich denke, der Unterschied lag in unserer Arbeitsweise. Das Team hat einen großartigen Job gemacht, die Mechaniker waren einfach spitze und wir hatten niemals technische Defekte, wie sie in der Vergangenheit oft aufgetreten waren. In diesem Jahr war alles schlicht und ergreifend perfekt. Wir müssen uns da bei Racing Engineering bedanken und bei allen Angestellten. Das ist der einzige Unterschied."
Frage: "In diesem Jahr war man erstmals mit einem neuen Auto unterwegs. Wie schwierig war, es die Meisterschaft in einem für alle neuen Fahrzeug zu gewinnen?"
Pantano: "Ich denke, da hat man einen hervorragenden Job gemacht. Das Auto war schon in der ersten Testsession in Paul Ricard perfekt abgestimmt und in einem ausgezeichneten Zustand. Es war nicht weiter schwierig, die kleineren Probleme zu lösen. Wir haben mit diesem Wagen einfach begonnen und haben an jedem Wochenende kleinere Änderungen durchgeführt. Sie wissen einfach, was zu tun ist und haben gute Arbeit geleistet."
"Opa" hat es allen gezeigt...
Frage: "Wie sehr hat deine Erfahrung als Rennfahrer zum Gewinn der Meisterschaft beigetragen?"
Pantano: "Wenn man sich meine vier Jahre in der GP2 anschaut, dann sieht man, dass ich mit allen Teams immer vorne mit dabei war - doch immer gab es dabei irgendwelche Schwierigkeiten. In diesem Jahr waren wir einfach konstanter, denn das Team war technisch einfach perfekt. Wäre es in Valencia und Spa ähnlich gut gelaufen, dann hätte ich vielleicht sogar sieben Rennen gewonnen."
"Abgesehen davon war ich immer vorne zu finden und glaube nicht, dass die Erfahrung einen Unterschied gemacht hat. Es gibt schließlich eine ganze Reihe von Fahrern, die schon in der Vergangenheit dabei waren. In diesem Jahr nennt man mich den Papa oder den Großvater - aber Opa gewinnt noch immer Rennen und die Meisterschaft! Sie müssen einfach einmal schauen, was ich zu leisten imstande bin. Ich bin noch immer hungrig und will zeigen, zu was ich in der Lage bin."
Frage: "Wir haben gesehen, was mit den anderen GP2-Titelträgern geschehen ist. Was erwartest du vom kommenden Jahr?"
Pantano: "Naja, ich erwarte mir Folgendes: Die Leute haben zu mir gesagt, ich solle erst einmal die Meisterschaft gewinnen und wenn ich das geschafft hätte, dann würde ich möglicherweise meine Chance bekommen. Jeder GP2-Meister hat es in die Formel 1 geschafft und ich bin jetzt einfach in der Warteschleife. Ich warte nicht ewig, aber ein bisschen schon. Ich muss ja schließlich an die Zukunft denken, denn ich kann ja nicht mit nichts leben."
Frage: "Leider konntest du deinen Triumph nicht auf dem Podium feiern. Wirst du dort heute noch hinaufsteigen?"
Pantano: "Heute wird der ganze Druck von mir abfallen und dann habe ich nichts mehr zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Ich will heute auf alle Fälle nachholen, was ich gestern versäumt habe und mindestens auf das Podium kommen. Ich werde einfach versuchen, mein Bestes zu geben ohne dabei irgendwelche Risiken einzugehen und will ein perfektes Rennen abliefern."

